Wolfgang Huste Polit- Blog

Stopp des Waffenexports.Anläßlich der Debatte im Bundestag über deutsche Rüstungsexporte erklärte am Donnerstag der Bundesausschuß Friedensratschlag:

Tags:
Die Friedensbewegung fordert seit langem, einen Stopp des Waffenexports. Eine Forderung, die angesichts der zur Entscheidung anstehenden umfangreichen Exportvorhaben schwerer Waffen in Zonen hoher Spannungen im Wert von etwa 30 Milliarden Euro umso dringlicher wird. Die schwarz-gelbe Bundesregierung versucht, mit dem gezielten Rüstungsexport in ausgewählte »befreundete« Länder außerhalb von NATO und EU Außenpolitik zu betreiben – ungeachtet der Menschenrechtslage im Empfängerland. (…) Verheerend sind auch Lieferungen von Kleinwaffen in Länder insbesondere außerhalb von EU und NATO, die im Jahr 2011 einen Rekord verzeichneten. Darüber hinaus unterliegt der Endverbleib von Waffenlieferungen und in Lizenz im Ausland hergestellter Waffen keiner wirksamen Kontrolle.Die Friedensbewegung kritisiert außerdem die Intransparenz der Entscheidungsfindung durch den geheim tagenden Bundessicherheitsrat ebenso wie die extrem späte Veröffentlichung bereits vorgenommener Exportentscheidungen und die wenig aussagekräftige Auflistung dieser Exporte. Es ist ein Skandal, daß erst Ende Januar 2013 der Rüstungsexportbericht für das Jahr 2011 im Bundestag diskutiert wird. Die Friedensbewegung fordert darüber hinaus ein Programm zur Konversion von Rüstungsgütern in zivile Produkte. (…)

Es ist zu begrüßen, daß die Oppositionsfraktionen im Bundestag in drei getrennten Anträgen sich der deutschen Rüstungsexportproblematik angenommen haben. Dabei werden allerdings unterschiedliche Intentionen und Reichweiten deutlich. Wir verhehlen nicht, daß die Forderungen der Fraktion Die Linke den Vorstellungen der Friedensbewegung am nächsten kommen: keine Genehmigungen mehr für den Export von Rüstungsgütern – auch keine Weitergabe von »überschüssigen« Rüstungsgütern – Auflage eines beschäftigungssichernden Konversionsprogramms zur Umwandlung von Rüstungsproduktion in die Herstellung ziviler Güter.

Für die Zeit, in der der Rüstungsexport noch fortgesetzt wird, finden sich in den Forderungen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Ansätze, die in die richtige Richtung weisen. So etwa die Forderung danach, das Entscheidungskriterium »Menschenrechtslage im Empfängerland« gesetzlich zu verankern und es somit strafrechtlich zu bewehren. Unterstützenswert ist zudem die Forderung nach einem Verbot der Vergabe von Lizenzen zur Kriegswaffenproduktion an Länder außerhalb von NATO und EU. Auch sollten keine Hermesbürgschaften, die den kommerziellen Rüstungsexport staatlich ankurbeln, mehr erteilt werden.

Gemeinsame Positionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD, wie die strikte Kontrolle des Endverbleibs und die zeitnahe Veröffentlichung des Rüstungsexportberichts sind ebenfalls zu begrüßen. Zwar betonen diese beiden Oppositionsparteien, daß sie für eine restriktivere Rüstungsexportpolitik stehen, lassen aber den politischen Willen vermissen, konsequent für eine Reduzierung des deutschen Waffenexports einzutreten. Wir erinnern nur daran, daß auch unter der früheren rot-grünen Bundesregierung zahlreiche Waffenexporte in autoritäre Regime (z.B. Vereinigte Arabische Emirate, Indonesien, Ägypten, Saudi-Arabien) genehmigt worden waren.

Quelle: www.jungeelt.de vom 01.02.13
Dieser Beitrag wurde am Freitag, 01. Februar 2013 um 12:48 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

«  –  »

Keine Kommentare

No comments yet.

Sorry, the comment form is closed at this time.

Kategorien

über mich

antifaschismus

Linke Links

NGO Links

Ökologie

Print Links

Archive

Sonstiges

Meta

 

© Huste – Powered by WordPress – Design: Vlad (aka Perun)