Wolfgang Huste Polit- Blog

Jetzt auch Luxemburgs Premier Juncker gegen Laufzeitverlängerung für das AKW Cattenom

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Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker hat sich in einer Rede vor dem Lëtzebuerger Parlament dezidiert zum lothringischen AKW Cattenom (Ketteneuwen) geäußert: Er werde sich bei der französischen Regierung dafür einsetzen, dass die Laufzeit für das privat betriebene französische Kernkraftwerk Cattenom nicht verlängert werde. Im Gegensatz dazu bleibt der Rheinland-Pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck mal wieder stumm und will offenbar nichts unternehmen.

Juncker betonte, das Atomkraftwerk müsse abgeschaltet werden, wenn die private Betreibergesellschaft EDF (Électricité de France) nicht endlich beweisen könne, dass das AKW Cattenom auch im Falle eines Flugzeugabsturzes sicher sei.

Es ist völlig klar, dass Juncker dabei auf den am letzten Freitag erfolgten Absturz des mit gefährlicher Munition beladenen US-Kampfjets unweit der weniger als zwei Flugminuten von Cattenom entfernten US-Airbase Spangdahlem in der Eifel abgehoben hat. Bekanntlich gehört auch die Moselregion zum Tieffluggebiet der in Spangdahlem stationierten US-Kampfmaschinen. Auch der internationale Ziviflughafen Luxemburg ist gerade mal ein Dutzend Meilen Luftlinie vom AKW in Cattenom entfernt.

Das AKW Cattenom als eines der ältesten französischen Atomkraftwerke überhaupt ist aber nicht nur nicht ausreichend vor Flugzeugabstürzen geschützt, sondern gilt überdies auch noch als besonders störanfällig. Allein im Jahr 2009 gab es dort insgesamt 36 meldepflichtige Ereignisse der Stufe INES 0 (Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse) und neun Ereignisse der Stufe INES 1. Bis Juni 2010 gab es 16 meldepflichtige Ereignisse der Stufe INES 0 und zwei meldepflichtige Ereignisse der Stufe INES 1.

Die Ökologische Plattform Eifel-Mosel der LINKEN weist immer wieder warnend darauf hin, dass Cattenom wegen mangelnder Erdbebensicherheit und seiner völlig veralteten und störanfälligen Technik als besonderes Sicherheitsrisiko anzusehen ist. Völlig zu Recht wird das AKW von den internationalen Bürgerinitiativen als „tickende Zeitbombe“ bezeichnet.

Cattenom liegt unweit der Bevölkerungszenten von Metz, Saarbrücken, Thionville, Trier und Luxemburg – in einem dicht besiedelten und Erdbebengefährdeten Gebiet. Nach früheren Überprüfungen besteht dort die Gefahr, dass Sicherheitsrelevante Ventile des Kühlsystems der Reaktoren wie in Fukushima nach einem Erdbeben nicht mehr funktionieren könnten.

Quelle: SWR vom 07.04.11

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 07. April 2011 um 11:59 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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