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Gefährlicher US-Kampfjet fast auf Eifeldorf gestürzt. Verharmlosende Berichterstattung des Südwestrundfunks. Von Dr. Wilhelm Vollmann

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In Laufeld/Eifel nahe Wittlich ist am Freitagnachmittag ein in der US-Airbase Spangdahlem/Eifelkreis Bitburg-Prüm stationierter Kampfjet abgestürzt. Der Pilot konnte sich im letzten Augenblick mit dem Schleudersitz retten. Es handelte sich um einen Kampfjetz vom Typ A-10/OA-10 Thunderbolt II – ein besonders lärmender, bis an die Zähne bewaffneter Panzerjäger und Langsamflieger. Diese Mordmaschine wird wegen ihres bizarren Aussehens „Warzenschwein „genannt.

Obwohl ihre Besonderheiten ständig heruntergespielt werden, sind die A-10/OA-10 Thunderbolt Mordmaschinen wegen des infernalischen Lärms, den sie bei ihren nahezu täglichen Tiefflügen über den Dächern der Wohnhäuser in der Eifel und an der Mosel entwickeln, besonders „beliebt“. Die in Deutschland stationierte US-Mordmaschine A10 ist seit langem wegen ihrer Abgase und wegen ihres gesundheitsschädlichen Lärms nicht nur für Friedensfreunde ein ökologisches Ärgernis ersten Ranges.

In seinen diversen Berichten über den jüngsten Absturz lässt sich der SWR lang und breit darüber aus, wie wichtig es doch jetzt sei, durch systematische Suche am gesperrten Absturzort, die Unglücksursache zu ermitteln. Der zuständige Redakteur schreckt nicht davor zurück, massenweise leeres Stroh zu dreschen und dies als „aktuelle Nachricht“ zu verkaufen. Wirklich bedrohliche Gefahrenpunkte lässt er aber einfach weg oder deutet sie in nachgerade peinlicher Zurückhaltung gerade mal vorsichtig an.

Die dick aufgetragenen Abwiegelungsmanöver der US-Airforce werden dementgegen völlig unkritisch in die Berichterstattung des Südwestrundfunks übernommen – eine sorgfältige Recherche wird gar nicht erst versucht. Ein Beispiel für diese kuriose Berichterstattung einer deutschen Fernsehanstalt: „Jedes einzelne Stück – einschließlich des Flugschreibers -“, so wird in den SWR-Nachrichten der Sprecher der US-Luftwaffe wörtlich zitiert, „hilft, um der Unfallursache auf die Spur zu kommen. Bei der Suche am Unglücksort stehe Sicherheit an erster Stelle.“

Auch von der an Bord gewesenen Übungsmunition, so der Südwestrundfunk allen Ernstes weiter, gehe Gefahr für die an der Untersuchung beteiligten Soldaten aus, da sie Schießpulver enthalte. Der Hinweis auf die Gefährlichkeit des „Schießpulvers“ für die an der „Untersuchung beteiligten Soldaten“ ist ausgesprochen makaber. Leben und Gesundheit der dort wohnenden deutschen Zivilbevölkerung scheint allenfalls am Rande zu interessieren.

Spätestens seit dem Jugoslawienkrieg und nach den beiden Golfkriegen ist aber weltweit bekannt, dass die Munition der Panzerjäger fast immer mit besonders hartem, radioaktivem Uranmetall ummantelt ist. Diese spezielle Munition kann Panzerungen aller Art spielend leicht durchschlagen. Dass sie dabei aber auch große Mengen radioaktiven Staub erzeugt, wird immer wieder totgeschwiegen – wie jetzt auch vom SWR.

Die in Spangdahlem stationierten US-Panzerjäger sind bis an die Zähne bewaffnet und führen große Mengen Uran ummantelte „Panzerknacker“ – Geschosse mit sich. Überdies pfeifen es die Spatzen von den Eifeldächern, dass die A10-Panzerjäger der US-Airbase Spangdahlem von dort täglich Angriffe auf Gaddafis Panzer in Libyen fliegen. Es ist schon ein ausgesprochen starkes Stück, dass dieser gemeingefährliche Zusammenhang in der SWR-Berichterstattung vollständig verschwiegen wird. Die Vertuschungspropaganda der US-Airforce wird hingegen völlig unkritisch übernommen und die deutsche Bevölkerung für dumm verkauft.

Wie gefährlich dieser Absturz für die Zivilbevölkerung wirklich war, wird vom SWR mit einem harmlos klingenden Zitat des Laufelder Bürgermeisters gerade mal angedeutet. Die nur 300 Meter vom Ortskern des Dorfes Laufeld fast senkrecht in den Boden abgestürzte Kampfmaschine wurde komplett zerstört. Undenkbar die Katastrophe, wenn sie auf das Dorf gestürzt wäre. Dass sie mitsamt ihrer vorgeblichen „Übungsmunition“ nicht in Flammen aufging und explodiert ist, ist allein dem mutigen Einsatz der deutschen freiwilligen Feuerwehr an der Absturzstelle zu verdanken.

„Wir sind wohl knapp einer Katastrophe entgangen.“ Das Flugzeug sei sogar noch über das Dorf geflogen und habe laut Augenzeugen noch mal durchgestartet, um die Schnauze hochzuziehen, so Ortsbürgermeister Karl-Josef Junk weiter.

Die SWR-Redaktion schließt ihre abenteuerliche und „sachkundige“ Berichterstattung mit der peinlichen Falschbehauptung: „Die US-Luftwaffe hat in Rheinland-Pfalz Stützpunkte in Spangdahlem und im pfälzischen Ramstein.“ Dies ist eine dreiste Unwahrheit, die entweder einen Vertuschungsvorsatz oder Unwissenheit und Uninformiertheit des Nachrichtenschreibers geschuldet ist.
Spangdahlem befindet sich nur wenige Kilometer entfernt vom Eifel-Fliegerhorst Büchel der deutschen Luftwaffe. In den geheimen Bunkeranlagen unterhalb von Büchel befindet sich ein kleiner, aber umso gefährlicherer US-Stützpunkt – wohlgemerkt in Rheinland-Pfalz und keineswegs in Posemuckel: Dies ist das ausschließlich von US-Soldaten betriebene und streng bewachte Atomwaffenarsenal von Büchel mit 20 einsatzbereiten Atomsprengköpfen – jede einzelne mit der hundertfachen Mordkapazität der Bomben von Hirsohima und Nagasaki.

Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 03. April 2011 um 17:36 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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