Wolfgang Huste Polit- Blog

Neue Welle rechter Gewalt. Berliner Neonazis verstärken Angriffe auf ihre Gegner. Antifaschisten rufen für heute zu Solidaritätskundgebung mit Opfern rechter Gewalt auf. Von Markus Bernhardt

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Militante Neonazis gehen seit einigen Tagen immer aggressiver gegen ihre Gegner vor. So wurde in der Nacht zum Freitag ein Mitglied der der SPD nahestehenden Jugendorganisation »Falken« von rechten Schlägern verletzt und trug eine Gehirnerschütterung und mehrere Prellungen davon.

Erst wenige Tage zuvor war ein junger Mann, der in Berlin-Johannisthal Plakate der NPD entfernt haben soll, von vermummten Neofaschisten attackiert und verletzt worden. Vor gut drei Wochen hatten Neonazis einen Anschlag auf das Wohnhaus des stellvertretenden Landeschefs der Berliner SPD-Jugendorganisation Jungsozialisten (Juso), Nico Schmolke, verübt. Dabei sprengten die Täter seinen Briefkasten und warfen eine Scheibe ein.

Ebenfalls Ziel eines neofaschistischen Anschlages wurde in der vergangenen Woche bereits zum zweiten Mal in kurzer Zeit das Büro der Jusos in Oberschöneweide. Und in der Nacht zu Mittwoch wurde das Wohnhaus des engagierten Antifaschisten und Bezirkspolitikers der Linkspartei, Hans Erxleben, angegriffen. Auch hier zerstörten die Neonazis Scheiben und zündeten ebenfalls einen Böller in Erxlebens Briefkasten.

Die zunehmende rechte Gewalt sorgt indes bei Linken, SPD und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) für Entsetzen. Während Fritz Felgentreu, Vorsitzender der SPD in Berlin-Neuölln, die Öffentlichkeit aufforderte, sich mit den Opfern der Neonazis zu solidarisieren, erklärte Jan Stöß, Berliner Landesvorsitzender der SPD, daß er sich in punkto Sicherheit »sehr große Sorgen« um seine Mitstreiter mache.

Die VVN-BdA solidarisierte sich ihrerseits mit Erxleben und bezeichnete den Anschlag auf sein Wohnhaus als »Reaktion auf die gute und breitgefächerte antifaschistische Arbeit und Aufklärung im Bezirk, die von antifaschistischen Gruppen, Jugendinitiativen und demokratischen Parteien getragen« werde und in dem auch Erxleben mitwirke. Als Drahtzieher der neuerlichen Gewaltwelle macht die antifaschistische Organisation unterdessen die Berliner Neonazis aus, die »sich in dem Neonazi-Bedarfsladen ›Hexogen‹ des Berliner NPD-Vorsitzenden Schmidtke in der Brückenstraße in Niederschöneweide« träfen und »ihr Bier in der benachbarten Neonazikneipe ›Zum Henker‹ des Neonazis Paul Barrington« trinken würden. Der Berliner Polizei warf die VVN indes vor, »es bis jetzt nicht geschafft zu haben, den geistigen Brandstiftern des ›Nationalen Widerstandes Berlin‹ auf der Straße und im Internet das Handwerk zu legen«.

Aus Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt rufen antifaschistische Organisationen für den heutigen Montag zu einer Kundgebung auf. Sie soll um 17 Uhr am Berliner S-Bahnhof Schöneweide beginnen.

Quelle: www.jungewelt.de vom 27.08.12

Dieser Beitrag wurde am Montag, 27. August 2012 um 12:33 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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