Am Montag haben die türkischen Behörden erneut mindestens 137 PolitikerInnen aus den Reihen der prokurdischen BDP (Demokratische Friedenspartei) und der Gewerkschaften im Rahmen der so genannten KCK-Verfahren festgenommen.
Mehr als 6.200 Inhaftierungen seit den Kommunalwahlen 2009, darunter sechs ParlamentarierInnen, 17 BürgermeisterInnen, 42 AnwältInnen und 99 JournalistInnen verstoßen auf eklatante Weise gegen die Europäische
Menschenrechtskonvention (EMRK). Von den jetzigen Festnahmen waren insbesondere GewerkschafterInnen betroffen. Jegliches menschenrechtliches oder zivilgesellschaftliches Engagement, wie auch der Einsatz für die Rechte der kurdischen Bevölkerung werden seitens der AKP-Regierung unter Ministerpräsident Erdoğan als Terrorismus gewertet.
Ein solches Vorgehen verstößt gegen die Artikel 10 der EMRK (Recht auf freie Meinungsäußerung), Artikel 11 der EMRK (Vereinigungsfreiheit), Artikel 2 und 5 EMRK (Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person) und blockiert eine demokratische und friedliche Entwicklung der Türkei. Zudem häufen sich die angezeigten Fälle von Folter (Verstoß gegen Artikel 3 EMRK) und extralegale Hinrichtungen (Artikel 2 und 5 EMRK) durch Sicherheitskräfte sowie die Berichte von Kriegsverbrechen durch die türkische Armee.
Wenn die Bundesregierung ihr selbst formuliertes Engagement für die
Menschenrechte ernst nehmen würde, müssten sofort Maßnahmen gegen die Türkei eingeleitet werden. Aus geostrategischen Absichten bleibt sie jedoch untätig und kriminalisiert auch in Deutschland politisch aktive KurdInnen. Es geht der Bundesregierung dabei um die Neuordnung des Mittleren Ostens und die Sicherung der Öl- und Gasvorkommen, mit der Türkei als entscheidenden Bündnispartner.
Aufgrund dieser Begehrlichkeiten werden die Interessen einer Bevölkerungsgruppe von 25 Millionen KurdInnen in der Türkei rücksichts- und anstandslos übergangen.
Heidrun Dittrich, MdB, Die Linke
Andrej Hunko, MdB, Die Linke
Ulla Jelpke, MdB, Die Linke
Harald Weinberg, MdB, Die Linke
Cansu Özdemir, MdHBü, Die Linke
Ali Atalan, MdL NRW, Die Linke
Hamide Akbayir, MdL NRW, Die Linke
Barbara Cárdenas, MdL Hessen, Die Linke
Marion Padua, Stadträtin Nürnberg, Linke Liste
Yilmaz Kaba, Landesvorstand Niedersachsen, Die Linke
Vom 14.02.12
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Es wir immer so weiter gehen
leider Freiheit haben und bekommen ist nicht leicht
und gerade wo Deutschland nicht mitzieht
wir können nur drauf hoffen das ein anderer Bundeskanzler kommt
der mal Druck macht und nicht an das verschissenen Gas und Öl denkt
sondern an Frieden und Freiheit denkt
und ich dachte Öl kommt immer aus Saudi Arabien
irgendswas stimmt hier nicht es stinkt gewalltig
Freiheit für alle Menschen Her Biji
Comment: Azad-Baran – 21. Februar 2012 @ 13:16