Letztes Wochenende, am Sonntag, war ich zwei Stunden in Lohrsdorf, einem Stadtteil von Bad Neuenahr. Die Situation vor Ort ist erschreckend! An der Lärm- und Staubbelastung hat sich nichts positiv geändert. Als Biologe weiß ich: Lärm macht krank, kann sogar Herz- und Gehirninfarkte auslösen. Lärm schwächt auch das allgemeine Immunsystem, so dass man schneller krank wird. Insbesondere alte Menschen und Kinder leiden unter dem Lärm und unter dem Feinstaub, der so fein ist , dass er sogar die Bio-Membranen der Blutgefäße passiert. Insbesondere Kinder erkranken oftmals an Asthma, bekommen diverse Bronchialkrankheiten.
Auslöser sind die hoch allergen und toxisch wirkenden Substanzen im Feinstaub. Auch das sollte man wissen: Man kann sich an Lärm nicht (!) gewöhnen, auch, wenn das manche Menschen so subjektiv empfinden (objektiv= wissenschaftlich nachweisbar, registrieren die Nerven den Lärm). Der Lärm verhindert die Tiefschlafphase. Die ist wiederum nötig, damit sich Psyche und Körper regenerieren. Es grenzt nicht nur an Körperverletzung, es ist definitiv schwere Körperverletzung, was da die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere die Kinder, in Lohrsdorf mitmachen müssen. Müssen die Lohrsdorfer aber das alles wirklich hinnehmen? Ich sage klar und deutlich: NEIN , keinesfalls! Hier handelt es sich um einen durch Politiker künstlich produzierten „Sachzwang“, zum Nachteil der Lohrsdorfer. Die Stadt Bad Neuenahr als auch die Kreisebene behaupten, für die Fortführung der B 266 als Ortsumgehung für den Stadtteil Lohrsdorf fehle das nötige Geld. Es fehlt angeblich seit vielen Jahrzehnten! Auf der anderen Seite der „Barrikade“, im Stadtrat und Kreistag, wird aktuell ernsthaft diskutiert, 11 (!) Millionen Euro an öffentlichen Geldern, also an Steuergeldern, in die privat (!) geführte Ahrtherme zu versenken. Vom versenkten Geld, was man in das Pleiteprojekt Nürburgring steckte, ganz zu schweigen. Weitere Millionen Euro werden und wurden in das Projekt „Hochmoselübergangsbrücke“ und in den Flughafen Hahn verbrannt. Als Linker setze ich mich vehement für einen Bürgerhaushalt ein, selbstverständlich. Das Geld muss in die Gesundheitsvorsorge, in Soziales und Kulturelles, in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und in den Erhalt der Natur fließen, auch in eine menschen- und naturfreundliche Stadt- und Raumplanung, die sich an den Bedürfnissen der BürgerInnen orientiert, an der Allgemeinheit, und nicht an den Interessen von Minderheiten, die Geschäfte auf Kosten der Allgemeinheit machen. Geld ist genug da- es befindet sich nur konzentriert in wenigen (privaten!) Taschen! Ein Bürgerhaushalt muss her, das sollte unser gemeinsames Ziel sein, auch über Parteigrenzen hinweg. Die Bürgerinnen und Bürger sollen zumindest demokratisch mit entscheiden können, wohin die öffentlichen Gelder fließen sollen. Auch sollten Bürgeranhörungen direkt vor Ort erleichtert und gefördert werden. Leider empfinden viele PolitikerInnen die BürgerInnen eher als „Störfaktor“, statt als PartnerInnen. Es muss zukünftig vieles anders und besser werden, nicht nur in Lohrsdorf- aber insbesondere dort!
Vom 02.04.14
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