Anläßlich der Ergebnisse einer Studie des Dortmunder Forschungsinstituts für Kinderernährung zu den Kosten einer gesunden Ernährung für Kinder und Jugendliche im Auftrag der Linken, erklärte die Bundestagsabgeordnete der Linken Yvonne Ploetz am Sonntag:
Im Vermittlungsverfahren muß endlich die vom Bundesverfassungsgericht geforderte eigenständige Berechnung der Regelsätze für Kinder und Jugendliche auf den Tisch. Mit den jetzt »vorgeschlagenen Regelsätzen für die Ernährung wird der physiologischen Entwicklung der Kinder nicht Rechnung getragen, denn der Nahrungsbedarf (basierend auf dem Energiebedarf) steigt im Wachstumsalter stetig an und nicht in drei Stufen an«, bilanziert die Studie. Deshalb können insbesondere Jugendliche sich mit den Regelsätzen selbst dann nicht gesund ernähren, wenn nur die preiswertesten Produkte in der Einkaufstätte mit dem niedrigsten Preisniveau gekauft werden. Mit ihrer Weigerung, die Regelsätze für Kinder und Jugendliche eigenständig zu berechnen, nimmt die Bundesregierung den 1,8 Millionen Kindern und Jugendlichen im Hartz-IV-Bezug die Chance auf ein gesundes Leben. Es ist ein Skandal, daß diese grobe Benachteiligung weder von CDU/CSU und FDP noch von SPD und Grünen zum Gegenstand der Verhandlungen gemacht wird. Die Regelsätze müssen endlich an den tatsächlichen Bedarfen von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet werden. Das Institut kommt zu dem Schluß, daß bei Kindern und Jugendlichen über zehn Jahren insbesondere bei einer wünschenswerten mittleren körperlichen Aktivität die Regelsätze nicht einmal dann ausreichen, wenn die benötigten Lebensmittel mit dem niedrigsten Preis in der Einkaufsstätte mit dem generell niedrigsten Preisniveau gekauft würden. Soziale Benachteiligung und Armut sind sowieso in hohem Maße mit gesundheitlichen Belastungen verbunden. Da sollte zumindest eine gesunde Ernährung im Wachstum auch und gerade für die minderjährigen Hartz-IV-Betroffenen gewährleistet werden.
Quelle: www.jungewelt.de vom 14.02.11
« Kommunen wollen Bürger schröpfen. – Verstrahlte Arbeiter, rissige Betonplatten. Von unserem Redakteur Bernd Wientjes »
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