Wolfgang Huste Polit- Blog

Was haben Karl Marx und Jesus gemeinsam? Beide werden posthum von reaktionären Kräften für deren Zwecke missbraucht! Von Wolfgang Huste

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Es hat sich ja herumgesprochen, dass man in Trier eine überlebensgroße Karl Marx – Statue auf einen öffentlichen Platz gestellt hat, aus wertvoller Bronze, ein Geschenk aus China, zu Ehren des großen, international bekannten und anerkannten Denkers, Ökonom und Gesellschaftskritikers, passend zu seinem 200. Geburtstag.
Nun zerreißen sich darüber reaktionäre, antikommunistische und antisozialistische Menschen ihr Maul, auch Strukturkonservative und Faschisten. Es ist genau das Klientel, was Karl Marx schon in seiner Zeit größtenteils scharf kritisierte, teilweise auch mit einem ätzenden Spott überzog. Die VertreterInnen der heutigen finstersten Reaktion wollen nun gegen das Aufstellen dieses Denkmals protestieren, direkt an Ort und Stelle, um darauf hinzuweisen, wie schrecklich Karl Marx angeblich war und das seine Lehre verantwortlich ist für gewisse Unrechtstaten gewisser Staaten und Einzelpersonen, die sich explizit auf seine Lehre beriefen oder berufen.
 
Zu diesem Thema schrieb ich folgendes:
(Warnhinweis, nicht nur für tumbe und dumpfe Antikommunisten/Antisozialisten, für Reaktionäre und AfD-Fans: Vorsicht! Das ist eine satirische Replik auf auf die reaktionären Kritiker von Karl Marx!):
 
Es ist schon traurig, dass nahezu überall in Deutschland (und nicht nur in Deutschland!) ein Jesuskreuz hängt, manchmal sogar mehrere, auch in öffentlichen, also „weltlichen“ Räumen, zum Beispiel in Schulen, Krankenhäusern und Gerichtssälen. Manchmal sogar in Form einer überlebensgroßen, hölzernen oder bronzenen Statue, die diesen geistigen Brandstifter darstellt, genannt Jesus Christus, der ein unverbesserlicher „Gutmensch“ war; ein Mensch, der den gedanklichen Nährboden zusammen mit seinem Vater und seinen AnhängerInnen in Form eines dicken Buches festhielt, dessen Lehre, eine intelligente Kopfgeburt, schnurstracks zu den Hexenverbrennungen, zu den brutalen Metzeleien während der Kreuzzüge und zum 30jährigen Krieg führten und die den ideologischen Background für reaktionäre Päpste und Bischöfe, für die CDUCSU und viele andere schreckliche Dinge lieferte, auch für kapitalistische, verbrecherisch handelnde Unrechtsregime bis auf den heutigen Tag, die sich aber seltsamerweise als „christlich geprägte Länder“ definieren, die unter anderem auch imperialistische Kriege gegen friedliche, oftmals unpolitische, sogenannte „einfache“ Mitmenschen – also gegen Kinder, Frauen und Greise – führten und führen, nur, weil sie die Rohstoffe des jeweils anderen Landes gewaltsam und nicht rechtmäßig an sich bringen woll(t)en, nur, weil man die eigene Hegemonialmacht vergrößern wollte oder will, koste was es wolle.
 
Im Namen von Jesus Christus wurden auch „Andersgläubige“ brutal verfolgt, drangsaliert, sogar ermordet, weil sie nicht zu seiner Lehre passten, zum Beispiel die Juden, die Atheisten. Auch, wenn solche kleinen oder großen Kruzifixe vermutlich keine Unsummen an Kapital verschlingen, sollte man das Geld lieber z.B. an Friedensorganisationen, an humanistische Verbände, an den Kinderschutzbund oder an ähnliche Institutionen vergeben.
 
Hier endet meine kleine Satire mit einer ebenso kleinen Frage, mit einem kleinen Exkurs: Was hat Jesus mit alldem zu tun? Nichts! Was hat Karl Marx oder DIE LINKE mit Stalin zu tun? Insbesondere aufrechte, nicht korrumpierbare Kommunisten und Sozialisten wurden von Stalin verfolgt, ins Gefängnis oder in die Verbannung geschickt, teilweise auch ermordet. Man sollte da Opfer und Täter nicht in einen Topf werfen! Nicht ohne Grund hängt am Parteihaus der Linken eine Gedenktafel, die an die Unrechtstaten von Stalin erinnert. Auch das ist richtig: Eine prinzipiell gute und richtige Idee bleibt gut und richtig, auch, wenn man sie hier oder da falsch ausführt(e). Ich setze mich demnach im Sinne von Karl Marx für eine radikaldemokratische, klassenlose Gesellschaft ein, in der man Gleicher unter Gleichen ist, in der keiner hungern oder in Armut leben muss, in der keine Kriege herrschen, in der jeder genug von allem hat, denn: Es ist genug für alle da, wenn man unseren Wohlstand gerecht aufteilen würde- meinetwegen auch in einem positiven, christlichen Sinne.
Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 24. April 2018 um 17:18 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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