(…) Knapp 25 Jahre nach der Wende wird die DDR mit dem Schlimmsten, was es in der deutschen Geschichte je gab, mittlerweile nicht nur verglichen, sondern immer häufiger schon gleichgesetzt: mit dem Massenmörderregime der Nazis. Wir hören schon den Vorwurf, es handle sich nur um Autokennzeichen und nicht um ein ganzes Land. Aber – es handelt sich um Autokennzeichen und ein Land ist gemeint, noch genauer gesagt: ein System, das nichtkapitalistisch war. Und das wird nolens volens mal eben mit den schlimmsten Ausgeburten des deutschen Faschismus in eine Reihe gestellt: mit SS und SA! SS – das ist das Synonym für Konzentrationslager, für Auschwitz und Sobibor, für mehr als 600 niedergemachte belorussische Dörfer, für Oradour-sur-Glane und Lidice, für bestialische Folterkeller in allen besetzten europäischen Ländern, für Menschenversuche und Massenerschießungen in Babi Jar und andernorts. SS – das ist das Synonym für uneingeschränkte Unmenschlichkeit, für Barbarei. Und diese Verbrecherorganisation hatte beste Kontakte zur deutschen Wirtschaft und dem dazugehörigen Finanzkapital. Auschwitz war für Kapital und SS das, was man heute eine Win-win-Situation nennt: höchstmöglicher Grad an Ausbeutung als Teil und Vorbereitung millionenfachen Mords im Namen irrsinniger Rassen»theorien«.
Mit denen wird die DDR in einen Topf geworfen. Wieder und wieder. Es ist an der Zeit, daß Die Linke gegen diese Art Vergleiche und Gleichsetzungen hörbarer ihre Stimme erhebt.
Und – niemand in unserer Partei sollte den Zeitgeist bedienen. »Die zwei Schulen vom Großen Ziegenberg« war am 27. Dezember 2013 ein ND-Artikel überschrieben. Zwei Schulen waren auf dem Ziegenberg: eine für die zukünftige Nazielite und eine für SED-Bezirksparteischüler. Man wolle »keinen verurteilen«, zitiert das ND den Chef der Linken-Fraktion von Ballenstedt. Immerhin, so der Fraktionschef, seien die jeweiligen Schüler »allesamt Kinder ihrer Zeit gewesen«. So sind sie denn alle freigesprochen: jene, die vielleicht irgendwann Dienst in Auschwitz taten oder mordend durch Europa zogen und jene, die Parteisekretär einer Schule wurden. Welch treffender Vergleich durch die Formel, sie seien alle Kinder ihrer Zeit gewesen. Erinnern wir uns in Anbetracht solcher Äußerungen knapp zwölf Monate vor dem 25. Jahrestag des Sonderparteitages an die Reden besonders von Michael Schumann und Hans Modrow.
« Die Kasse brummt. Doppelt so viele Parteispenden wie 2012: CDU, CSU, SPD und Grüne werden von der Großindustrie ausgehalten – Schlagbaum runter. Kampagne gegen »Armutsmigration«: CSU will Festung Bayern schließen. Mit Hetze gegen Rumänen und Bulgaren in den Europawahlkampf. Von Sebastian Carlens »
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