Für den Schlamassel im Irak tragen die USA die Hauptverantwortung, und zwar wegen ihrer verheerenden Embargopolitik (1991–2003) mit Hunderttausenden Toten, wegen ihrer zwei Angriffskriege, insbesondere dem völkerrechtswidrigen von 2003, der bis heute zu über einer Million Kriegstoten geführt und eine weitgehend zerstörte und traumatisierte Gesellschaft hinterlassen hat. Die von den USA erfolgte Auflösung der irakischen Armee und die Zerstörung der Baath-Partei sowie die Unterstützung des Schiiten Al-Maliki, der die Desintegration der Sunniten in den politischen Prozeß des Irak fortsetzte, legten den Keim für den derzeitigen Aufstand der Sunniten im Irak. Der brutale Vormarsch der islamistischen Guerilla »Islamischer Staat« (IS) wäre ohne die Unterstützung der im Untergrund agierenden ehemaligen Offiziere und Mannschaften der irakischen Armee Saddam Husseins nicht möglich. Hier handelt es sich um ein taktisches Bündnis. Deshalb kommt es in erster Linie darauf an, in den politischen Prozeß des Irak nach dem Rücktritt Al-Malikis die säkularen sunnitischen Baathisten einzubeziehen, um die sunnitische IS zu isolieren. Parallel muß die Bundesregierung die humanitäre Hilfe für den Nordirak massiv aufstocken. (…)
Waffen zu liefern, ist ein Faß ohne Boden. (…) Eine weitere Aufrüstungsrunde und eine Eskalation der Gewalt wären die logische Folge. Und das Schlimme dabei: Deutschland liefert Waffen an Kurden, die gegen Islamisten kämpfen, welche zuvor mit Waffen aus Saudi-Arabien, Katar und der Türkei ausgerüstet wurden. Alle drei Länder sind bevorzugte Käufer deutscher und US-amerikanischer Waffensysteme. (…)
« »Die rechte Szene ist nach wie vor aktiv und gefährlich«. Neonazis marschieren am Samstag erneut in Dortmund auf. Antifaschisten wollen blockieren. Ein Gespräch mit Iris Bernert-Leushacke. Interview: Markus Bernhardt – Ängste überwinden! Solidarisch und widerständig sein! Gesellschaftlicher Katalysator sein! Von Wolfgang Huste »
No comments yet.
Sorry, the comment form is closed at this time.