Liebe Kolleginnen und Kollegen, heraus zum 1. Mai! Der Slogan mag altbacken klingen, er ist aber hochaktuell und dringend für unsere Zukunft, für die Zukunft der Kolleginnen und Kollegen, nicht nur in Deutschland und Europa.
Im Verhältnis zur immensen Produktivität ist Deutschland ein Niedriglohnland. Daran haben auch die Tarifrunden der letzten Jahre nichts geändert. Die Gewerkschaften haben 2012 Lohnerhöhungen in Höhe von 2,7 Prozent für rund neun Millionen Beschäftigte durchgesetzt. Nach Abzug der Inflationsrate ist das eine Nullrunde, die mit Umverteilung von oben nach unten nichts zu tun hat. Die ist aber nötig! Schon heute kann ein Drittel der Beschäftigten, darunter Teilzeitler, Leiharbeiter, geringfügig Beschäftigte und sogenannte Aufstocker, von ihrem Lohn allein nicht leben.
Die Umverteilung von oben nach unten ist auch nötig, weil unsere Niedriglöhne die Kolleginnen und Kollegen in Zypern, Portugal, Griechenland, Italien und Spanien treffen. Sie ermöglichen es, diese Länder noch tiefer in die Schuldenfalle zu treiben. Unsere Antwort heißt Solidarität!
Die Unternehmer und deren Politiker predigen Verzicht. Dadurch würden Arbeitsplätze sicherer und Standorte gerettet. Nokia und Schlecker zeigen: Das ist eine Lüge. Vor allem bei Opel ist jüngst sichtbar geworden, wie Standorte gegeneinander ausgespielt werden. Wer sich darauf einläßt, läßt die Anderen und auch sich selbst im Stich. Ob in Bochum, Rüsselsheim oder Kaiserslautern: Unsere Antwort heißt Solidarität.
Wir müssen uns wehren, weil Unternehmer und ihre Parteien die nächsten Angriffe vorbereiten. Sie loben die Agenda 2010, die uns Hartz IV gebracht hat, und planen die Agenda 2020. Sie haben uns mit der Rente mit 67 betrogen und planen die Rente mit 70.
Wir müssen uns wehren, weil die BRD im Verbund mit der NATO den Krieg in Syrien durch völkerrechtswidrige Einmischung von außen mit Geld und Waffen anheizt, um sich den Zugang zu Rohstoffen und Märkten zu sichern. Unsere Antwort ist: Hände weg von Syrien! Rüstungsexporte stoppen! Abzug aller Bundeswehrsoldaten weltweit!
Deshalb sagen wir: Heraus zum 1. Mai! Das ist notwendig, um diese Schweinereien abzuwehren und für unsere Interessen zu kämpfen. Heraus zum 1. Mai! Das ist notwendig, um über die Ursachen dieser Zustände zu diskutieren. Wir, die Mitglieder der Deutschen Kommunistischen Partei, sagen: Wer von der Krise spricht, darf vom Kapitalismus nicht schweigen.
Eine Welt ohne Kapitalismus, das ist der Sozialismus, eine Gesellschaft, in der die Macht der Konzerne und Banken ersetzt wird durch die politische Macht der Arbeiterklasse und anderer werktätiger Schichten der Bevölkerung. Eine Gesellschaft, die die Vergesellschaftung der wichtigsten Produktionsmittel, von Grund und Boden herbeiführen wird. Erst dadurch wird die Möglichkeit geschaffen werden, der Krisenhaftigkeit der kapitalistischen Gesellschaft zu entgehen.
Auch dafür demonstrieren wir am 1. Mai!
www.dkp.de
Quelle: www.jungewelt.de vom 30.04.13
« Ein Jahrhundertskandal Der Bombenleger-Prozeß interessiert in Luxemburg – nicht in BRD. Von Peter Wolter – Unverkürzte Erinnerung. In Gefängnis und KZ zugrunde gerichtet: Vor 75 Jahren starb Carl von Ossietzky. Vielerorts wird der Antifaschist gewürdigt – ohne als solcher aber benannt zu werden. Von Kurt Pätzold »
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Etwas Nachdenkliches zum Tag der Arbeit, eigentlich der Kampftag der Arbeiterklasse, doch ist dem Arbeiter von heute das Klassenbewusstsein bekannt?
Nehmen wir das Beispiel der Arbeitsbiografie, die berühmte Drittelregelung und entspricht das noch der Tatsache?
Wer identifiziert sich noch mit dem Betrieb und seiner Arbeit, im Zeitalter des Neoliberalismus ist die Arbeit zum Job verkommen und jede Bindung an den Betrieb kann somit lästig werden.
Das Problem ist nach wie vor, das Einschleusen in die Welt der Arbeit, dem Neoliberalismus zu folge hängt dieser Himmel voller Geigen, bei näherer Betrachtung sind es Arschgeigen, denn sie offenbaren den Kapitalismus pur.
Man lässt Arbeitswilligen die Ehrenrunden drehen, überträgt die Verantwortung auf den Staat und kassiert dabei, es sind überwiegend nutzlose Ehrenrunden von jungen Bürgern unserer Republik, die dem Gesetz des unbezahlten Praktikums folgen.
Bisher verstand es noch keine Regierung in diesem Lande den Nutznießern ihre unmoralische Praxis vorzuwerfen, mitunter kann man sagen, hier machte man den Bock zum Gärtner.
Die Regierung der Versprechen „ Bildung lohnt sich“ bekommt damit ein ganz anderes Bild, für wen und warum?
Es gibt sie, die Statistiken und die besagen min. 35% jedes Jahresganges, der auf den Arbeitsmarkt drängt endet in einer prekären Beschäftigung und das ist wahrhaftig nicht zukunftsweisend sondern unsozial.
Es gibt eine andere Statistik, die besagt, dass überwiegend Frauen dabei sind, auch das kann man nicht mittels einer unteren Lohngrenze außer Kraft setzen, sondern hier sollte die geballte Ladung des zivilen Widerstandes zu Taten aufrufen.
Wem nützt also der 1. Mai, wenn er sich nicht bekennt?
Bekennen wir uns zu den Arbeitsbiografien der Gegenwart und wir erkennen, min. 40% aller Erwerbstätigen fürchten sich vor der Arbeitslosigkeit, das sind Zahlen an denen man die labile Lage am Arbeitsmarkt erkennen kann.
Diese labile Lage ist teilweise gewollt und wird mittels der Leiharbeitsfirmen auch noch ausgenutzt, jede Neueinstellung bedeutet Zugeständnisse des Arbeitgebers.
Nicht nur finanzielle bis zur Untergrenze wo es weh tut, sondern mancher Arbeitsvertrag trägt einer Perspektive kaum Rechnung.
Ein Arbeiter von heute ist ein unterbezahlter perspektivloser Geldverdiener, er soll sich nicht identifizieren und erst gar nicht dem Unternehmen verpflichtet fühlen und das ist der gesellschaftliche Keil, den die Neoliberalen in die Arbeitnehmerschaft trieben.
Viel zu lange war auch der DGB ein von der Regierung geduldeter Arbeitnehmer- Gesangsverein, der noch mitmachte und die Leiharbeiter kaum beachtete, es war die Gewerkschaft die ihren Mitgliedern die Zahnzusatzversicherung empfahl und sie baute auch auf die sog. Riester- Rente.
Eine Gewerkschaft die also damit beschäftigt ist Wogen zu glätten begann zu vergessen die Ursachen zu bekämpfen.
Eine Ursache für die heutige soziale Schieflage in diesem Land ist nun einmal das falsche Umsetzen der Politik einer Agenda 2010, war manches davon auch nicht so gemeint aber unter einer neoliberalen Regierung nimmt man sich dieser dankbar an, indem man den Sozialstaat aushöhlt.
Dabei wird der eigene Arbeitsplatz zum Dschungel- Camp indem man sich behaupten muss, denn das Wort „ Solidarität“ spielt in mancher Arbeitsbiografie keine Rolle mehr.
Ein Arbeitnehmer von heute zeigt Leistungsstärke und Einsatzbereitschaft und ist andererseits mit Problemen vollgekippt, die eigentlich gar nicht seine sind.
Ein Arbeitnehmer von heute schleppt die Probleme der Arbeitswelt 24 Stunden am Tag mit sich herum und diese Probleme nehmen zu, denn man delegierte die Verantwortung auf untere Ebenen.
Das auch sah man tatenlos zu, sämtliche installierten QM Systeme wurden von der Regierung finanziell unterstützt, man stärkte dabei nicht die Eigenverantwortung mittels bessere Finanzierung sondern schuf Hürden nach unten.
Der unterbezahlte Arbeitnehmer von heute ist der Armutsrentner von morgen, denn seine Eigenvorsorge hat Grenzen.
Comment: Winfried – 01. Mai 2013 @ 08:01