Die Dortmunder Polizei bleibt ihrer bisherigen Linie treu und wird den von den »Autonomen Nationalisten« für Sonnabend ausgerufenen »Nationalen Antikriegstag« nicht verbieten. Um Proteste von Antifaschisten in Sicht- und Hörweite zu den Neonazis, die sich ab 12 Uhr am Hauptbahnhof versammeln und dann durch die nördliche Innenstadt in Richtung Hafen marschieren sollen, zu verhindern, hat die Polizei der nördlichen Innenstadt eine rote Zone eingerichtet, in der jegliche Kundgebungen von Antifaschisten untersagt sind.
Erneut stellte die von Polizeipräsident Hans Schulze (SPD) geleitete Behörde klar, daß sie Sitzblockaden – im Gegensatz zu Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (ebenfalls SPD) und der örtlichen Staatsanwaltschaft –als Straftat werte und diese unterbinden werde. »Grobe Störungen von genehmigten Demonstrationen sind keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Straftat«, behauptete Schulze am Donnerstag auf einer eigens im Präsidium einberufenen Pressekonferenz.
Das antifaschistische Bündnis »Dortmund stellt sich quer!«, das von linken Parteien, Antifagruppen, der Grünen Jugend und verschiedenen Bundestags-, Landtags- und Stadtratsabgeordneten unterstützt wird, ruft ungeachtet der »Rechtsauffassung« der Polizei dazu auf, den Aufmarsch der Nazis mittels Blockaden zu verhindern. Zu diesem Zweck hat das Bündnis für Samstag mehrere Anlaufpunkte im gesamten Stadtgebiet angemeldet, die von der Polizei auch genehmigt wurden. So sollen sich Dortmunder Bürger sowie mit Bussen angereiste Auswärtige, die sich an den Blockaden beteiligen wollen, am Samstag um 9 Uhr am U-Bahnhof Münsterstraße treffen. Für Antifaschisten, die mit dem Zug anreisen, hat das Bündnis als Treffpunkt das Fritz-Henssler-Haus in der Geschwister-Scholl-Straße vorgesehen. Anwohner der nördlichen Innenstadt, die in der von der Polizei eigens für die Nazis eingerichteten Demonstrationszone wohnen, sollen sich ebenfalls ab 9 Uhr an der Grünestraße/Ecke Schützenstraße versammeln.
Fernab des geplanten Aufmarsches der Neonazis geraten Polizei und Justiz in Dortmund zunehmend unter Druck. So warf der örtliche DGB den besagten Behörden einen »Stillstand der Rechtspflege« vor, da diese nicht entschieden und schnell genug gegen neofaschistische Gewalttäter vorgehen würden. So ist etwa erst im kommenden Jahr ein Prozeß gegen zwei neofaschistische Rädelsführer geplant, die 2009 an dem brutalen Überfall auf die 1.-Mai-Demonstration des DGB beteiligt gewesen sein sollen. In weiteren Fällen, in denen Antifaschisten Opfer rechter Attacken wurden, ruhen die Ermittlungen offenbar, obwohl die Nazigegner den Behörden detaillierte Beschreibungen sowie teils sogar Namen der Täter übermittelt hatten. Ebenfalls sollen die Beamten erst am vergangenen Dienstag mit deutlicher Verspätung eingegriffen haben, als ein Kameramann des Westdeutschen Rundfunks (WDR) bei einer Flugblattaktion der Neonazis angegriffen worden war.
»Anstatt sich für eine Kriminalisierung unserer antifaschistischen Blockaden stark zu machen, sollten Polizei und Justiz endlich ihre Hausaufgaben machen und gegen die neofaschistischen Gewalttäter vorgehen«, kommentierte »Dortmund stellt sich quer!«-Sprecher Dirk Neumann am Donnerstag. Neumann warf der örtlichen Polizei zudem vor, in mehreren Fällen die Ermittlungen gegen Neonazikader zu verschleppen.
Quelle: www.jungewelt.de vom 02.09.11
« Alexander Ulrich diskutiert in Andernach über Lösungen der sozialen Krise – „Aktive Grafschafter“ sollen bei der Durchsetzung ihrer Interessen unterstützt werden. Gemeinderat Grafschaft beschäftigte sich erneut mit der Tongrube Leimersdorf. Die Interessengemeinschaft erhielt bei der Ratssitzung die Gelegenheit, ihre Sammelpetition ausführlich darzulegen. Von Volker Jost »
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DIE LINKE. Nordrhein-Westfalen
PRESSEERKLÄRUNG
Bochum, 1.9.2011
Blockaden schützen die Demokratie! Gegen Neofaschisten und Polizeigewalt!
GewerkschafterInnen, PolitikerInnen und Einzelpersonen, die sich als aufrechte AntifaschistInnen zeigen, sind mit Naziparolen auf ihren Haustüren konfrontiert. Das Auto eines Politikers der LINKEN wurde am Mittwoch mit Buttersäure übergossen. Auf Büros der LINKEN und der GRÜNEN wurden Anschläge verübt. Dass es sich um Anschläge von Neofaschisten handelt steht außer Frage.
Mit großem Aufwand versucht die Dortmunder Polizei derzeit, die Gegenproteste gegen den Aufmarsch von Neofaschisten am kommenden Samstag in Dortmund zu kriminalisieren und Angst unter denen zu verbreiten, die bereit sind, sich friedlich aber entschlossen den Neofaschisten entgegen zu stellen.
„Blockaden stärken die Falschen“ behauptet die Polizei in Dortmund. Seit Wochen marodieren Neofaschisten durch Dortmund und bedrohen Menschen.
Katharina Schwabedissen, Landessprecherin DIE LINKE. NRW fragt dazu:
„Was muss in Dortmund noch passieren, damit der Aufmarsch der Faschisten endlich verboten wird? Gilt in Dortmund das Grundgesetz nicht mehr? Aufgabe der Polizei ist es, die verfassungsmäßige Ordnung zu schützen. Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist. Mit stellt sich die drängende Frage, wie lange die Dortmunder Polizei noch gewillt ist, die Gewalt der Neofaschisten zu tolerieren.“
Azad Tarhan, jungendpolitischer Sprecher im Landesvorstand DIE LINKE. NRW ergänzt:
„Wir werden die Nazis blockieren und ihnen Dortmund nicht überlassen. Wir fordern den Innenminister von NRW dringend auf, dem Treiben der Dortmunder Polizei Einhalt zu gebieten und den Aufmarsch der Faschisten am Samstag jetzt endlich zu verbieten! Die Antwort auf Faschisten kann nicht sein, Mauern um ganze Stadtviertel zu bauen. Die Lehre aus der deutschen Geschichte heißt: Aufstehen! Widerstehen! Blockieren!“
Quelle:
Irina Neszeri
DIE LINKE. Nordrhein-Westfalen
Bereich Kommunikation
Kortumstraße 106 – 108
44787 Bochum
Comment: Wolfgang Huste – 02. September 2011 @ 17:29