Kubanische Systemgegner planen am heutigen Montag landesweite Aktionen, um die Regierung der sozialistischen Karibikinsel in Mißkredit zu bringen. Dazu wollen sie am Dreikönigstag auch Kinder für Provokationen mißbrauchen. Initiiert wurde die geplante Propagandakampagne von der in Miami ansässigen terroristischen Exilkubanerorganisation »Fundación Nacional Cubano Americana« (FNCA). Aufgeflogen ist das Vorhaben auch durch eine Panne bei dem vom US-Außenministerium finanzierten Internetportal »Martí Noticias«. Dieses hatte bereits am Wochenende – und damit bevor es überhaupt hätte passieren können – Berichte über angebliche Massenverhaftungen am heutigen Montag nachmittag veröffentlicht.
Die Basis der Fabel: Am Freitag hatten Sicherheitskräfte an verschiedenen Orten illegal aus Florida eingeführte Computer, Mobiltelefone und Bargeld sichergestellt. Bei der Aktion war auch der Systemgegner José Daniel Ferrer vorübergehend festgenommen worden. Ferrer ist Gründer der »Unión Pátriotica de Cuba« (UNPACU), einer im Jahr 2011 mit Hilfe der US-Dienste USAID und CIA aufgebauten »Oppositionsgruppe«, deren erklärtes Ziel die Beseitigung der kubanischen Verfassung und Gesellschaftsordnung ist. Hauptsponsor der Gruppe ist die mit US-Regierungsgeldern finanzierte FNCA, die sich 1997 zu einer Serie von Bombenanschlägen auf kubanische Hotels bekannt hatte.
Kurz nach seiner Festnahme alarmierte Ferrer über Twitter seine Gesinnungsgenossen und behauptete, daß die Polizei Spielzeug und Geschenke beschlagnahmt habe, die »Dissidenten« am Dreikönigstag an kubanische Kinder verschenken wollten. Der mit Ferrer zusammenarbeitende Systemgegner Guillermo Fariñas gab später zu, daß »verschiedene Oppositionsgruppen« von der FNCA dafür Geld erhalten hatten. Auch Berta Soler, die Chefin der Gruppe »Damas de Blanco«, sprang auf den Zug auf und kündigte für den heutigen Montag Aktionen an. »Bloggerin« Yoani Sánchez gehörte ebenfalls zu den Eingeweihten. Sie fragte bereits am Freitag abend das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), »warum es in Kuba ein Verbrechen ist, wenn Aktivisten Kindern Spielzeug schenken wollen«.
Am Freitag abend (Ortszeit) schließlich veröffentlichte das US-Propagandaportal »Martí Noticias« in Miami einen Artikel, der ganz offensichtlich für den heutigen Montag vorbereitet worden war. Der Text gibt Einblick in die Planung und dilettantische Umsetzung der Aktion. Unter der Schlagzeile »Kuba: Militäreinsatz gegen kindliche Unschuld« hieß es schon am 3. Januar: »Die kubanische Regierung hat am (…) 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, einen Militäreinsatz veranlaßt, um zu verhindern, daß die Damas de Blanco und verschiedene Oppositionelle Spielzeug an Kinder in Havanna, Santiago de Cuba und Holguin übergeben.«
Die peinliche Panne gewährt so einen Einblick in die Arbeitsweise der antikubanischen Propagandamaschinerie.
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