Der Ausbau des Niedriglohnsektors in Deutschland wird die Altersarmut drastisch erhöhen und alle Sozialsysteme existenziell gefährden. „Wenn der Niedriglohnsektor weiter so wächst, können Sie jedes lohnbezogene Sozialsystem in die Tonne treten“, zitiert die Westdeutsche Allgemeine (WAZ) den Chef der Deutschen Rentenversicherung, Herbert Rische.
Noch sei nur jeder vierzigste Rentner auf die gesetzliche Grundsicherung angewiesen. Jedoch die Prognosen bis zum Jahr 2030 reichen von fünf bis 30 Prozent, die dann zum Sozialamt müssten. [1]
Jede dritte Vollzeitbeschäftigte arbeite bereits zu Niedriglöhnen. Auch die DGB-Mindestlohnforderung von 8,50 Euro führt nicht zu einer ausreichenden Rente. Hierfür liegt der gesetzliche Rentenanspruch auch nach mehr als 40-Vollzeit-Arbeitsjahren unterhalb der gesetzlichen Grundsicherung.
Die Tarifparteien stehen in der Pflicht, Löhne zu vereinbaren, von denen Vollzeitbeschäftigte leben können – und eine auskömmliche Altersrente gesichert wird.
Die Entwicklung der Arbeitslöhne bildet über das Umlageverfahren die Grundlage zur Finanzierung der Renten und durch die individuelle Lohnhöhe entsprechend dem Äquivalenzprinzip von Beiträgen und Leistung wird der spätere individuelle Rentenanspruch festgelegt.
Es muss eine entsprechende Lohnsumme vorhanden sein, um die laufenden Renten bezahlen zu können und den Rentenbeitrag auf einem ‚akzeptablen‘ Niveau zu halten, und der ‚individuelle‘ und/oder kollektive Arbeitslohn sollte eine bestimmte Höhe erreichen, um im Alter – nach lebenslanger abhängiger Lohnarbeit – eine auskömmliche und menschenwürdige Rente auch in der entwickelten kapitalistischen Industrie- und Metropolengesellschaft sicherzustellen. [2]
Merke: Verzicht auf Arbeitslohn reduziert auch die Altersrente und führt in Altersarmut – und erhöht die Kapitalvermögen der Bourgeoisie und Administration.
Vgl.: [1] A) DGB, 28.03.2011. Niedriglöhne ruinieren Renten.
http://www.mindestlohn.de/meldung/niedrigloehne-ruinieren-renten/
B) WAZ-Portal, 24.03.2011. Billiglöhne ruinieren die Rente in Deutschland.
http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/Billigloehne-ruinieren-die-Rente-in-Deutschland-id4462237.html
[2] Lohnverzicht reduziert die Altersrente.
http://www.labournet.de/diskussion/wipo/rente/verzicht.pdf
Empfehlung:
Guter Lohn für gute Rente. Von Dr. Thorsten Schulten. WSI-Diskussionspapier Nr. 164, Juni 2009. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) in der Hans Böckler Stiftung (HBS), Düsseldorf.
HBS/WSI/FES: http://library.fes.de/pdf-files/netzquelle/c09-02410.pdf
Quelle: www.scharf-links.de vom 05.04.11
« Zwischen SPD und Grünen in Rheinland-Pfalz sind Koalitionsverhandlungen offenbar sehr wahrscheinlich geworden. – Polizeiaktion gegen Kurden »
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