Wolfgang Huste Polit- Blog

Statt austreten, lieber in die Partei eintreten und die Bündnisarbeit verstärken, besser: ausbauen und die Partei auf einen antikapitalistischen, prosozialistischen Kurs halten! Von Wolfgang Huste

Montag, 26. Februar 2018 von Huste

1. Es gibt nicht „das“ Proletariat, im Sinne einer homogenen Klasse, in der ein Konsens herrscht, dass man den Sozialismus anstreben sollte. In unserer Gesellschaft gibt es zu keinem (!) Thema einen Konsens – leider nicht. Es werden sogar (zum Beispiel) Kriege, der allgemeine Sozialabbau, Massenentlassungen, Hartz IV, von vielen als „alternativlos“, als notwendig, bezeichnet, zumindest aber mitgetragen. Ganz im Gegenteil! Viele Menschen, die objektiv, also nachweisbar, zur Arbeiterklasse gehören, oder – wie es damals in der DDR hieß: zu den Werktätigen -, sind oftmals weit entfernt von jeglicher fortschrittlicher, revolutionärer Denke und Handlungsweise, erst recht von einem marxistisch-leninistisch oder sonstwie sozialistisch, antikapitalistisch fundiertem „Überbau“, auch, weil sie oftmals (leider!) Theorie feindlich sind. Viele Werktätige sind Opfer und Täter zugleich. Sie sind Opfer von einer medialen, gut organisierten Verdummungsmaschinerie. Diese Verdummungsmaschinerie hat nicht die marxistische oder sozialistische Aufklärung zum Ziele, erst recht nicht den Antikapitalismus, sondern die Einübung in die kapitalistische Klassengesellschaft. Sie, die Werktätigen, sind aber auch Täter, wenn sie diese Sozialisation, die Einübung in die kapitalistische Klassengesellschaft, nicht nur passiv erdulden, nicht kritisch hinterfragen, sondern die Denke der Neoliberalen sogar aktiv verinnerlichen, sie als die ihrige täglich ausgeben. Das erkennt man unter anderem daran, dass sie sich politisch und ideologisch eher nach rechts, nach neoliberal, ausrichten – statt nach links, in einem sozialistischen/marxistischen/antikapitalistischen, antifaschistischen Sinne. Es gibt (leider!) auch Gewerkschafter, Arbeiter, die Mitglied bei der AfD sind, oder diese Partei wählen, die die rassistische und reaktionäre, teilweise auch faschistoide Programmatik der AfD verinnerlichen, aktiv und bewußt bejahen oder bei PEGIDA mitmarschieren. Das sollte man zur Kenntnis nehmen. Wir nennen das auch: die politische Realität. Selbstverständlich sollten wir uns mit dem Status quo niemals fatalistisch abfinden. In ganz Europa gibt es einen Rechtsruck, in ganz Europa wählen Werktätige eher rechte, zum Teil faschistoide, reaktionäre und/oder rechtspopulistische Parteien als linke – mit der subjektiven (!) Hoffnung, dass diese rechten, rassistisch und prokapitalistisch determinierten Parteien ihre soziale und auch ökonomische Situation verbessern (helfen), obwohl diese Parteien objektiv (!), also nachweisbar, in erster Linie die Interessen der Kapitalistenklasse, die Interessen der herrschenden Eliten, unterstützen. Es sind die Parteien und prokapitalistischen Organisationen, die weit eher Banken und Konzerne „retten“ und unterstützen, als „einfache“ Menschen, oder die Natur oder den Sozialstaat. Es sind die Parteien, die den allgemeinen Sozialabbau als „alternativlos“ bezeichnen, die eine allgemeine Kürzungspolitik forcieren, diese Kürzungspolitik als „Sparpolitik“ entpolitisierend und euphemistisch verbrämen. 2. Wir sind zumindest in Westeuropa, insbesondere in Deutschland, von einer revolutionären Situation so weit entfernt wie ein Känguru vom Führerschein. Es besteht weit eher die Gefahr einer Konterrevolution, einer Revolution in Richtung eines autoritären, faschistoiden oder zumindest reaktionären Staates – weit eher als eine Revolution in Richtung einer sozialistischen, bewußt antikapitalistischen Revolution. Wer das leugnet, ist entweder schlecht informiert oder betrügt sich selbst, in dem er oder sie einem Wunschdenken anhängt. Ganz abgesehen davon, dass eine Revolution bisher (leider!) noch niemals unblutig verlaufen ist. Eine Revolution verursacht Tausende von Toten, verursacht viel Leid. Demnach macht es Sinn, das Blutvergießen möglichst (!) schon im Nacendistadium zu vermeiden! 3. Eine Revolution kann man weder planen, noch in irgendeiner Form „anordnen“. Eine Revolution bricht dann aus, wenn der Leidensdruck innerhalb einer Gesellschaft nicht anders für die Betroffenen abzuwehren ist, zum Beispiel durch radikaldemokratische, positive, soziale und auch ökonomische Veränderungen zugunsten der Massen, der Allgemeinheit. Erst, wenn diese friedliche Option innerhalb einer Gesellschaft nicht realisierbar erscheint, kommt es zu einer Revolution, im Sinne einer kollektiven Notwehr. 4. Statt Phrasen zu dreschen, sollten wir versuchen, der prokapitalistischen Mediengewalt, der Einübung in die prokapitalistische Klassengesellschaft, unsere Informationen, unsere antikapitalistische, unsere prosozialistische Programmatik, gegenüberzustellen. Wir können da nur entsprechende Angebote machen, nicht mehr und nicht weniger! Ob die Massen unsere Angebote als glaubwürdig ansehen, ob sie unsere Angebote überhaupt verstehen und als die ihrigen verinnerlichen, danach auch entsprechend handeln, liegt nicht in unserer Macht. 5. Was Not tut ist der Aus- und Aufbau von breiten Bündnissen. Ich bin ein Anhänger der Drei-Säulen-Strategie. 1. Enge und sehr bewußte Zusammenarbeit mit fortschrittlichen, Klassen bewußten Gewerkschaftern. 2. Enge und sehr bewußte Zusammenarbeit mit fortschrittlichen, zumindest Kapitalismus kritischen Organisationen und Gruppen, zum Beispiel mit NGO’s wie Attac, Amnety International, Pro Asyl usw.., 3, Stärkung des antikapitalistischen, prosozialistischen Flügels innerhalb der Partei DIE LINKE. DIE LINKE ist zur Zeit die einzige Partei in Deutschland mit einer relativen (!) Massenbasis für eine originär fortschrittliche, prosozialistische Politik. Das sollte uns aber keineswegs daran hindern, mit anderen linken, sozialistischen, marxistischen, antifaschistischen und antirassistischen, aber auch mit antimilitaristischen Parteien und Organisationen/Gruppen eng zusammenzuarbeiten- zumindest (!) punktuell, „vor Ort“, da, wo wir leben, in den Kommunen.

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