Wolfgang Huste Polit- Blog

DIE LINKE Ahrweiler: Kein Werben fürs Sterben!

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Die Big Band der Bundeswehr will am 11. Juli 2014 nach Ahrweiler kommen und auf dem Ahrtor-Parkplatz um 20 Uhr bei freiem Eintritt ein Konzert geben.  Es werden 3000 Besucher erwartet. Es soll sich um eine Benefizveranstaltung zugunsten kranker Kinder handeln. Schirmherr des Konzerts ist Bürgermeister Guido Orthen.

DIE LINKE Kreisverband Ahrweiler protestiert entschieden gegen eine solche öffentliche Veranstaltung. Die Big Band der Bundeswehr kann sich mit noch so vielen Benefiz-Konzerten brüsten. Sie ist und bleibt die musikalische Begleitung von organisiertem Tod, von Krieg und Elend. Insbesondere Kinder sind oftmals Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen. Sei es durch Tellerminen, durch Gewehrkugeln oder durch direkte Bombenangriffe. Viele Kinder sind durch Kriege zu Waisen geworden. Es ist zynisch, dass eine Organisation wie die Bundeswehr, die Leid und Elend mit verursacht – sich selbst als eine Art  „traditionsbewusste Wohlfahrtsorganisation“  darstellt. Welche Traditionspflege ist da konkret gemeint? Die Tradition der Reichswehr, die mitgeholfen hat, in der Weimarer Zeit auch Arbeiteraufstände brutalst niederzuschlagen, auch Zivilisten zu ermorden? Oder die Morde der Wehrmacht an der Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg? Oder die militärischen Auslandseinsätze damals und heute? Diese Militarisierung des Alltags lassen wir nicht unkommentiert! Wir werden dort sein! Wir werden unsere eigene Musik spielen und die Verhältnisse zum Tanzen bringen. Mit Kochtöpfen, Vuvuzelas, Pfeifen und vielen anderen kreativen Aktionen. Sicherlich werden sich noch viele andere Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen unserem Protest anschließen, insbesondere Organisationen und Gruppen aus der Friedensbewegung. Die Kette der Kriege von NATO-Staaten wird immer länger – Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen und zuletzt Mali, auch Syrien ist dazuzurechnen, die Patriot-Raketen in der Türkei sind ein unheilvoller Schritt.

Die Bundesregierungen haben nacheinander mit einer beängstigenden Salamitaktik unser Land immer stärker militarisiert.  Deutschland ist der drittgrößte Waffenlieferer weltweit. Die rücksichtslosen Militärinterventionen zu Lasten des Sozialhaushaltes werden begleitet von einer wachsenden Militärpropaganda im Innern, sowohl zur Nachwuchsgewinnung, als auch um die Bevölkerung auf  weitere kriegerische Auslandseinsätze einzustimmen. Die Bundeswehr drängt sich in immer mehr Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, in Bildungseinrichtungen (zum Beispiel in Schulen und Universitäten) wie Kommunen. Die Bundeswehr wird – im Widerspruch zum Grundgesetz – zu einer international einsetzbaren Interventionsarmee umgerüstet.

 

Die Militärausgaben haben einen alarmierenden Stand in der Geschichte der Bundesrepublik erreicht. DIE LINKE Ahrweiler, die in der Tradition der internationalen Friedensbewegung steht, setzt sich dafür ein, dass innerhalb des Stadtgebietes von Bad Neuenahr- Ahrweiler (und anderswo!) keine Werbeveranstaltung  mit einem militärischen Hintergrund durchgeführt wird, demnach weder Gelöbnisse von Bundeswehrsoldaten noch Auftritte von Militärmusikern. Wir fordern den Stadtrat von Bad Neuenahr- Ahrweiler. als auch den Bürgermeister Orthen, den Kreistag und die Bürgerinnen und Bürger, auf, sich für eine friedliche Koexistenz mit allen Menschen, mit allen Völkern, symbolisch und faktisch einzusetzen und dementsprechend auch konkrete Zeichen des Friedens zu zeigen. Die Absage der geplanten Veranstaltung wäre ein solches konkretes Zeichen!

 

http://linkedickerbusch.blogsport.de/2013/08/31/explosiver-kunduz-sound-im-ruesselsheimer-stadttheater/

Die toten Kin­der in Af­gha­nis­tan, ins­be­son­de­re im Kun­duz, sind zwar nicht Ver­an­las­sung für den Ex-​Mi­nis­ter, aber die Bun­des­wehr-​Ka­pel­le soll auch noch für den För­der­ver­ein der Kli­nik für Kin­der-​ und Ju­gend­me­di­zin und dem Bun­des­wehr­so­zi­al­werk spie­len. Der fi­nan­zi­el­le Ge­winn fließt also teil­wei­se wie­der in das mi­li­tä­ri­sche Um­feld zu­rück. Es werden auch Jugendoffiziere anwesend sein und ein “Info-Bus” der Bundeswehr. Wir sagen: “Kein Werben fürs Sterben!”. Weder auf öffentlichen Plätzen, noch in Schulen oder Universitäten!

Das Töten von Menschen im Krieg (und unter den Opfern sind auch Kinder!), wird durch Musikbegleitung nicht humaner! Hier handelt es sich eindeutig um eine Werbeveranstaltung der Bundeswehr, verbrämt als “Benefitz-Veranstaltung”. Ein “ziviles” Orchester dient da eher dem Frieden, ist das bessere Signal in die richtige Richtung!

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 21. Januar 2014 um 12:59 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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6 Comments

  1. Die Bundeswehr startet im Jahr 2014 durch ganz Deutschland eine Werbetour, getarnt als Benefitz-Veranstaltung zugunsten kranker Kinder- mittels der Big Band der Bundeswehr als „Highlight“. Siehe unter anderem hier: http://linkedickerbusch.blogsport.de/2013/08/31/explosiver-kunduz-sound-im-ruesselsheimer-stadttheater/

    Comment: Wolfgang Huste – 21. Januar 2014 @ 17:59

  2. Siehe auch hier: AUFRUF ZUR KUNDGEBUNG
    GEGEN DEN SOLDATENGOTTESDIENST

    Donnerstag, 23. Januar 2014 ab 8 Uhr 30 (bis ca. 12 Uhr) auf der Domplatte vor dem Blau-Gold-Haus.
    Presseerklärung
    Erst beten, dann töten

    Protest gegen den „Soldatengottesdienst 2014“ im Kölner Dom
    Wie jedes Jahr ist auch am Donnerstag, dem 23. Januar wieder Soldatengottesdienst im Dom. Im Prinzip schon im Ruhestand, lässt Gotteskrieger Meissner es sich auch in diesem Jahr – dem (100. bzw. 75.) Jubiläumsjahr zweier von Deutschland angezettelter Weltkriege – nicht nehmen, die SoldatInnen der NATO des christlichen Beistands für ihr mörderisches Handwerk zu versichern.

    Diesmal assistiert ihm erstmalig die frischgebackene Modernisiererin der Berufsarmee Bundeswehr: Kriegsministerin Ursula von der Leyen. Sie will mit ihrer sozial- und familienpolitischen Initiative den „Beruf“ der SoldatIn attraktiver machen.

    Und dabei sein wird sicherlich auch der in Köln lebende General Klein, der mit seinem Bombardierungsbefehl vor 5 Jahren in Kunduz für den Tod von 140 afghanischen ZivilistInnen verantwortlich ist. Während Täter Klein mit seiner Beförderung belohnt wurde, will die Bundesrepublik den Opfern nicht einmal eine angemessene Entschädigung zahlen.

    Und auch wir, KriegsgegnerInnen aus verschiedenen Organisationen, werden sie alle – wie jedes Jahr – mit lautstarkem Protest empfangen und sagen was nötig ist:

    Mord bleibt Mord, auch von „betenden Händen“.

    Donnerstag, 23. Januar 2014 ab 8 Uhr 30 (bis ca. 12 Uhr) Kundgebung auf der Domplatte vor dem Blau-Gold-Haus.
    bundeswehr wegtreten

    Comment: Wolfgang Huste – 21. Januar 2014 @ 18:36

  3. Außer immer dagegen sein kann Ihre Partei nichts Konstruktives bieten! Ich finde es eine Unverschämtheit, eine Veranstaltung zu Gunsten kranker Kinder stören zu wollen. Spendet „Die Linke“ die eventuell nicht eingenommenen Spenden dieser Benefizveranstaltung als Ausgleich den kranken Kindern? Ich glaube eher nicht….
    Was ist mit der von Ihnen immer hochgepriesenen Toleranz und Solidarität?

    Comment: Unfassbar – 22. Januar 2014 @ 19:11

  4. Guten Tag,

    1. zu sämtlichen Politikfeldern bietet DIE LINKE. sehr gute Alternativen zum Status quo an. Gerne sende ich Ihnen auf Anfrage unser Kommunalwahlprogramm zu. Falls Sie in meiner Nähe wohnen, stehe ich Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung (oder für ein Telefonat).

    2. Siehe auch hier: http://linkedickerbusch.blogsport.de/2013/08/31/explosiver-kunduz-sound-im-ruesselsheimer-stadttheater/

    Die toten Kin­der in Af­gha­nis­tan, ins­be­son­de­re im Kun­duz, sind zwar nicht Ver­an­las­sung für den Ex-​Mi­nis­ter, aber die Bun­des­wehr-​Ka­pel­le soll auch noch für den För­der­ver­ein der Kli­nik für Kin­der-​ und Ju­gend­me­di­zin und dem Bun­des­wehr­so­zi­al­werk spie­len. Der fi­nan­zi­el­le Ge­winn fließt also teil­wei­se wie­der in das mi­li­tä­ri­sche Um­feld zu­rück. Es werden auch Jugendoffiziere anwesend sein und ein „Info-Bus“ der Bundeswehr. Wir sagen: „Kein Werben fürs Sterben!“. Weder auf öffentlichen Plätzen, noch in Schulen oder Universitäten!

    Das Töten von Menschen im Krieg (und unter den Opfern sind auch Kinder!), wird durch Musikbegleitung nicht humaner! Hier handelt es sich eindeutig um eine Werbeveranstaltung der Bundeswehr, verbrämt als „Benefitz-Veranstaltung“. Ein „ziviles“ Orchester dient da eher dem Frieden, ist das bessere Signal in die richtige Richtung!

    Comment: Wolfgang Huste – 23. Januar 2014 @ 10:17

  5. Siehe auch hier: http://www.imi-online.de/2013/04/30/militarkonzert-abblasen/

    Comment: Wolfgang Huste – 31. Januar 2014 @ 10:00

  6. Antwort zu dem Artikel der SPD-Brohltal vom 27.01.2014
    mit der Überschrift: “ Herr Huste hat den falschen Ton getroffen“
    Link hierzu: http://www.blick-aktuell.de/Politik/Herr-Huste-hatden-falschen-Ton-getroffen-59199.html

    Das war der richtige Ton

    Der Vorsitzende der SPD Brohltal, Jens Schäfer verkennt wohl die Realität und die Geschichte. In seinem Artikel vom 27.01.2014 „Herr Huste hat den falschen Ton getroffen“, berichtet er von Stillosigkeit. Hier hat Herr Schäfer, sich wohl im Wort vergriffen. Die Wörter „Stil und Stillosigkeit haben eine ganz andere Bedeutung. Nachzulesen in Wikipedia.

    Herr Huste benutzt mahnende Worte gegenüber der Bundeswehr als verantwortungsbewusster Bürger. Was ist falsch daran, das man den Auftritt auch als Werbeveranstaltung für den Nachwuchs sehen kann. Gerade Sie sollten doch wissen, dass die Bundeswehr immer mehr – grundgesetzwidrig – zu kriegerischen Auslandseinsätzen abberufen wird. Teile der SPD – Parteiführung machen sich sogar für solche Einsätze stark! Was hat das mit einer Friedenspolitik zu tun? Frieden und Wohlfahrt kann ein ziviles Orchester, eine zivile Musikband, viel glaubwürdiger vermitteln als die Big Band der Bundeswehr und da spricht Herr Huste was wahres an. Ebenso greifen wir LINKE nicht die Soldaten/Innen an. Im Gegenteil, durch die mahnende Erinnerung wollen wir Sie dadurch mehr schützen.

    Denn das moderne Bild des deutschen Soldaten ist eben nicht das Sterben, das zum Job gehört. Die westliche W(ä)rtegemeinschaft, die sich vor der Welt gerne als „Hüter“ der Menschenrechte und Kämpfer für „Demokratie“ ausgibt, besteht fast ohne Ausnahme aus einem Haufen Staaten, die noch vor einigen Jahren offen den Kolonialismus praktizierten und die Völker der Welt knebelten und massakrierten. Der einzige Unterschied zu heute besteht darin, dass sie es nicht mehr offen und unverblümt machen wie früher, sondern mit geschickter Propaganda die Menschen manipulieren und es nur im Verbund mit dem globalisierten Kasinokapitalismus tun.

    »Der Tod ist ein Meister aus Deutschland«, hat uns bereits der Lyriker Paul Celan in seinem bekannten Gedicht »Todesfuge« ins Stammbuch geschrieben. Mit wohl am eindrucksvollsten hat das Bertolt Brecht in seiner berühmten »Kriegsfibel« in Text und authentischen Kriegsfotografien dokumentiert. Der großen Unwissenheit über gesellschaftliche Zusammenhänge, die der Kapitalismus sorgsam aufrecht erhält, wird in der »Kriegsfibel« mit zum Teil brutalen Bildern der Schleier von seiner den Krieg verharmlosenden, menschenverachtenden Fratze gerissen. Nicht weniger aufrüttelnd-sensibel und die nach 1945 Nachgeborenen mahnend ist das weltweit berühmt gewordene Gesamtwerk von Wolfgang Borchert und hier – Hiroshima vor Augen – vor allem sein »Sag NEIN!«-Aufschrei an die Welt. Der gilt heute genauso wie der Schwur von Buchenwald: »Nie wieder Krieg!« Wer dem Leben Ehrfurcht entgegenbringt, kann das nur immer wieder rezipieren. Sowohl in Uelzen, im Brohltal, als auch andernorts, denn Gewissen ist keine Krankheit.

    Nur zur Erinnerung Herr Schäfer:

    Am 14. Oktober 1993 starb der erste Soldat der Bundeswehr im Auslandseinsatz. Feldwebel Alexander Arndt wurde in Phnom Penh, Kambodscha, auf offener Straße erschossen. Er wurde 26 Jahre alt. Seitdem starben weitere 102 Bundeswehrsoldaten bei ihren Auslandseinsätzen, ob bei Verkehrsunfällen, Sprengstoffanschlägen oder im Gefecht. Bei einer erheblichen Anzahl von 26 Toten sind die Todesursachen mit einem Fragezeichen versehen, acht Tote werden als Suizid gemeldet. In Südosteuropa, von Albanien bis Georgien, und in Asien, vorwiegend Afghanistan, liegen ihre Einsatzgebiete, und nach wie vor ist die Antwort auf die Frage strittig: Wofür sind sie gefallen, warum? Die Regierung antwortet stereotyp mit den Interessen und der Sicherheit Deutschlands, ihrer Verpflichtung für Humanität und Demokratie. Doch dieser Unsinn wird mit jedem Kriegsschauplatz, auf den die Regierung Soldaten der Bundeswehr schickt, weniger von der skeptischen Bevölkerung geglaubt. Die Regierenden haben ein echtes Problem mit der mangelnden Kriegslust der Deutschen. Sie können sich nur auf ihre »Qualitätspresse« von FAZ und SZ bis Zeit und Welt verlassen, die unermüdliche Kriegsrhetorik verbreitet und an der kriegsmoralischen Aufrüstung ihrer Leserschaft arbeitet. Der Spiegel steht ihr nicht nach. Unerschütterlich glaubt er an das Gute im Krieg und titelt: »Die Deutschen müssen töten lernen« (Nov. 2007), »Wann dürfen Deutsche töten? Die Bundeswehr, Afghanistan und der Krieg im 21. Jahrhundert« (Nov. 2009), »Im Krieg. Deutsche Soldaten über das Töten und Sterben in Afghanistan« (April 2010).

    Winfried Heinzel

    Comment: Anonymous – 01. Februar 2014 @ 09:45

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