DIE LINKE. Ahrweiler distanziert sich aufs Schärfste und demnach auch sehr deutlich von jeglichem Querfrontlertum! Es gibt objektiv, also nachweisbar, keine ideologischen Gemeinsamkeiten zwischen Rechtsradikalen, Rassisten, Reaktionären auf der einen und Linken auf der anderen Seite! Nirgendwo! Wer eine solche Gemeinsamkeit konstruiert, anstrebt, ist kein Sozialist, kein Marxist, kein Kommunist, kein Linker! Das Fischen und das Anbiedern an den rechten Rand der Gesellschaft ist ein sehr gefährliches Spiel mit dem Feuer! Dieses „Spiel“ kann zu einem gesellschaftlichen Flächenbrand führen, stärkt die faschistischen und rassistischen, aber auch die reaktionären Kräfte, nach dem Motto: „Die Geister die man rief, wird man nicht mehr los!“. Uns geht es weit mehr um politische, konkrete Inhalte- nicht so sehr um irgendwelche Mehrheiten! Unser Motto lautet hier: „Klarheit geht vor Einigkeit!“. Was nützen uns irgendwelche Mehrheiten, wenn wir die falschen Inhalte in der Öffentlichkeit vertreten, eine falsche Programmatik! Gleichzeitig sagen wir deutlichst und konkret: „Schuld an diversen gesellschaftlichen Missständen sind weder „die“ Amerikaner, auch nicht die Bilderberger, die Rothschilds, „die“ Israelis, „die Franzosen, „die“ Griechen usw., auch nicht die Merkel oder der Merkel (Gabriel). Das Problem ist der Kapitalismus „als solcher“, seine Struktur, sein „Wesen“, die Ideologie des Kapitalismus und des Wirtschaftsliberalismus! Den prokapitalistisch handelnden und herrschenden Eliten ist die allgemeine Profitmaximierung deutlich wichtiger als das Wohl der Menschen, der Gesellschaften! Einzelne Menschen und Gruppen sind nahezu beliebig austauschbar. Die Struktur des Kapitalismus kann man dagegen leider nicht so leicht gegen eine andere Gesellschaftsformation auswechseln, das ist ein eher langfristiger, politischer Prozess. Gewisse positive Entwicklungen haben sogar Jahrtausende, nicht nur Jahrhunderte, gedauert (Stichworte hier: Allgemeines Wahlrecht, Abschaffung des Sklaventums, der Leibeigenschaft. Recht auf gewerkschaftliche Organisation, Abschaffung der Kinderarbeit usw.). Vieles von dem, was schon vor Tausend Jahren zu verurteilen war, existiert auch heute noch, zumindest punktuell, im 21. Jahrhundert, wenn auch in modifizierter Form! Gerade wir Linke kämpfen dafür, in enger Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten, dass es zukünftig anders und besser wird – überall, auf der internationalen/supranationalen Ebene! Wir bekämpfen auch jegliche Verschwörungstheorien!
Verschwörungstheorien sind allesamt (!) völlig unpolitisch, sogar entpolitisierend, weil sie die Menschen politisch „fehl“ orientieren, weg von den eigentlichen Ursachen aller sozialen, ökonomischen und ökologischen Krisen. Die Ursache nahezu aller sozialen, ökonomischen und ökologischen „Katastrophen“ / Fehlentwicklungen ist der real existierende Kapitalismus an der Macht, also der Kapitalismus „als solcher“, keineswegs das Geld „als solches“, oder das Zinssystem, oder einzelne Gruppen. Wir dürfen die Phänoebene, also das äußere, alltägliche Erscheinungsbild des Kapitalismus, nicht mit seinem eigentlichen „Wesen“ verwechseln oder gar gleichsetzen! Es ist keineswegs so, dass wir von dieser oder jener kleinen, elitären Gruppe „gelenkt“ werden, ähnlich wie willenlose, tumbe Marionetten. Die Gesellschaftsformation Kapitalismus „produziert“ Unterdrückung, Ausbeutung, Massenentlassungen, Lohndumping, Kriege, Umweltzerstörung, den allgemeinen Abbau des Sozialwesens, die Akkumulation (Anhäufung) des Kapitals zugunsten einer Minderheit auf Kosten der Allgemeinheit- und das weltweit! All das ist also dem Kapitalismus „immanent“! Auch folgendes darf nicht verschwiegen werden: Wie in jeder Partei, wie in jeder Organisation, gibt es (leider!) Mitglieder, die im Widerspruch zur Parteiprogrammatik stehen. Wir reden hier von politischen „Brüchen“. Brüche (politische Widersprüche) entstehen durch fehlende Informationen, oder durch falsche Informationen, oder durch eine falsche Interpretation/Deutung von diversen Informationen. Es ist also auch (!) die (Haupt-)Aufgabe einer politischen Bildungsarbeit, diverse „Brüche“ durch eine entsprechende Aufklärung zu vermeiden und wo sie dennoch vorkommen zumindest zum Besseren hin zu korrigieren. Durch persönliche, konstruktive (!) und sachliche (!) Gespräche jenseits von moralischen Vorhaltungen (denn die erzeugen eher einen innerlichen Widerstand statt Akzeptanz) kann man vieles wieder zum Besseren hin korrigieren. Hinter „Brüchen“ steht in der Regel keine böse/verwerfliche Absicht, im Sinne von „politisch schuldig“, sondern – wie schon weiter oben von mir gesagt – fehlende Informationen, falsch interpretierte Informationen. Solche Genossinnen und Genossen benötigen eher unsere solidarische Hilfe, unsere positive Unterstützung, statt ein allgemeines, ausgrenzendes „Bashing“. Menschen, die Mitglied unserere Partei geworden sind, haben unterschiedliche Sozialisationen innerhalb unserer Gesellschaft erfahren/durchlaufen, agierten und agieren in den unterschiedlichsten, gesellschaftlichen Zusammenhängen, haben hier und da sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, auf allen Ebenen. Da kann man keine politische Homogenität, keinen allgemeinen, für alle gültigen Konsens „a priori“ erwarten. Dem ist so! Wer aber generell (!) „lernresistent“ ist, nicht willens ist, objektiv vorhandene „Brüche“ und Fehler bei sich zu korrigieren, von dem müssen wir uns schon aus einem Selbstschutz heraus trennen, denn: Unsere politischen Gegner werden begierig alles gegen uns verwenden, was uns schaden könnte. Einzelne Mitglieder, die nicht im Sinne unserer politischen Programmatik handeln, eventuell sogar nachweisbar gegen sie handeln, sogar eher rechte bis hin zu rechtsradikalen, rassistischen oder reaktionären Statements in der Öffentlichkeit abgeben, werden von unseren politischen Gegnern genüßlich öffentlich vorgeführt, um unsere Partei in ihrer Gesamtheit, in Form einer Kollektivhaftung, politisch zu beschädigen. Wir sollten das nicht zulassen, in dem wir denen ohne Not eine „Steilvorlage frei Haus“ liefern. Für mich ist „Schuld“, ein (politisches, moralisches) „Fehlverhalten“, immer individuell zu beurteilen- niemals kollektiv!
« Für einen klassenkämpferischen Jugendverband! – Krieg gegen Flüchtlinge. Das Recht, zu kommen und zu bleiben. Von Claus Schreer »
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http://www.gutzitiert.de/zitat_autor_bertolt_brecht_thema_volk_zitat_24969.html
Comment: Wolfgang Huste – 02. September 2015 @ 15:21
Ich halte den Begriff „Querfrontler“ für eine gefährliche politische Diffamierung. Er wurde pauschal auch auf jene Linken angewendet, die in die Mahnwachen gegangen sind, um Menschen dort argumentativ für sich zu gewinnen und nicht kampflos rechten Agitatoren zu überlassen. Einen Querfrontler zeichnet aus, daß er rechte Thesen mitträgt oder anderweitig unterstützt – und sei es durch schweigende Zustimmung. Die meisten Linken bei den Mahnwachen haben dies nie getan. Ich selbst habe von Beginn an gegen die FED-Verschwörung, gegen die Verharmlosung von Antisemitismus usw. argumentiert bzw. mich klar gegen Verschwörungstheorien eingesetzt. Dieser Mut vieler Linker, auf die Menschen (unter ihnen nach einer Studie über 40 % Wähler der LINKEN) zuzugehen, wurde ihnen mit Diffamierungen der übelsten Art gedankt. „Querfrontler“ war dabei einer der übelsten Unterstellungen. Ich plädiere daher eher für eine inhaltliche Aufarbeitung dieser fragwürdigen Methode anstatt sie einfach weiter zu tragen. Das nützt nämlich ganz genau: niemandem.
Comment: Marsili Cronberg – 28. Oktober 2015 @ 04:59
Der Begriff „Querfrontlertum“ ist innerhalb der Sozialwissenschaft ein international anerkannter Begriff. Es ist recht genau definiert, was man darunter versteht.
Comment: Anonymous – 28. Oktober 2015 @ 12:33
Habe nie verstanden das manche Linke dort ihre Zeit verschwendeten bei den Mahnwachen habe nie verstanden, das sogar welche aus der Führungsriege sich daran beteiligten und somit zu einer Spaltung der Linken indirekt beitrugen..
Argumentativ zurück gewinnen ja wo denn wo wird auf diesen Events die Systemfrage gestellt? Ja wo denn ?.
Dort werden Ressentiments nachhaltig bedient und ein Staat angegriffen dabei aber nicht der gesamte Komplex bedacht, wo geht es da um die Eigentumsfrage statt dessen ein verkürzter Kapitalismus bedient, da war ja schon Karl Marx weiter!
Wäre weit besser gewesen etwas vor Ort zu aktiv leisten und zwar Tag für Tag, wo ist denn die Linke im Kampf um den Braunkohleabbau und wieso unterstützt diese nicht dort den Kampf der Aktivisten und Aktivistinnen die tag täglich mit Repressionen des Staatsapparates in Kooperation mit den Energiekonzernen unmittelbar zu tun haben direkt und unmittelbar vor Ort…
Wo ist denn die Geschlossenheit der Linken bei Demonstrationen und ich habe das in Berlin bei TTIP gesehen, wo 250 000 Menschen waren da ein Häufchen hier ein Häufchen, da 4 dort 5 hier einer mit einer Flagge ansonsten nichts gemeinsames gar nichts ..
Bei Aktionen gegen die Neu-Rechten gegen Hogesa gegen Pegida, wo machen da Linke und zwar geschlossen Nachtwachen um die Schwächsten der Schwachen aktiv zu schützen wo denn…
Wo bleibt die Internationale der Linken es ist nur eine Frage der Zeit bis das was um uns herum passiert in Europa her das sagen hat und dann geht man nicht mit denen zusammen die dann gegen uns Linke stehen so schaut das aus…
Wer nur an Profilierung denkt und seine Schäfchen im Trockenen haben will und diesen Strömungsmist den Vorzug gibt nun der wird im Faschismus wach werden..
Die Strasser Brüder wären stolz auf die
Es brennt
Comment: Rudy Fehren – 28. Oktober 2015 @ 16:16
sehen Sie, Herr Fehren, genau wegen einer solchen Haltung wie die, die Sie hier zeigen vermeide ich es, für mich die Bezeichnung „links“ in Anspruch zu nehmen. Die Dogmatik, die sagenhafte Überheblichkeit, die bis zur Menschenverachtung gereichende Ablehnung von Andersdenkenden bzw. politisch noch Ungebildeten, die viele ausmacht, die sich „links“ nennen, macht es mir trotz meiner Sympathíe für linke Inhalte unmöglich, mich damit zu identifizieren. Aber um mich geht es hier auch garnicht, ich bin ohnehin außerhalb jedes politischen Zirkus, ich kann nur verwundert darüber den Kopf schütteln. Aber ich kenne viele persönlich, denen schweres Unrecht angetan wurde und die sehr darunter leiden.
Sie dagegen haben sich offenbar nie wirklich die Mühe gemacht, sich mit den Menschen zu befassen, die aus Angst vor einem Krieg (ganz gleich, von wem diese geschürt wurde) zu den Mahnwachen gegangen sind. Sie haben sich natürlich erst recht nie die Mühe gemacht, mit solchen Menschen zu sprechen. Es sind Menschen in ihren Augen, mit denen man sich nicht auseinandersetzen darf. Und all jene, die es dennoch tun, die um Inhalte in den Köpfen kämpfen, die darum kämpfen, daß die Menschen eben nicht von rechten Agitatoren vereinnahmt werden – die diffamieren Sie ganz ohne Mühe und aus der Ferne als „Querfrontler“.
Aber wem nützt es? Wem genau nützt eine solche Verachtung als nur den wirklich rechten, die sagen können: „seht her, das sind eure Linken. Sie verachten euch. Was wollt ihr bei denen? Sie haben euch alle verraten.“
Zu den Mahnwachen: es ist erstaunlich, daß Sie genau wissen, was dort angeblich nicht vertreten wurde. Im Internet kann man die meisten Reden nachhören. Mitte vergangenen Jahres waren die Inhalte linker als manches Parteiprogramm der LINKEN. Der Kapitalismus als System wurde verurteilt. Die verkürzte (besser: die „falsche“) Kapitalismuskritik war auf dem Rückzug. Die Mahwnachen wurden zunehmend internationalistisch. Linke waren inhaltlich ganz klar tonangebend. Von rechten Denkweisen und Verschwörungsideologien wurde sich zunehmend distanziert, rechte Demagogen ausgeschlossen. Selbst die FED verschwand aus dem Namen. Aber die LINKE hatte nichts besseres vor, als sich pauschal mit einem Beschluss aus der Ferne davon zu distanzieren. Das hat der positiven Entwicklung in Richtung links des Todesstoß versetzt. Die Neurechten hatten danach leichtes Spiel …
Will die LINKE so um die Menschen ringen? Mit Beschlüssen gegen Bürgerbewegungen?
Comment: Marsili Cronberg – 30. Oktober 2015 @ 12:48