Antikommunismus und Antisozialismus als Staatsdoktrin hat insbesondere in Deutschland eine sehr lange, unrühmliche Tradition. Diese Doktrin existiert seit etwa 170 Jahren. Ein konsequenter Antifaschismus und Antirassismus sind bis heute, 80 Jahre nach Auschwitz, keine Staatsdoktrinen. Antifaschismus wird oftmals nur bei Sonntagsreden benannt. Wäre es grundsätzlich anders, dann gäbe es weder die NPD, noch die AfD, noch irgendeine andere rechtsradikale und/oder rassistische Partei, Institution, Gruppierung. Dann würde man Faschisten weder in Talkshows einladen, noch auf andere öffentliche Podien. In den Medien dürften sie nicht werben. Man würde solche Parteien verbieten, statt ihnen Wahlkampfkostenrückerstattungen aufs Konto zu überweisen. Demokratisch gesinnten Wähler*innen mit einer dezidiert antifaschistischen und antirassistischen Haltung finanzieren mit Steuergeldern, mit öffentlichen Geldern, jedes Jahr auch solche Parteien. Für mich und andere stellt das eine tägliche Provokation dar, erst recht für Menschen, die den Holocaust, den Zweiten Weltkrieg und damit den deutschen, historischen Faschismus überlebt haben. Das muss man keineswegs wie ein Naturereignis hinnehmen, das darf man nicht hinnehmen. Und nie vergessen: nach 1945 wurden über 1000 hohe Beamte, Richter, Staatsanwälte, Politiker, Industrielle wieder mit höheren und hohen Funktionen in den Staatsdienst „integriert“, darunter vormals hochrangige NSDAP-, Wehrmachts- und sogar SS-Mitglieder. Kurt Kiesinger, vormals NSDAP-Mitglied, konnte sogar Bundeskanzler werden, Heinrich Lübke Bundespräsident und Globke Chef des damaligen Geheimdienstes. Konrad Adenauer hat damals seine „schützende Hand“ über viele Nazis gehalten, nicht aber über konsequent handelnde Antifaschisten. Funktionäre der KPD, die man damals aus den Konzentrationslagern befreien konnte, kamen nach 1945 teilweise wieder ins Gefängnis, nur, weil sie Mitglied der KPD waren. Die KPD wurde verboten- viele rechtsradikale Parteien wie zum Beispiel die NPD dagegen nicht.
« Nach oben buckeln, nach unten unsolidarisch treten. Ein „Markenzeichen“ von rechtsradikalen Parteien –
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