Zugleich spekulieren Journalisten, die SPD könne ja, sollte es zu einer großen Koalition kommen, aus einer solchen austreten und so Neuwahlen mit dem Ziel einer rot-rot-grünen Koalition erzwingen.
Wie realistisch oder unrealistisch solche Vorstellungen auch immer sein mögen: Die Linke sollte sich an solchen Spekulationen weder beteiligen, geschweige denn ihr politisches Handeln daran orientieren. Unser politischer Wille muß darauf gerichtet sein, gute Oppositionsarbeit zu leisten, und nicht darauf, fit zu werden für eine Regierungsbeteiligung im Bund. Letztere setzte voraus, die Staatsräson der BRD zu respektieren, deren Kern die außenpolitischen Bündnisverpflichtungen im Rahmen der NATO und der EU darstellen. Dem Willen zur Regierungsbeteiligung im Bund stehen die programmatisch fixierten friedenspolitischen Prinzipien der Partei unversöhnlich gegenüber:
– Strikte Ablehnung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr
– Auflösung der NATO und Austritt Deutschlands aus deren militärischen Strukturen
– Verbot von Rüstungsproduktion und Rüstungsexporten.
Ausgehend von dieser immer wieder hart errungenen Beschlußlage in der Partei ist schon aufzuhorchen, wenn im Spiegel vom 21. September darüber informiert wird, daß führende Außenpolitiker der Linken eine Diskussion über den streng pazifistischen Kurs ihrer Partei fordern und auf diese Weise auch die Hürden für ein rot-rot-grünes Bündnis senken wollen. Wörtlich ist im Spiegel zu lesen: »›Stößt nicht eine Verabsolutierung des Einmischungsverbots moralisch und juristisch an eine Grenze, wenn es um Genozid bzw. Massenmord geht?‹, heißt es in einem Sammelband ›Linke Außenpolitik – Reformperspektiven‹, der diesen Monat erscheint und mit einem Vorwort von Gregor Gysi eingeleitet wird.« Somit wird erneut die seit 1996 immer wieder diskutierte Frage aufgeworfen, ob Die Linke Auslandseinsätze der Bundeswehr nicht doch unter bestimmten Umständen billigen sollte.
Wir erklären: Wenn dies geschähe, machte Die Linke sich überflüssig. Da unsere Partei gebraucht wird, werden wir gemeinsam mit vielen Genossinnen und Genossen der Linken alles dafür tun, damit Die Linke eine Antikriegspartei bleibt. Ohne Wenn und Aber.
« Alle Chemiewaffen sicherstellen. Sämtliche Chemiewaffen in Syrien sicherstellen, auch die der »Freien Syrischen Armee« und der Al-Qaida-Milizen, das forderten am Dienstag die Linke-Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht und Sevim Dagdelen in einer gemeinsamen Erklärung: – »Der Neofaschismus wird verharmlost«. Leipziger Wissenschaftler wollen mit einer Ausstellung die Geschichte der deutschen Inlandsgeheimdienste beleuchten. Gespräch mit Gregor Wiedemann. Interview: Conrad Wilitzki »
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