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Rechte trafen sich im Ahrtal. NPD-naher »Akademiekreis« tagte im rheinland- pfälzischen Kreis Ahrweiler. Von Mats Fogeman

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Der extrem rechte »Akademiekreis« konnte am vergangenen Samstag auf Grund der Intervention von Antifaschisten nicht wie geplant in Euskirchen (NRW) tagen. Die konspirative Veranstaltung wurde kurzfristig in das nördliche Rheinland-Pfalz verlegt.

Bei bestem Wetter herrschte im Ahrtal Hochbetrieb. In den Dörfern zwischen Altenahr und Walporzheim waren Bewohner damit beschäftigt, Maibäume aufzustellen. Viele Wanderer und Wochenendausflügler waren unterwegs. Wer aber im »Recher Hof« einkehren wollte, erlebte eine Überraschung. Der »gut bürgerlich geführte Familienbetrieb« im Weinort Rech wurde von adrett mit weißem Hemd gekleideten Neonazis gesichert. Antifaschisten ordnen die mit Funkgeräten ausgestatteten jungen Männer dem Umfeld des »Aktionsbüro Mittelrhein« zu.

Als Werner Keweloh aus Rheinbach, Bundessprecher des »Akademiekreises« und seit 2009 Mitglied der NPD, am mittag die Veranstaltung eröffnete, waren längst nicht alle seine Gäste da. Viele standen noch im knapp 30 Kilometer entfernten Euskirchen. Sie hatten nicht mehr rechtzeitig vom Ortswechsel erfahren.

Der Wirt der Euskirchener Gaststätte, die der Neonaziverein angemietet hatte, hat am Donnerstag vergangener Woche auf Hinweise von Antifaschisten prompt reagiert und den Mietvertrag mit dem »Akademiekreis« kurzfristig gekündigt. An der Ahr ticken die Uhren anders: Von den Betreibern des »Recher Hof« war trotz jW-Anfrage bis gestern Mittag keine Stellungnahme zu dem Neonazitreffen in ihrem Haus zu erhalten.

Als Referenten für die Tagung mit dem Titel »Die europäischen Völker und ihre Kultur« waren unter anderem die NPD-Funktionäre Dr. Olaf Rose und Dr. Rigolf Henning angekündigt worden. Der Geschichtsrevisionist Rose ist Mitarbeiter der sächsischen NPD-Landtagsfraktion und vertritt seine Partei im Stadtrat von Pirna. Henning ist Kommunalpolitiker der neonazistischen Partei in Verden (Niedersachsen). Ein Grußwort sollte Johann Thießen aus Hürtgenwald halten. Thießen ist Vorsitzender der »Schutzgemeinschaft ›Deutsche Heimat‹ der Deutschen aus Rußland e.V.«, einer beim Amtsgericht Düren eingetragenen neonazistischen Kleinstorganisation sogenannter Spätaussiedler. Und auch Thießen steht der NPD, für die er 2009 zur Wahl des Dürener Kreistages kandidierte, nah.

Quelle: www.jungewelt.de vom 04.05.11

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 04. Mai 2011 um 12:29 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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7 Comments

  1. im nordrhein westfälischen Kreis Ahrweiler ??? omg Junge Welt , typisch 😀

    Comment: Anonymous – 04. Mai 2011 @ 15:21

  2. Einfach mal schauen, viele nette Bilder 🙂

    http://linksunten.indymedia.org/de/node/38779

    Comment: Naziouting in Bad Neuenahr – 04. Mai 2011 @ 16:51

  3. Ja, das stimmt. Junge Welt hat sich da verschrieben. Habe es bei mir im Blog gerade korrigiert.

    Comment: Huste – 04. Mai 2011 @ 17:21

  4. Dass Ahrweiler mal eben nach NRW eingemeindet wurde, war tatsächlich ein Patzer in der jW-Redaktion. Die Langfassung des Textes und weitere Hintergründe gibt es unter http://seismograph.blogsport.de

    Comment: Mats Fogeman – 04. Mai 2011 @ 19:15

  5. http://www.rhein-zeitung.de/regionales/bad-neuenahr_artikel,-Linke-und-Rechte-machten-Front-im-Ahrtal-_arid,243236.html

    Ich finde es schlimm das hier wiedermal nur gegen linke gehetzt wird und die rechten als harmlose opfer dargestellt werden.

    Ein bekennender Antifaschist wie Wolfgang Huste sollte bei so einem Artikel nicht einfach stillschweigen

    Comment: Anonymous – 05. Mai 2011 @ 14:50

  6. Unser Landessprecher Harald Jürgensonn hat heute schon einen entsprechenden Artikel an alle Zeitungen in RLP geschickt. Mal sehen, ob er veröffentlicht wird. Ansonsten werde ich ihn hier, auf meinem Blog, morgen einstellen.

    Comment: Wolfgang Huste – 05. Mai 2011 @ 15:00

  7. DIE LINKE im Kreis Ahrweiler arbeitet seit Jahren eng zusammen mit diversen Bündnissen gegen rechts und leistet vor Ort aktive, antifaschistische Arbeit, um die Bevölkerung über die bestehenden Vehältnisse aufzuklären. Das Bewerfen von Hauswänden mit Farbbeuteln oder Eiern als auch das Zerstören von Plakaten des politischen Gegners werten wir als einen unpolitischen Aktionismus, von dem wir uns distanzieren!

    Das ist jetzt nicht der Text unserer Pressemitteilung- sondern meine Einschätzung.

    Comment: Wolfgang Huste – 05. Mai 2011 @ 15:22

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