Bad Neuenahr-Ahrweiler – Wie konsequent die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler die Übergabe einer Wohnung – inklusive Entsorgung persönlicher Einrichtungsgegenstände – in der Obdachlosensiedlung in der Heerstraße umgesetzt hat, schockiert Menschen, die sich dort inzwischen ein Zuhause eingerichtet haben.
Panikstimmung in der Heerstraße 129: Dort wurde am Montag eine Unterkunft entrümpelt. Der Bewohner befindet sich in Haft. Die Nachbarin Heike Seefeld ist entsetzt: „Hab und Gut des Mannes wurden von der zweiten Etage aus dem Fenster geworfen und landeten im Garten. Jetzt ist alles kaputt, darunter auch ein Fernseher und ein PC. Die Geräte funktionierten meines Wissens noch“, schildert sie ihre Beobachtungen, die ihr eigenes Rechtsempfinden empfindlich stören: „So kann man mit uns nicht umgehen. Die Dinge mögen für andere keinen Wert mehr haben. Doch wo fängt der Respekt vor Eigentum an?“, fragt sie sich.
Die noch verbliebenen Bewohner in der Heerstraße 129 haben nun Angst, vermuten, dass es ihnen bald genauso ergehen könnte. Zumal die Tage der jetzigen Obdachlosensiedlung gezählt sind. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler beruhigt. „Derzeit werden keine Gebäude abgerissen“, heißt es aus dem Rathaus. Und weiter: „Um aber den geplanten Neubau auf diesem Grundstück – eben auch für die derzeit untergebrachten Personen – realisieren zu können, ist deren Mithilfe erforderlich. Allen derzeit untergebrachten Personen können während der Projektphase Unterkünfte in den Bestandsgebäuden zur Verfügung gestellt werden. Je nach Bauablauf kann dann im Einzelfall ein Wechsel der Unterkunft erforderlich werden. Hier werden wir die jeweiligen Bewohner entsprechend unterstützen.“ Dass dabei sämtlich Wertgegenstände aus dem Fenster geworfen und zerstört worden sein sollen, erscheint den Verantwortlichen „subjektiv überspitzt“.
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Auf dem Foto zu sehen:
Aus dem zweiten Stock in den Garten geworfen: die Einrichtungsgegenstände eines Bewohners der Obdachlosensiedlung in der Heerstraße, der nun in Haft sitzt und die Wohnung zuvor nicht ordnungsgemäß der Stadt übergeben hat.
Quelle:http://www.rhein-zeitung.de/regionales/bad-neuenahr_artikel,-Entruempelung-erregt-die-Gemueter-_arid,109509.html
« so ähnlich kann das auch 2010 aussehen ;-) – Lasst sie für ihre Krise zahlen! »
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„Subjektiv überspitzt“? Wie soll denn da die objektive Seite aussehen?
Die Aktion war überspitzt- keinesfalls aber die berechtigte Kritik an dieser Zwangsmaßnahme. Tja, arme Menschen haben nicht so eine Lobby wie die Hoteliers, die sogar eine eigene Partei hinter ihrem Rücken wissen.
Comment: Wolfgang Huste – 09. Juli 2010 @ 15:03
Keine schönen Zustände da bei Euch …!
Comment: Der Kieler – 19. November 2011 @ 17:01