Wolfgang Huste Polit- Blog

Stromkonzerne zocken ab. Studie: Anbieter berechnen Verbrauchern rund zwei Milliarden Euro zu viel

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Die Preiserhöhungen ab Januar bescheren den deutschen Stromversorgern laut einer Studie ungerechtfertigte Zusatzeinnahmen von zwei Milliarden Euro. Die höheren Preise seien trotz der steigenden Umlage zum Ausbau erneuerbarer Energien für Stromkunden »nicht nachvollziehbar«, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung im Auftrag der Grünen.

Zum 1. Januar erhöhen in Deutschland nach Angaben des Verbraucherportals Verivox rund 500 Stromanbieter die Preise um durchschnittlich sieben Prozent. Betroffen davon ist demnach die Hälfte der deutschen Haushalte. Über 40 weitere folgen im Februar mit Preisaufschlägen. Die Verteuerung ihrer Tarife begründen die Anbieter mit dem Anstieg der Umlage zum Ausbau erneuerbarer Energien, die alle Stromkunden über ihre Rechnung mitzahlen. Die sogenannte EEG-Umlage steigt ab Januar um knapp 1,5 Cent pro Kilowattstunde Strom auf rund 3,5 Cent. Diese Argumentation der Anbieter sei jedoch »nicht gerechtfertigt«, heißt es in der von der Grünen-Bundestagsfraktion in Auftrag gegebenen Studie. Tatsächlich bestehe für die Energiebranche »ein bislang nicht weitergegebenes, erhebliches Preissenkungspotential«.

Hintergrund sei, daß für die Versorger die Einkaufskosten für Strom seit Herbst 2008 um 30 bis 40 Prozent gesunken seien. Die Gewinnspannen der Unternehmen hätten sich »erheblich« erhöht, und die Netzgebühren für den Stromtransport seien gesunken. Die Strombranche könne 2010 sogar auf Rekorderträge hoffen, heißt es in der Studie des Energiesachverständigen Gunnar Harms, der gleichzeitig Vizechef des Bundes der Energieverbraucher ist. Insbesondere die vier größten Versorger E.on, RWE, Vattenfall und EnBW profitierten. Ihr gesamter Jahresgewinn dürfte den Angaben zufolge bei rund 30 Milliarden Euro liegen. »Nie zuvor haben sie einen höheren Gewinn eingefahren«, heißt es in der Untersuchung.

Hauptgrund für die ausgebliebenen Preissenkungen sei die »anhaltend dominierende marktbeherrschende Stellung der etablierten Stromwirtschaft «, erklärte Energiewissenschaftler Harms. Die Verbraucher müßten stärker als bisher zu günstigeren Anbietern wechseln, um den Wettbewerb in der Branche zu befeuern.

Die Grünen kritisierten die Preispolitik der Stromwirtschaft scharf. »Die Versorger erhöhen vielfach die Preise, um ihre Gewinne zu steigern«, erklärte Bärbel Höhn, Vizechefin der Grünen- Bundestagsfraktion. Letztlich liege es aber auch an den Verbrauchern, »die Preise zu vergleichen und zu wechseln «.

Die Energiewirtschaft bestätigte, daß der Stromeinkauf in den vergangenen Jahren günstiger wurde, verteidigte aber dennoch die Preiserhöhungen im neuen Jahr. Tatsächlich hätten sich für die Stromanbieter die Netzgebühren erhöht, erklärte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. (AFP/jW)

Quelle: www.jungewelt.de vom 29.12.10

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 29. Dezember 2010 um 11:34 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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Ein Kommentar

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