Das der US-Geheimdienstszene nahestehende Analyseportal »Stratfor« hatte seinen Lesern die Beweisnot ebenfalls diskret nahegebracht. Aus einer am Dienstag verbreiteten Infografik geht hervor, daß die Ukraine sehr wohl Luftabwehrraketen im Bereich des Abschusses stationiert hatte. Fazit der Autoren: Es könnten technisch sowohl die Regierungstruppen als auch die Aufständischen gewesen sein. Letztere hätten allerdings ein Motiv gehabt, die Regierungstruppen nicht.
Russische Experten verwiesen unterdessen auf Schwachstellen der westlichen Beweisführung. Neben den Unstimmigkeiten in einem Video, das angeblich den eiligen Rücktransport des »Buk«-Raketenwerfers nach Rußland zeigen sollte, tatsächlich aber offensichtlich im von den Kiewer Truppen kontrollierten Krasnoarmejsk entstand, verwiesen sie auf einen vom ukrainischen Sicherheitsdienst vorgelegten Mitschnitt eines angeblichen Gesprächs zweier Anführer der Aufständischen über den Abschuß. Dieses sei nicht nur aus mehreren Aufnahmen zusammengeschnitten worden (jW berichtete). Im Anzeigefeld »Eigenschaften« der Youtube-Version dieses Videos sei zudem als Datum der Dateierstellung der 16. Juli, 19.10 Uhr, angegeben worden – 21 Stunden vor dem Abschuß. Andere Autoren verweisen darauf, daß das im Donbass stationierte 156. Luftabwehrregiment über »Buk«-Systeme verfüge und in der Kiewer Presse schon im Frühjahr über den schlechten technischen Zustand der Raketenwerfer sowie über mangelhafte Ausbildung des Personals geklagt worden sei. Allerdings passen diese Versionen in einem Punkt nicht zusammen: Während die zweite Argumentation den Grund des mutmaßlichen Abschusses in Schlamperei sieht, unterstellt die erste Version mit den Dateidaten Vorsatz und damit eine bewußte Provokation. An dieser Stelle wird auch die Frage gestellt, warum das Unglücksflugzeug durch die ukrainische Flugleitung von der üblichen, das Donbass im Südwesten umgehenden, Route ab- und genau über das Kriegsgebiet geleitet worden sei.
Auf die Kämpfe am Boden hatte diese Debatte keinen Einfluß. Die Aufständischen räumten mehrere Ortschaften im Umkreis von Donezk und hoben die Blockade des dortigen Flughafens auf. Ihr Kommandeur Igor Strelkow begründete dies damit, daß er seine Soldaten nicht für einen geringfügigen Zeitgewinn habe opfern wollen. Erfahrene Infanterie sei im Straßenkampf in der Stadt Donezk wertvoller, und dort könne die Gegenseite ihre Panzer nicht so gut einsetzen wie im freien Gelände. Ein Militärsprecher bestätigte unterdessen, daß die Aufständischen am Mittwoch zwei Kampfjets der ukrainischen Luftwaffe abgeschossen hätten. »Das Schicksal der Piloten ist ungeklärt«, sagte Presseoffizier Alexej Dmitraschkowski in Kiew.
« Es gab auch einen antifaschistischen Widerstand „von unten“! Von Wolfgang Huste – Auf beiden Seiten profitieren Hardliner. Am Dienstag veröffentlichten Gregor Gysi, Katja Kipping und Bernd Riexinger, der Fraktionsvorsitzende und die Vorsitzenden der Partei Die Linke, eine Erklärung zur Gewalteskalation in Gaza: »
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