Wolfgang Huste Polit- Blog

Gefährliche Antibaby-Pillen Yasmin, Yaz und Yasminelle: Klage gegen BAYER-Konzern eingereicht

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In den USA starben 190 Frauen nach Einnahme von Antibaby-Pillen mit dem Hormon Drospirenon, mehr als 8.000 Klagen sind anhängig. In der jüngsten Hauptversammlung des BAYER-Konzerns hatten Geschädigte gegen die anhaltende Vermarktung der Präparate protestiert. Erstmals reicht nun eine deutsche Betroffene Klage gegen den Hersteller ein.

Felicitas Rohrer erlitt nach Einnahme der Antibabypille Yasminelle eine schwere Lungenembolie und war daraufhin 20 Minuten klinisch tot. Nur dank glücklicher Umstände konnte ihr Leben gerettet werden. Die 26-Jährige aus Bad Säckingen bei Freiburg erlitt jedoch dauerhafte Schäden. Zusammen mit anderen Betroffenen hat Felicitas Rohrer jüngst die Selbsthilfegruppe Drospirenon-Geschädigter gegründet und vor Tausenden von Aktionären in der BAYER-Hauptversammlung ein Ende der Vermarktung von Yasmin und Yasminelle gefordert.

Nun hat Rohrer als erste deutsche Geschädigte Zivilklage gegen die Bayer Vital GmbH, die das Präparat vertreibt, eingereicht. Die Firma wird auf „Schadensersatz und Schmerzensgeld wegen schädlicher Wirkungen des Präparates“ verklagt, so Rechtsanwalt Martin Jensch von der Kanzlei Dr. Schulze & Kollegen. „Wir haben die Forderungen bisher nicht beziffert, aber sie werden im Bereich von 200.000 Euro liegen“, so Jensch weiter. Auf das erhöhte Thrombose-Risiko sei in der Produktinformation nicht hingewiesen worden. Nach Ansicht des Anwalts haftet Bayer daher wegen „Inverkehrbringung eines Medikaments mit schädlichen Wirkungen, die über das vertretbare Maß hinausgehen“.

Die drospirenonhaltigen Pillen Yasmin, Yasminelle, Yaz, Aida und Petibelle verursachen neuen Studien zufolge ein bis zu dreifach erhöhtes Embolie- und Thromboserisiko im Vergleich zu älteren Präparaten. Die BAYER AG machte im vergangenen Geschäftsjahr mit der Produktgruppe einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro, das Präparat gilt als meistverkaufte Antibaby-Pille der Welt. In den Kampagnen des Konzerns werden die Pillen mit Versprechen wie „Gewichtsabnahme“ und „wirkt gegen Akne“ als Lifestyle-Präparate beworben. Auf die erhöhten Risiken wird hingegen nicht eingegangen.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG), die seit Jahren auf die Gefahren von Yasmin & Co hinweist, fordert ein Verbot aller Antibaby-Pillen mit erhöhtem Nebenwirkungs-Profil. „Wir begrüßen die Klage, denn ältere Präparate verhüten ebenso sicher und tragen dabei deutlich geringere Risiken. Die schweren Schädigungen, die durch Yasmin und Yaz verursacht werden, könnten größtenteils verhindert werden. BAYER nimmt somit schwerste Gesundheitsschäden und sogar Todesfälle von jungen Frauen billigend in Kauf“, so Philipp Mimkes vom Vorstand des Vereins. Die CBG hatte zur jüngsten Bayer-Hauptversammlung einen Gegenantrag zur Vermarktung der Pille eingebracht.

Kontakt Felicitas Rohrer: Felicitas.Rohrer@gmx.de

Weitere Informationen:

* Statement RA Martin Jensch: www.cbgnetwork.de/downloads/Statement_RA_Jensch.pdf
* alle Infos zur Kampagne: www.cbgnetwork.org/3113.html

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 31. Mai 2011 um 18:03 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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