Wolfgang Huste Polit- Blog

»Legida« floppt. Rassistenkundgebung in Leipzig mit einem Zehntel der erwarteten Teilnehmerzahl. Gegenprotest deutlich stärker

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Der Niedergang der rassistischen »Pegida«-Demonstrationen setzt sich fort. Am Freitag nahmen in Leipzig an der Kundgebung des dortigen Ablegers »Legida« nach Schätzungen der Behörden nur noch 1.500 Menschen teil, ein Zehntel der angemeldeten 15.000 bis 20.000 Teilnehmer. An zahlreichen Gegenkundgebungen beteiligten sich deutlich mehr Menschen. Die Behörden sprachen von 5.000 Teilnehmern bei der größten Veranstaltung »Courage zeigen«, das Bündnis »Leipzig nimmt Platz« schätzte insgesamt bis zu 8.000 Gegendemonstranten.Rund 2.000 Polizisten waren im Einsatz. Diese gingen Augenzeugenberichten zufolge teilweise überzogen gegen Blockaden am Zugang zur »Legida«-Kundgebung vor der Oper vor. In einer Pressemitteilung von »Leipzig nimmt Platz« heißt es dazu: »Die Polizei hat ohne jedes Maß agiert. Die an dieser Stelle eingesetzten sächsischen Beamten haben gegen die in der Goethestraße friedlich demonstrierenden Menschen vollkommen unverhältnismäßige Mittel eingesetzt. Anstatt zu kommunizieren, wurde geschrien, gedroht und Gewalt eingesetzt. Offenbar wurden Einzelne stellvertretend mit willkürlichen Tatvorwürfen überzogen. Das kann nicht das Mittel sein, um friedlichem Protest zu begegnen.«

Wie in der Vorwoche kam es auch diesmal zu Störungen im Bahnverkehr, nachdem offenbar Brandanschläge auf die Deutsche Bahn verübt worden waren. Am Nachmittag brannte es an der Strecke Leipzig-Meißen, später auch in der Nähe eines S-Bahn-Haltepunktes. Der Zugverkehr war massiv gestört. Die Bahn versuchte, Reisende per Schienenersatzverkehr ans Ziel zu bringen. Trotzdem schätzte »Leipzig nimmt Platz«, dass mindestens ein Drittel der »Legida«-Teilnehmer nicht aus der Stadt selbst stammte, sondern gezielt angereist war.

Es war der dritte Aufmarsch von »Legida« in Leipzig. In der Vorwoche hatte die Polizei von 15.000 Teilnehmern gesprochen, was von den meisten Medien unkritisch übernommen worden war. junge Welthatte von Anfang an von etwa 5.000 »Legida«-Demonstranten gesprochen. Diese Zahl wurde später von Soziologen der Universität Leipzig bestätigt. Offenbar als Reaktion darauf gab die Polizei diesmal keine Zahlen bekannt.

Die rassistische Bewegung ist nach Zerwürfnissen in der Dresdner Führungsriege gespalten und verunsichert. Die Hälfte des »Pegida«-Organisationsteams hatte zuletzt die Brocken hingeworfen. Eine Gruppe um die bisherige Sprecherin Kathrin Oertel hat angekündigt, ein neues Bündnis unter anderem Namen gründen zu wollen. (dpa/jW)

Quelle: www.jungewelt.de vom 31.01.15
Dieser Beitrag wurde am Samstag, 31. Januar 2015 um 10:46 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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