Aus CDU, Spiegel, Springer-Presse, aus geheimen wie offenen Propagandaquellen sprudelt es, Linke hätten einseitig die heimlichen Kriegsvorbereitungen gegen den Iran und Syrien benannt. Und: Wir hätten Menschenrechtsverletzungen in diesen Ländern geleugnet. Diese Schreibtischkrieger lügen: Die Linke hat ständig, aber meist unabgedruckt – und zwar mit allen Unterzeichnern des Antikriegsaufrufs – in unzähligen Erklärungen Staatsterror im Iran und in Syrien angeprangert.
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Hatten sie nicht den ersten Irak-Krieg mit solchen Menschenrechtsverletzungen begründet? Nicht das Bombardement Belgrads durch die NATO unter Beteiligung der deutschen Luftwaffe? Nicht den Überfall auf Afghanistan? Nicht den zweiten Irak-Krieg? Nicht den Überfall auf Libyen? Waren nicht Hunderttausende Menschen Opfer dieser Bombardements? Waren nicht zuvor Tausende von Kindern an den Folgen der Wirtschaftsembargos (die Krieg angeblich ersetzen sollten, aber nur vorbereiteten) gestorben? Wurde also nicht mit Verweis auf Menschenrechtsverletzungen ein noch schlimmeres Gemetzel herbeigeschrieben? Hat solcherlei Bombardement in irgendeinem Land demokratische Stabilität hinterlassen? Oder sind nicht die Propagandisten in CDU, Spiegel, Springer-Presse und anderen Propagandaquellen nebst den daran direkt und indirekt beteiligten Geheimdiensten am Morden mit schuld?
Wie wurden Kriege im letzten Jahrhundert gemacht? Vom Attentat in Sarajevo beim Ersten, dem »Sender Gleiwitz« beim Zweiten Weltkrieg? Über den »Tonking-Zwischenfall« in Vietnam bis zu den angeblichen Massenvernichtungsmitteln unter der irakischen Erde, wo dann doch nur Öl gefunden wurde. Und immer wurden die Kämpferinnen und Warner gegen den Krieg eingeschüchtert, skandalisiert, gelegentlich auf der Flucht erschossen, auf jeden Fall aber gerufmordet.
Gäbe es nicht diese gewalttätige Macht der Schreibtischkrieger in CDU, Spiegel, Springer-Presse und ähnlichen Propagandaquellen, gäbe es auch nur eine einzige größere Zeitung oder einen einzigen größeren Sender, in denen die Aufklärung gegen den drohenden Krieg rechtzeitig und unverzerrt wiedergegeben würde, die Kämpfenden gegen den Krieg könnten sich mancherlei Einseitigkeit sparen. (…)
Quelle: www.jungewelt.de vom 14.01.12
« Hochmoselübergang: Neuer Streit um Standsicherheit – Einheitsfront gegen rechts. Von Florian Möllendorf »
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