Am 3. September wollen zum siebten Mal in Folge Neofaschisten anlässlich des Antikriegstages durch Dortmund marschieren. Sie mobilisieren europaweit in die Ruhrgebietsmetropole. Nach dem wieder erfolgreich verhinderten Marsch durch Dresden gilt der so genannte „Nationale Antikriegstag“ in Dortmund als einer der wichtigsten Aufmärsche der deutschen Neonazis.
Vor diesem Hintergrund verübten Neonazis in der vergangenen Woche eine Anschlagsserie gegen aktive Antifaschisten. Ziel der Angriffe waren Lokale der Parteien DKP und „Die Linke“, der private PKW eines Antifaschisten sowie das Wohnhaus eines Betriebsrates und Mitglieds der MLPD.
„Die Nazis fürchten zu Recht, dass ihr Aufmarsch zu einem weiteren Desaster wird, nachdem bereits der ebenfalls europaweit mobilisierte Nazi-Aufmarsch im Februar in Dresden am antifaschistischen Protest gescheitert war. Deshalb gehen die Neonazis nun selbst zur Attacke über, sie wollen in Dortmund ein Klima der Angst schaffen.
Seit Jahren terrorisieren militante Neofaschisten unsere Stadt mit ihren Aufmärschen, mit Überfällen auf Migranten und Linke, mit Drohungen gegen engagierte Antifaschisten, mit Anschlägen auf alternative Kneipen und linke Zentren. Ich fordere daher den Dortmunder Polizeipräsidenten, Hans Schulze, auf, in diesem Jahr endlich ein Zeichen gegen Rechts zu setzen und den Aufmarsch der faschistischen Schläger zu verbieten! Sollte das nicht passieren, werden wir uns am 3. September massenhaft und entschlossen den Nazis in den Weg den stellen und den Aufmarsch verhindern!“ erklärte die Dortmunder Bundestagsabgeordnete und innenpolitische Sprecherin der Fraktion „Die Linke“ nach dem erneuten Anschlag auf ihr Wahlkreisbüro.
Auch auf das Büro der DKP Dortmund wurde in der Nacht zum 21. Juli ein Farbanschlag verübt. Der PKW der Vorsitzenden der DKP Dortmund wurde erheblich beschädigt, alle Reifen zerschnitten und der Lack zerkratzt. Ein weiteres Haus, in dem bekannte Antifaschisten wohnen, wurde ebenfalls mit der üblen Parole „ Buchenwald vergisst nicht“ besprüht. Die Bezirksvorsitzende der DKP Ruhr-Westfalen, Marion Köster, sieht darin „eine direkte Morddrohung, denn im KZ Buchenwald wurden über 56 000 Menschen von den Nazis ermordet.“ In ihrer Erklärung zu den feigen Nazi-Übergriffen heißt es:
„Dortmund zeigt erneut, dass die Neofaschisten immer frecher und brutaler auftreten. Wir fordern von den zuständigen Behörden, dass sie die Täter zur Verantwortung ziehen.
Wir fordern erneut das Verbot der NPD und aller Naziorganisationen. Wir fordern von der Landesregierung, dass sie endlich die Informanten des Verfassungsschutzes aus den Naziorganisationen abziehen und somit den Weg frei geben für ein erneutes Verbotsverfahren gegen die NPD.
Wir rufen alle demokratisch gesinnten Menschen auf, am 3. September in Dortmund gegen Naziaufmärsche zu protestieren.“
Zu den Anschlägen erklärte die Vorsitzende der DKP Dortmund: „Die DKP verurteilt die Anschläge der Neonazis. Wir rufen alle demokratischen und antifaschistischen Kräfte in Dortmund auf: Lasst uns gemeinsam mit noch mehr Kraft, Fantasie und Entschlossenheit den Nazis entgegentreten! Terror gegen diejenigen, die sich ihrem Treiben politisch entgegenstellen, ist und war immer schon Strategie der Faschisten, um Menschen vom antifaschistischen Kampf abzuhalten. Lasst uns zeigen, dass ihnen das nicht gelingt! Wir werden unsere politische Arbeit unbeirrt weiterführen.“
Dortmund hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Hochburg militanter Neonazis entwickelt. Brutale Übergriffe auf MigrantInnen und linke Jugendliche, auf GewerkschafterInnen und politisch aktive Menschen, auf alternative Buchläden und auf Parteibüros, auf Kneipen und Veranstaltungen, auf Wohnungen von AntifaschistInnen gehen weiter und nehmen an Brutalität zu. Zwar wird das Ausmaß des Terroranschlages von Oslo noch nicht erreicht, aber seit dem Jahr 2000 gehen vier Morde auf das Konto der Neonazis: drei Polizisten wurden von dem Neonazi Michael Berger erschossen, der Punk Thomas Schulz von einem jugendlichen Neofaschisten erstochen. Das Bündnis „Dortmund stellt sich quer“ ruft auf:
„Gemeinsam setzen wir ihnen unseren Widerstand und unsere Politik der Aufklärung und der internationalen Solidarität entgegen! Gemeinsam stehen wir gegen Krieg und fordern seine sofortige Beendigung in Afghanistan – und überall! Wir rufen die Antifaschistinnen und Antifaschisten, die Gegner von Krieg und Besatzung, die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die Jugend dazu auf, den Aufmarsch der Neofaschisten am 3. September durch gewaltfreie Blockaden entschlossen zu verhindern! Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen. Wir sind solidarisch mit allen, die der zunehmenden Kriegspropaganda eine Absage erteilen und den Nazis entgegentreten wollen. Gemeinsam werden wir ihren geplanten Marsch durch Dortmund verhindern!
Der Antikriegstag gehört uns!
Beteiligt Euch an den Demonstrationen und Blockaden!
„Wenn Nazis marschieren, ist Widerstand Pflicht!“
Anmerkung von Wolfgang Huste: „Antikommunismus und Antisozialismus hat insbesondere in Deutschland eine sehr lange Tradition- Antifaschismus leider nicht! Arbeiten wir gemeinsam daran, dass es anders und besser wird.“.
« Libyen vor langem Krieg. Von Karin Leukefeld – Faschos demonstrieren heute (Samstag, 27.08.) in Bad Neuanahr, ab 14 Uhr »
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hallo, wenn „deutsche“ gericht aus diesen text samt zeugen aussagen von staatsschützern daraus ein strafbefehl über 3000 euro machen … ist das repression und „rechts“staat. in nördlichen rheinland platzu wird eh schon seit einige zeit vermutet, das willkür einzelner personen oder personenzusammenhänge bestehen. wir verstehen das, das ist euer job.
unser job ist es, willkür einzelner oder grösserer gruppenzusammenhänge, antidemokratische strukturen, tieferstaat und so ein vermuh bis zum bundesverfassungsgericht durch zu ziehen! ihr wollt aufmerksamkeit? die bekommt ihr! wir stehen solidarisch hinter dir wolfgang. you never walk alone!
gegen willkür und antidemokratische strukturen!
Comment: antifa – 04. April 2012 @ 23:19
Ich danke euch für eure Solidarität!
Comment: Wolfgang Huste – 05. April 2012 @ 17:24
Könnten Sie nicht versuchen, erst einmal richtig Deutsch zu schreiben, bevor Sie sich komplexen politischen Sachverhalten zuwenden?
Comment: Markus Dorst – 06. April 2012 @ 01:16
Jede und jeder hat das Recht, sich so zu äußern, wie sie/er es vermag – so wie „der Schnabel gewachsen ist“. Das kann und darf nicht abhängig sein oder gemacht werden von der Beherrschung der Sprache in Wort und Schrift. Die Meinungsfreiheit gilt auch für Legastheniker, Stumme und Taubstumme.
Comment: Reinhard Dowe – 06. April 2012 @ 11:16
So sehe ich das auch. Wir sollten weit eher auf die Inhalte, weniger auf die Form eines Textes achten. So mancher Faschist, Rassist und/oder Militarist kann sich geschliffen ausdrücken, ebenso geschliffen schreiben. Da ist mir aber ein Antifaschist, ein Demokrat, der weniger gut schreibt, deutlichst sympathischer. Nur Spießer und Ignoranten sehen das anders. Es gibt Legastheniker, wie z.B. der hoch intelligente Bodo Ramelow (Autor mehrerer Bücher, Mitglied des Deutschen Bundestages), die in einem demokratischen Sinne Politik betreiben, die die öffentliche Meinung im besten, demokratischen Sinnebeeinflussen können. Und sprechen Sie, Herr Dorst, z.B. arabsich, türkisch oder chinesisch?
Comment: Huste – 06. April 2012 @ 12:31
Lieber Gen. Wolfgang, meine uneingeschränkte Solidarität gilt Dir und Deinen Genossen und Freunden, die sich den Nazis entgegen werfen. Dieser Strafbefehl zeigt wieder einmal klar und deutlich, dass die jetzige Bundesregierung die „Politik der Blindheit auf dem rechten Auge“ (die Adenauer schon so kunstvoll beherrschte) erfolgreich weiterführt. Genauso wird die Repressionspolitik gegen Antifaschisten weiter geführt, die 1956 in das Verbot der KPD mündete. Dieses Verbot hat sich noch kein noch so großer „Demokrat“ dieser Bananenrepublik aufzuheben bemüßigt gefühlt.
KIämpfen wir für unsere Rechte! Stehen wir auf! Fünf einzelne Finger können sie brechen, eine Faust nicht!
Rot Front
Comment: Werner-Helmut Schmidt – 06. April 2012 @ 13:47
Auch meine Solidarität!
Mein Erklärungsversuch: Nach dem Krieg, Amnestiegesetz und die Folge, dass ein Großteil der Nazis bei der CDU unterschlüpfte und Karriere machte (denn das waren dann ja „gute“ Nazis, egal, ob Mitläufer oder Mörder, so wie auch Mitglieder der SED, die zur CDU gingen „gute“ Kommunisten waren, oder war Merkel nicht in der SED?) und dass sie dann auch weiterhin in den Verwaltungen schalten und walten konnten, wie sie es von früher gewohnt waren. Die Söhne dieser Nazibrut sind dann mit der Weltanschauung ihrer Eltern nachgekommen, haben dort auch Gleichgesinnte gefunden beziehungsweise auch solche nachgezogen. Da braucht man sich doch heute nicht zu wundern.- Übrigens: Auch die katholische Kirche war sehr aufnahmefähig. An Fronleichnam durften die sogar den „Himmel“ tragen!!
Nur: sozial Eingestellte werden verfolgt. Aber das hat ja eine lange Tradition, oder wurde nicht ein gewisser Jesus von der Obrigkeit hingerichtet, weil er für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität eingetreten ist? Man könnte demnach sagen: Sozial zu sein, ist guter Brauch, denn Jesus Christus war es auch!
Das sollten sich die „Christen“ einmal durch den Kopf gehen lassen!
Das wäre dann einmal der richtige ‚Ruck‘.
Rot Front und vanceremos.
Comment: Dieter Salzmann – 11. April 2012 @ 21:46
Solidarität mit Antifaschisten und Radikaldemokraten Wolfgang Huste, http://www.wolfgang-huste-ahrweiler.de
http://www.scharf-links.de/46.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=23566&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=607b0454a
http://www.linksjugend-solid-rlp.de/aktuelles/antifa/5-allgemeines/140-staatliche-repression-offenlegen
http://www.ak-gewerkschafter.de/2012/04/06/solidaritat-mit-kolegen-wolfgang-huste-weg-mit-der-juristischen-repression-im-ahrtal-nach-erfolgreichen-antifa-demo-gegen-ab-mittelrhein/
http://www.antikapitalistische-linke.de/article/489.dortmund.html
http://www.jungewelt.de/2012/04-25/042.php
http://www.freie-radios.net/48046
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17661
http://rotehilfeduisburg.wordpress.com/2012/06/06/aufruf-zur-prozessbeobachtung/
http://www.dielinke-rhlp.de/nc/die_linke/presse/detail/artikel/der-landesvorstand-der-linke-rheinland-pfalz-erklaert-seine-solidaritaet-mit-wolfgang-huste/
Comment: Huste – 08. Juni 2012 @ 18:21
meine solidarität gehört dem antifaschisten wolfgang huste. was da passiert ist für mich unbegreiflich. kommt alle zum termin in ahrweiler. peter odenkirchen
Comment: odenkirchen peter – 09. Juni 2012 @ 09:55
Auch der Oberbürgermeister von Dortmund (SPD), hat in den Medien öffentlich zur Blockade der Neonazi-Demo aufgerufen. Siehe hier:
http://dortmundnazifrei.wordpress.com/aktuell/
Unterstützer des Bündnisses „Dortmund Nazifrei!“:
http://dortmundnazifrei.wordpress.com/unterstutzer/
Presse:
http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/ob-sierau-blockaden-ein-legitimes-mittel-id5017525.html
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/OB-Sierau-Sitzblockaden-sind-legitim;art930,1391788
http://www.ruhrbarone.de/dortmund-buendnis-kritisiert-polizei-wegen-anti-blockade-kampagne/
Comment: Wolfgang – 17. Juni 2012 @ 12:07
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Hallo Wolfgang,
dir viel Mut, Kraft und Durchhaltevermögen.
Das der Faschosschutz … pardon Verfassungsschutz Koblenz seit Jahren Rechts nichts sieht und nichts hört und so zarte Blümchen wie den Antifaschismus mit allen Mitteln bekämpft zeigt sich zum Bespiel auch daran:
Der AB-Mittelrhein ist seit 2004 aktiv und würde nie in der so tollen aufklärerischen Publikation wie den Landesschutzbericht RLP genannt.
Aber die Antifa Westerwald würde ausdrücklich genannt und massiv genannt.
Was hat die Antifa Westerwald denn so schlimmes gemacht und getan, als nur an einen vor 20 Jahren von Neonazis begangen Mord zu thematisieren, zu errinnern und die Gesellschaftlichen Zusammenhgänge aufzuzeigen. Selbst in den lokal Medien ist dann die Demo sehr gut genannt und sehr gut respektiert und honoriert worden. Der Staatsschutz hat massiv die Mitnehmer fotografiert und auch innerhalb der Demo gefilmt. Wohl gemerkt, das war alles vor den NSU Aufdeckungen Ende 2010. Das nahm der VS Koblenz dann als Anlass innerhalb der Demo Spitzel zu haben und massiv auf die Veranstalter Druck aus zu üben. Nichts gegen Neonazis, die schon seit Jahren Terror und Gewalt in der Gegend verbreiten. Nun gut. dann wurde der AB-Mittelrhein gerazzt, erst nachdem sich langsam ein breiter massiver Widerstand gegen die lokalen Neonazis und ihr braunes Haus formierte, von Bundestagabgeordneten, stellvertretender Ministerpräsidentin, erst nachdem Menschen bedroht, angriffen und fast getötet wurden. Dann müssten die Behörden und der Staatsschutz reagieren und was machen. War ja auch erst 1/2 Jahr nach NSU, nicht! Es sollte mal hinterfragt werden, welche Kreise das sind, die da aus Koblenz die so offensichtlich politisch ausgerichtet Kampagnen fahren. Das hat was von Willkür und persönlicher Meinung.
In August jährt sich zum 20 Jahre der Mord und der Neonaziüberfall in Koblenz mit tödlicher Folge. Auch das Pogrom in Rostock jährt sich zum 20zigsten mal. Nachdenken tut Not und gegen das Konstrukt von StaatsSchutz Koblenz. Mehr Demokratie und mehr Fragen stellen, als Autorität und willenlosen Gehorchen von Oben! Soli mit Wolfgang und Weg den Strafbefehl und der politisch motivieren Repression!
Comment: TriTraTrullalla – 19. Juni 2012 @ 18:31
Ich bin gegen das Ahrweiler (Fehl-)Urteil sofort in Berufung gegangen. Am 20. September 2012 wurde ich vor dem Landgericht freigesprochen. Mehr Infos im Internet unter „Wolfgang Huste freigesprochen“.
Comment: Wolfgang Huste – 25. September 2012 @ 12:46
Dieser Blockadeaufruf wurde damals von hunderten Menschen unterschrieben, veröffentlicht- darunter auch von Ulrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, SPD, und von Pfarrern, Gewerkschaftsfunktionären, von der gesamten LAndtagsfraktion DIE LINKE NRW und von einzelnen MdBs. Nur ich wurde deswegen juristisch verfolgt!
Comment: Anonymous – 02. Februar 2015 @ 15:17