Wolfgang Huste Polit- Blog

Haben die „roten Kälber“ Recht? Ja, haben sie! Von Wolfgang Huste

Tags:

Zuerst, als These formuliert: Die Menschen sind nicht politikmüde, sondern  politikermüde. Das ist was anderes.Man kennt ja den Satz von Bertolt Brecht: „Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber“. Und ich ergänze: Sie lesen die neoliberalen Metzgerzeitungen, sie konsumieren auch die übrigen neoliberalen Metzgermedien, sie verinnerlichen die Metzgerideologie; geben diese sogar vehement – überall und täglich – als ihre eigene aus. Und wenn die „roten Kälber“ warnend sagen:  „Die werden euch beizeiten alle schlachten!“, dann rufen die verdummten (nicht dummen!) Kälber:

„Ihr lügt! Die Metzger bauen für uns geräumige Ställe, die im Winter sogar beheizt werden. Und im Sommer dürfen wir auf saftig-grünen Wiesen weiden. Jeden Tag bekommen wir Kraftfutter und man macht uns sogar täglich die Scheiße unten weg. Die Metzger wollen nur unser Bestes. Ihr verbreitet Polemik, wilde Gerüchte! Kälber, die nicht mehr in unseren Ställen sichtbar sind, oder auf den Weiden, haben die Metzger nur in Urlaub geschickt „. Tja, wenn es bei uns Menschen anders wäre- dann hätte DIE LINKE über 30% der Wählerstimmen, die marktradikale FDP, das Sammelbecken für die extremistische Mitte, wäre weg vom politischen Fenster und die neoliberale, insgesamt gleichgeschaltete CDUSPDCSUGrüne-Blockpartei wäre eine Splitterpartei.Dass es so ist wie es ist liegt daran, dass die pro-kapitalistischen Medien, die entpolitisierende Partnerschaftsideologie und die allgemeine Einübung in die Klassengesellschaft (von der Wiege bis zur Bahre) „ganze Arbeit“ geleistet haben- insbesondere in den Kleinstädten, im ländlichen Raum. Deswegen müssen wir gerade dort politisch aktiv werden, Alternativen zum politischen Mainstream anbieten bzw. aufbauen, nach dem Motto: „Wartet nicht auf Wunder von oben. Packt es selbst an, da, wo ihr lebt, arbeitet, eure Freizeit verbringt“. Das Klassenbewußtsein innerhalb der Arbeiterschaft ist (leider!) fast so selten geworden wie ein Zitronenfalter im Winter. Die Politik von besonders konservativen GewerkschafterInnen und SPD-PolitikerInnen hat ebenfalls „ganze Arbeit“ geleistet, in dem sie seit Jahrzehnten auf die „soziale Marktwirtschaft“ hinorientiert. Soziale Marktwirschaft ist nur ein Euphemismus für „Kapitalismus mit Klingelbeuteleffekten, mit Karitas-Effekten“. Nichts ist angenehmer für die besitzende Klasse, als Menschen, die freiwillig zur Schlachtbank trotten- und das gar nicht als Ausbeutung, als Unterdrückung, als Unrecht empfinden. Auch in der „sozialen“ Marktwirtschaft besteht weiterhin das Oben und das Unten. Auch in der sozialen Marktwirtschaft bleiben die realen Herrschaftsverhältnisse beim Alten. Die einen werden massenhaft entlassen, die anderen haben die Macht zu entlassen. Die einen werden an den Universitäten gebildet, die anderen in den Betrieben ausgebildet. Die einen haben fast alles- die anderen fast nichts. Die einen bekommen die Krümel vom Kuchen- die anderen den Kuchen und sogar die gesamte Bäckerei! Die einen lassen ihr Leben in Kriegen, die anderen leben von Kriegen. Laßt uns gemeinsam daran arbeiten, dass es zukünftig anders und besser wird. Streben wir solidarisch und gut organisiert eine Gesellschaft an, die dezidiert antifaschistisch, antirassistisch, antimilitaristisch, pro feministisch und pro ökologisch ausgerichtet ist. Kurz: Streben wir die sozialistische Demokratie an, in der nicht Bankenrettungen und die Profite von Wenigen auf Kosten der Allgemeinheit im Mittelpunkt aller Bestrebungen stehen, sondern Menschen, Gesellschaften und die Natur, die Umwelt! Was sonst?!

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 11. Juni 2013 um 18:22 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

«  –  »

Keine Kommentare

No comments yet.

Sorry, the comment form is closed at this time.

Kategorien

über mich

antifaschismus

Linke Links

NGO Links

Ökologie

Print Links

Archive

Sonstiges

Meta

 

© Huste – Powered by WordPress – Design: Vlad (aka Perun)