Wolfgang Huste Polit- Blog

Sterben für Deutschland. Kriegspropagandist des Tages: Joachim Gauck

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»Freiheit ist ohne Verantwortung nicht zu haben. Für Sie, liebe Soldatinnen und Soldaten, ist diese Haltung selbstverständlich. Ist sie es auch in unserer Gesellschaft? Freiheit und Wohlergehen sehen viele als Bringschuld von Staat und Demokratie. Manche verwechseln Freiheit mit Gedankenlosigkeit, Gleichgültigkeit und Hedonismus. Andere sind sehr gut darin, ihre Rechte wahrzunehmen oder gegebenenfalls auch vehement einzufordern. Und vergessen dabei allzu gern, daß eine funktionierende Demokratie auch Einsatz erfordert, Aufmerksamkeit, Mut und manchmal auch das Äußerste, was ein Mensch geben kann: das Leben, das eigene Leben.«

»Daß es wieder deutsche Gefallene gibt, ist für unsere glücksüchtige Gesellschaft schwer zu ertragen.«
Bundespräsident Joachim Gauck, 12. Juni 2012, in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg

Immerhin: Als »Friedenspfarrer« hat sich Joachim Gauck zu DDR-Zeiten nicht bezeichnet – anders als sein Exkollege Rainer Eppelmann, der vor 1989 forderte: »Frieden schaffen ohne Waffen« – selbstredend nur von der Regierung des kleineren deutschen Staates. Nach der »Wende« überführte Eppelmann als letzter DDR-Verteidigungsminister die noch nützlichen Truppenteile der Nationalen Volksarmee in die Bundeswehr, deren Daseinsberechtigung er nicht eine Sekunde in Frage stellte.

Das Verhältnis des heutigen Bundespräsidenten zum Frieden ist ein ähnlich instrumentelles. Er besuchte am Dienstag die Führungsakademie der Bundeswehr und hielt eine Laudatio auf die Truppe und ihr angeblich so überaus qualifiziertes und verantwortungsbewußtes Personal. Tatsächlich ging Oberst Georg Klein nach eigenen Angaben beten, nachdem er die Bombardierung von 142 Afghanen angeordnet hatte. Von diesen und anderen zivilen Opfern zu reden, kommt einem wie Gauck nicht in den Sinn.

Und Gauck wäre nicht Gauck, wenn er die Deutschen nicht zu mehr Aufgeschlossenheit gegenüber den Auslandseinsätzen der Bundeswehr mahnte. Wer solche Kriegsbeteiligungen ablehnt, ist für ihn ein Ignorant, der nicht wissen will, was die deutschen Soldaten am Hindukusch, am Horn von Afrika und im Kosovo für »unsere Freiheit« tun. Gewalt könne »notwendig und sinnvoll sein, um ihrerseits Gewalt zu überwinden oder zu unterbinden«. Es folgte der unvermeidliche Hinweis, Freiheit sei »ohne Verantwortung nicht zu haben«. Meint in diesem Fall: Es muß auch jemand die Drecksarbeit machen. In der »Demokratie« dürfen nämlich, wo gehobelt wird, auch Späne fallen. Und wir sollen gefälligst »unseren Jungs« applaudieren – und sie gebührend betrauern bzw. bedauern und gesundpflegen, wenn sie körperlich und seelisch lädiert heimkehren. (jf)

Quelle: www.jungewelt.de vom 13.06.12

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 13. Juni 2012 um 11:47 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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