„Die Abschiebungen von Roma, die schon viele Jahre in Deutschland leben, gehen unvermindert weiter. Viele der Betroffenen sehen nur noch das Leben in der Illegalität als Alternative zu Not und Elend im Kosovo“ so Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zur Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zu Abschiebungen in den Kosovo (18/316). Jelpke weiter:
„In den Jahren 2012 und 2013 wurden insgesamt 2221 Abschiebungsverfahren gegen Personen aus dem Kosovo betrieben, drei Viertel gehörten den Roma oder anderen Minderheiten im Kosovo an. 16 Prozent der Betroffenen lebten schon mehr als 14 Jahre in Deutschland. Drei Viertel der Verfahren betrafen Familien mit Kindern und Jugendlichen, die zum Teil in Deutschland geboren und aufgewachsen sind.
In 850 Fällen wurde schließlich auch die Abschiebung vollzogen. Für die restlichen 1371 Personen geben die Behörden an, sie hätten sich zu 75 Prozent der Abschiebung durch Untertauchen entzogen. Diese Menschen wählten also lieber das Leben in der Illegalität in Deutschland, als in absolutem Elend und permanenter Ausgrenzung im Kosovo. Die Roma mit Abschiebungsandrohungen in die Illegalität zu drängen ist eine Katastrophe. Es geht um Menschen, die seit Jahren und Jahrzehnten in Deutschland leben, oftmals sind es Kinder und Jugendliche. Wir brauchen dringend eine humanitäre Bleiberechtsregelung für die Roma und andere Minderheitenangehörige aus dem Kosovo.“
Verlinkt ist unten die zugehörige Bundestagsdrucksache sowie eine Übersicht über die wichtigsten Fakten und inhaltlichen Aspekte der Antwort.
Quelle: Homepae von Ulla Jelpke, 28.01.14
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