Wolfgang Huste Polit- Blog

Gemeine Verschwörung. Milliardengrab Flughafen BER. Von Klaus Fischer

Tags:

Auf der Großbaustelle im märkischen Sand südlich von Berlin droht wieder Stillstand. Weil Geld fehlt. 1,1 Millarden Euro brauchen Planer, Ingenieure, Bauarbeiter und der Leitungskader angeblich, um aus dem Phantom Flughafen Berlin-Brandenburg International »Willy Brandt« etwas zu machen, das eröffnet und erfolgreich betrieben werden kann. Irgendwann. Am Freitag konferierten die Fachkräfte des Aufsichtsgremiums mit den Fachkräften des Managements. Vermutlich wird es weitergehen, am Geld ist bei Deutschlands Eliten noch nie etwas gescheitert. Am Können schon, aber darüber wollen wir hier nicht reden.

Da gibt es nichts zu lachen. Auch ist im Grunde schon alles gesagt. »Niemand hat die Absicht einen Flughafen zu bauen« könnte man ein Zitat von Walter Ulbricht abwandeln. Dummerweise stimmt das im Falle BER sogar. Wer auf Verschwörungstheorien steht, wird hier fündig: Zwei Milliarden sollte der Airport nahe der Gemeinde Schönefeld kosten. Eine Menge Geld, besonders für die eher ungeliebte Hauptstadt und das verzweifelt nach größerer Beachtung heischende Bundesland drumherum. Warum dem nicht zustimmen und die Deppen scheitern lassen, mag man sich im Politbüro der Berlin-Gegner gesagt haben.

Wenn es richtig kracht, machen wir einfach wieder Bonn zum einzigen Regierungssitz und »Spree-Athen« wird seinem Zweitnahmen endlich auch in der Realität gerecht. Natürlich brauchte es ein paar tragende Stützen, damit der Coup gelingen konnte. Die wurden gefunden: Mit den Herren Wowereit und Platzeck als politischem Führungsgremium im Aufsichtsrat. Der Bund stellte einen mäandernden Staatsekretär zum Gucken bereit, den Rest würden »Bärlin« und »Bandenburg« von alleine erledigen.

Das funktionierte bislang ganz gut. Die Kosten stiegen auf vorläufig 5,4 Milliarden Euro. Die geplante – und mit Getöse angekündigte – Eröffnung fiel ins Wasser. Irgendwie schien zudem jemand dafür gesorgt zu haben, daß auf der Baustelle der komplette Wahnsinn grassierte. In dieser Phase war es von den Berlin-Gegnern ein leichtes, Benzin ins Feuer zu gießen: Sie lancierten Hartmut Mehdorn als »Retter« in die Funktion des Chefs. Seitdem geht es zügig abwärts, wie einst bei der von Mehdorn geführten Bahn und der Air Berlin.

Jetzt braucht nur noch eine ernstzunehmende gewichtige Persönlichkeit »anzuregen«, den Bau einzustellen. Die könnte sich bald vor »Freunden« und »Followern« nicht mehr retten. Ende gut, alles gut: Bonn wird wieder Hauptstadt, alle Beamten sind froh. Aus der unvollendeten Baustelle macht man einen Abenteuerspielplatz für die Bundeswehr. Auch die Berliner dürften sich freuen: Wohnen würde wieder erschwinglich, Dachgeschosse stünden zur Neuvermietung an. Ach ja, und Klaus Wowereit könnte Regierender Bürgermeister auf Lebenszeit werden. Dumm nur, daß Verschwörungstheorien nicht immer zur Wahrheit führen.

Quelle: www.jungewelt.de vom 12.04.14
Dieser Beitrag wurde am Samstag, 12. April 2014 um 12:43 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

«  –  »

Keine Kommentare

No comments yet.

Sorry, the comment form is closed at this time.

Kategorien

über mich

antifaschismus

Linke Links

NGO Links

Ökologie

Print Links

Archive

Sonstiges

Meta

 

© Huste – Powered by WordPress – Design: Vlad (aka Perun)