Wolfgang Huste Polit- Blog

Alternativvorschlag zum bestehenden Nürburgringprojekt. Von Wolfgang Huste

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Die Würfel sind schon längst (anders) gefallen als von den Bürgerinnen und Bürgern gewünscht. Es wurden wieder einmal “künstliche Sachzwänge” am laufenden Band produziert. Die uns Bürgern zwangseingebrockte Suppe in Form eines finanziellen Fiaskos muss (?) auf Dauer der Steuerzahler auslöffeln, wie so oft bei solchen und ähnlich fehl geplanten Leuchtturmprojekten. Den „Großen“ hat man es gegeben, den „Kleinen“ wird’s genommen. Sie sollen nun über die Steuer wie gewohnt die Zeche für die Fehlinvestitionen zahlen. Das Nürburgringprojekt war von Anfang an ein totgeborenes Kind- dazu ein noch sehr teures! Man hat versäumt, rechtzeitig über ein ganzheitliches Alternativkonzept nachzudenken und mit den Bürgerinnen und Bürgern über Alternativen ernsthaft zu diskutieren oder besser: öffentlich, demokratisch und transparent zu diskutieren, statt dieses und jenes in nicht öffentlichen Ausschüssen innerhalb der Staatskanzlei abzusegnen.

An dieser Stelle deute ich als engagierter Bürger an, wie aus meiner Sicht ein Alternativprojekt “Innovations- und Technologiepark Nürburgring” aussehen könnte (weitere Anregungen nehme ich gerne entgegen): Ich favorisiere zum Beispiel eine europäische Universität mit Schwerpunkt “Zukunftstechnologien und Naturwissenschaften” auf dem Gelände zu integrieren, ich denke auch an ein Forschungs- und Innovationszentrum für alternative Energie- und Verkehrsformen, an ein SOS – Kinderdorf, an ein Spezial – Altenheim in Form eines Sanatoriums für Schwerstkranke mit angeschlossenem Hospiz (Stichwort: Palliativmedizin – Krankenhaus), an ein Spezialkrankenhaus für Langzeit- und Suchtpatienten, an eine europäische Schule jenseits des dreigliedrigen Schulsystems, die eine ähnliche pädagogische Ausrichtung wie die europäische Schule in Bonn haben sollte. An dieser Schule könnten dann auch andere Kinder und Jugendliche, die nicht Mitglied der Schule sind, in den Ferien, in ihrer Freizeit, unter anderem diverse europäische Sprachen lernen oder vertiefen. Gästehäuser gibt es dort genügend. Ich würde es begrüßen, wenn diverse “Events” mit Elektroautos, Elektrofahrrädern und Elektromopeds veranstaltet werden. Der Aufbau eines Wohn- und Gewerbeparks aus Niedrigenergiehäusern, also mit Häusern, die energetisch autark funktionieren, wäre ebenfalls möglich, ebenso ein Umbau, eine Erweiterung der bestehenden Häuser zu Niedrigenergiehäusern in Form einer Mustersiedlung. Ein elektrisch betriebener Shuttlebus könnte alle neuralgischen Punkte des Geländes anfahren. Das wäre allemal umweltfreundlicher und „nachhaltiger“ als Fahrzeuge, die fossile Brennstoffe verwenden. Elektrobusse, die zwischen dem nächstgelegenem Bahnhof und dem Nürburgringgelände hin und her pendeln und diverse europäisch ausgerichtete Kulturveranstaltungen bzw. Symposien würden ebenfalls das bestehende Projekt für Besucher attraktiver machen. Eines der schon bestehenden Hotels könnte man schwerpunktmäßig zu einem Jugendhotel, einem Seminarhaus und/oder einem Fortbildungszentrum um- oder ausbauen. Im Sommer könnte man dort, auch auf einer der großen Veranstaltungswiesen, internationale Kinder- und Jugendcamps einrichten oder diverse Kulturveranstaltungen durchführen. Hier kann man unter anderem eng mit bestehenden Jugendorganisationen wie “Internationale Jugendgemeinschaftsdienste e.V.” = IJGD e.V. mit Sitz in Berlin (= älteste und größte Jugendorganisation in Deutschland) und mit der Gewerkschaftsjugend eng zusammenarbeiten, aber auch mit dem Landesverband des Kinderschutzbundes und anderen bundes- und landesweit agierenden Jugendeinrichtungen. Auch ein europäisches Ökomuseum (es wäre das erste dieser Art in Europa!) wäre sicherlich eine interessante, innovative und diskussionswürdige Einrichtung. In den warmen Jahreszeiten könnten “Outdoor – Tourismus“ und Sportveranstaltungen unter fachlicher Anleitung und preislich sozial gestaffelt durchgeführt werden- das wäre sicherlich nicht nur für Jugendliche eine spannende Angelegenheit. Eine untereinander gut abgestimmte Kombination dieser Möglichkeiten könnte ein solches Alternativprojekt zur Realität werden lassen. Eine ökonomische Monostruktur, in erster Linie ausgerichtet auf den Rennbetrieb, entspricht weder dem Zeitgeist noch dem heutigen Freizeitverhalten, ist fast schon ein Anachronismus! Eine Anschub-Finanzierung für den von mir skizzierten Umbau wäre über diverse europäische Fonds durchaus möglich. Auch beim Nürburgringprojekt hat man versäumt, länderübergreifend zu planen und zu investieren, insbesondere in den Aufbau des öffentlichen Nahverkehrs. Zurzeit ist es nahezu unmöglich, bequem und für alle bezahlbar – ohne Auto – zum Nürburgring zu kommen. Mein Alternativprojekt richtet sich keineswegs, wie es bis heute der Fall ist, in erster Linie an Männer zwischen 20 und 50 Jahren, sondern „auch“ an Familien mit Kleinkindern, an diejenigen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, die es finanziell nicht so dicke haben, die sich kein Auto leisten können- und erst recht nicht die überhöhten Eintrittspreise für diese oder jene Dienstleistung bzw. Attaktion. Was mir vorschwebt ist ein Projekt für die Bevölkerung, ein zumindest von der Bevölkerung von Anfang an mit geplantes Projekt. Die Würfel sind längst (anders) gefallen- wie ich schon zu anfangs schrieb. Dennoch: Es ist sicherlich nicht verkehrt, wenn schon frühzeitig Alternativen zum Status quo entwickelt und auch mit den Menschen in der Region öffentlich (!) diskutiert werden, also diesmal nicht hinter verschlossenen Türen, nicht in Form von Mauscheleien oder von geheimen Absprachen, sondern ganz demokratisch und transparent „vor Ort“. Insbesondere die Partei DIE LINKE fordert nicht nur in diesem Zusammenhang die „gläserne Kommune“, sondern erst recht die „gläserne Staatskanzlei“! Es muss genau und unparteiisch durchgerechnet werden, was für die Bürgerinnen und Bürger sinnvoller ist: Ein Umbau in der von mir skizzierten Richtung, ein Rückbau oder gar ein totaler Abriss der maroden Gebäude, die teilweise innenseitig Schimmelbefall aufweisen, weil man teilweise schlechte und billige Materialien verwendete und weil die entsprechende öffentliche Baukontrolle erschreckend versagte. Auch hier lautet meine Devise: “Lieber agieren als reagieren!”. So manches zurzeit ökonomisch unrentabel betriebene Gebäude kann man durchaus anders und sinnvoller nutzen, wer möchte das ernsthaft bestreiten? Vielleicht wird ein „europäisches Innovations- Technologie- und Forschungszentrum Nürburgring“ einmal Realität, getreu dem Satz: “Die Geschichte und der allgemeine Fortschritt beruht auf der Verwirklichung vormaliger Utopien, Visionen!”. Ein „Weiter so!“ darf es nicht mehr geben! Meine Forderung: Wir Bürgerinnen und Bürger müssen den Politiker_Innen die rote Karte zeigen! Packen wir es gemeinsam an!

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 17. Juli 2012 um 19:35 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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Ein Kommentar

  1. Auch das könnte man am Nürburgring durchführen: Formel E – Rennen: http://www.motorsport-total.com/videos/formelsport/formel-e-in-long-beach-highlights-vom-training

    Comment: Wolfgang Huste – 05. April 2015 @ 19:07

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