Wolfgang Huste Polit- Blog

Bürgerladen in Remagen. DIE LINKE Ahrweiler setzt sich in Remagen für einen selbstverwalteten Bürgerladen ein, nach dem Prinzip: „Beschäftigte übernehmen ihren Betrieb in Eigenregie“

Freitag, 06. Juni 2014 von Huste

Gutverdiener in Städten haben die Qual der Wahl. Sie können in den Supermarkt gehen oder sich via Smarthpone oder Internet die Lebensmittel gleich nach Hause liefern lassen. Was machen allerdings ältere Menschen auf dem Land, in den Kleinstädten, Kinder und Jugendliche, Kranke, Menschen ohne Auto? Nicht jeder hat einen Internetanschluss und nicht jeder möchte nur dieses oder jenes im Supermarkt einkaufen, sondern auch dort Anschluss zu anderen Menschen suchen und finden, andere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Diese Menschen “sehen alt aus”, wenn der einzige (Lebensmittel-) Laden im Dorf, in der Kleinstadt, die Türen schließt, warum auch immer. Es ist schwierig, mit einem Tante Emma Laden noch genug Geld zu erwirtschaften, um ein Existenzminimum zu sichern. Deshalb gibt es auch meist keine Nachfolger für einen Laden, dessen Inhaber aus Altersgründen oder Rentabilitätsgründen schließen muss.

 

Vor diesem Problem stehen nun die Remagener Bürgerinnen und Bürger ganz aktuell. Der Lebensmitteldiscounter Kaiser will im Sommer seine Pforten schließen. Marion Morassi, frisch in den Ahrweiler Kreistag gewählt, hat konkrete Vorstellungen, wie es zukünftig anders und besser laufen kann mit der Nahversorgung in der Remagener Innenstadt: „ Unser Slogan lautet hier: „Wartet nicht auf Wunder von oben, packt es selbst an. Da, wo ihr lebt, arbeitet, eure Freizeit verbringt und einkauft!“. Auf die aktuelle Situation in Remagen gemünzt heißt das: DIE LINKE. setzt sich für einen selbstverwalteteten Bürgerladen ein, organisiert und verwaltet von Bürgern für Bürger, zum Beispiel in Form einer Bürgergenossenschaft . Eine Anschubfinanzierung für das erste Jahr sollte durch Regionalbanken, durch die Stadtverwaltung Remagen, insbesondere durch das Wirtschaftsförderungsamt der Stadt, durch Gewerkschaften und durch Vereine respektive engagierte Bürgerinnen und Bürger erfolgen. Das jetzige, gut ausgebildete und erfahrene Personal könnte man übernehmen. Sie könnten auch die Akteure in einem solchen Laden sein. So werden Entlassungen vermieden. Entscheidend ist, dass die dort arbeitenden Menschen die Geschäftsführung selbst in die Hand nehmen.“ Wolfgang Huste, der für DIE LINKE. im Stadtrat von Bad Neuenahr sitzt, ergänzt: „Das Geschäftskonzept, wie wir es vorschlagen und zur Diskussion stellen, besteht aus dem Kerngeschäft (gute Lebensmittel, möglichst aus regionalem Anbau) , einem Dienstleistungssektor (Lotto, Post- und Paketservice, Reinigungsannahme, Kopierer …) und einem sozialen Treffpunkt (Kommunikation, Information, Veranstaltungen …). Der Treffpunkt ist dabei die kommunikative Säule in einem solchen Bürgerladen, in einem „Lädchen für alles“. Außer seiner sozialen Funktion für die Remagener Innenstadt erhöht der Treffpunkt auch die Besucherzahl im Laden und stärkt ihn so wirtschaftlich. Wie der Treffpunkt gestaltet wird hängt von den Gegebenheiten und Bedürfnissen der Remagener Bürgerinnen und Bürger ab. Egal welche Art von Treffpunkt letztendlich verwirklicht wird – entscheidend für den Erfolg ist das Eigenengagement der dort arbeitenden Menschen. Da sie für sich arbeiten, für ihr Projekt, für die Gemeinschaft und nicht für andere, sind sie hoch motiviert, den Laden erfolgreich zu führen. Bürgerinnen und Bürger sollen sich hier mit ihren Ideen und Vorstellungen flankierend mit einbringen, damit aus einem Bürgerladen ein Gemeinschaftsprojekt für alle wird.“. Nach den Vorstellungen der beiden Linken soll der Laden durch die Bündelung verschiedener Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger attraktiver werden, da sie hier viele Dinge auf einem Weg erledigen können. Dazu können neben Bankautomat, Lotto/Toto und Annahmestellen für Post, Reinigung, Änderungsschneiderei oder Schuhrepatur auch folgende Leistungen angeboten werden: Lieferservice, Partyservice, Präsentkörbe, Fotoservice, Annahme Druckpatronenbefüllung, Kopier – und Faxservice. Marion Morassi: „Durch das Prinzip „Bürgerinnen und Bürger übernehmen ihren Betrieb in Eigenregie“ teilen sich die Beschäftigten ganz demokratisch, nach sozialen Gesichtspunkten, den erwirtschaften Gewinn unter sich auf, nach vorher schriftlich fixierten Kriterien“. Mittels einem durchdachten Dienstleistungsmix und die Idee, Treffpunkt für alle Menschen im Innenstadtbereich zu werden, soll, so der Vorschlag von Marion Morassi und Wolfgang Huste, der Bürgerladen zum Leben erweckt werden. Es würde sich demnach um ein shop-in-shop-Modell handeln. Mit diesem Konzept, davon sind die beiden Linken überzeugt, wird die Nahversorgung der Remagener Bürgerinnen und Bürger gesichert, ebenso zahlreiche Erwerbsarbeitsplätze und „nebenbei“ das Bedürfnis nach einer allgemeinen Kommunikation der Bürgerinnen und Bürger untereinander. Der Druck der Profitmaximierung fällt wegen des gemeinnützlichen Genossenschaftswesens weg. Gewinne werden direkt an die Kunden weitergegeben, in Form von Preissenkungen, oder einer langfristigen Preisstabilität , in Form einer besseren Bezahlung der dort Beschäftigten und/oder durch eine Erweiterung des Waren- und Dienstleistungsangebots. Mitglieder der Genossenschaft erhalten einen entsprechenden „Vorteilsbonus“ auf ihre Einkäufe, denn Solidarität soll sich auch auszahlen. Marion Morassi: „Die Verwirklichung eines solchen Modells wäre eine win-win-Situation für die Bürgerinnen und Bürger, ebenso für die dort Beschäftigten, die dadurch ihren Erwerbsarbeitsplatz behalten können, aber auch für die Stadt Remagen. Die Stadt würde durch einen solchen innerstädtischen Bürgerladen ein großes Stück attraktiver, lebens- und liebenswerter werden.“
Marion Morassi, Mitglied im Kreistag Ahrweiler für DIE LINKE
Wolfgang Huste, Mitglied im Stadtrat von Bad Neuenahr für DIE LINKE

Bad Neuenahr, 06.06.14

Reaktion: Reale Situation verheimlicht

Dienstag, 03. Juni 2014 von Huste

Westliche Medien verheimlichen laut Rußlands Außenminister Sergej Lawrow die reale Situation in der Ukraine und zeigen statt dessen »völlig andere Bilder«. »Wir sind über die Entwicklung dort äußerst besorgt«, sagte Moskaus Spitzendiplomat am Montag. »Jeden Tag kommen dort Menschen ums Leben, die Zivilbevölkerung wird immer mehr in Mitleidenschaft gezogen. Gegen sie werden Armee, Fliegerkräfte und schwere Waffen eingesetzt. Ganze Wohnviertel werden unter Beschuß genommen. All das kann man faktisch in Live-Übertragung beobachten. Leider verheimlichen die meisten Medien diese Informationen und zeigen völlig andere Bilder.« Lawrow: »Ich habe mir heute mit Verwunderung mehrere Nachrichtensendungen von Euronews angesehen, in denen die Ukraine überhaupt mit keinem Wort erwähnt wurde.«

Auf der zentralen Kiewer Straße Krestschatik brannten am Wochenende wieder Autoreifen. Damit protestierten Teilnehmern der Maidan-Demonstrationen gegen den Beschluß des gewählten Oberbürgermeisters von Kiew, Witali Klitschko, die Barrikaden auf dem Unabhängigkeitsplatz zu beseitigen. Am vergangenen Dienstag hatte der von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung politisch aufgebaute Klitschko das Gebäude des Kiewer Stadtrates besucht und die Kämpfer der sogenannten Selbstverteidigungsgruppen und des »Rechten Sektor« aufgefordert, die Besetzung zu beenden.

Am Sonntag bekundeten die Mai­dan-Besetzer im parlamentarischen Tarnfleck, die Demokratisierung der Ukraine sei nicht zu Ende und müsse weiter »kritisch begleitet« werden. Daher müsse die seit einem halben Jahr andauernde »Kundgebung« im Zentrum der Hauptstadt fortgesetzt werden.

Das von Dmitri Jarosch, Chef des »Rechten Sektor«, gebildete Sonderbataillon »Donbass« warb derweil Interessenten für den Kampf gegen die Befürworter der Eigenständigkeit der Ostukraine. 23 Freiwillige sollen sich auf dem Maidan gemeldet haben, teilte Bataillonskommandeur Semjon Semjontschenko am Sonntag auf ­Facebook mit.(jW/RIA Nowosti/dpa)

Quelle: www.jungewelt.de vom 03.06.14

DIE LINKE. Ahrweiler bedankt sich bei Ihren Wählern und Wählerinnen!

Freitag, 30. Mai 2014 von Huste

DIE LINKE. nun auch im Stadtrat Bad Neuenahr und im Kreistag Ahrweiler vertreten! Von Wolfgang Huste

Freitag, 30. Mai 2014 von Huste

Nun ist auch DIE LINKE. im Stadtrat Bad Neuenahr respektive im Kreistag Ahrweiler vertreten.  Jetzt gilt es, möglichst viele aktive Neumitglieder für DIE LINKE. zu gewinnen. Wir haben fünf Jahre Zeit bis zur nächsten Wahl, um im Kreis flächendeckend Ortsgruppen aufzubauen, und zwar in Remagen, Sinzig, Bad Breisig, im Brohltal, Altenahr, Adenau und in der Grafschaft. Das wird uns sicherlich gelingen. DIE LINKE. muss auch direkt „vor Ort“ erreichbar sein. Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, uns darüber zu informieren, wo direkt „vor Ort“ der Schuh drückt. Wir freuen uns über entsprechende Informationen und Anregungen, die in unsere Regionalpolitik miteinfließen werden. In enger Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit Bürgerinitiativen, NGO’s und den Gewerkschaften werden wir sehr engagiert versuchen, den Kreis Ahrweiler ein großes Stück sozialer und ökologischer zu gestalten. Die Ahrweiler Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, dass ihre Steuergelder nicht in überdimensionierte Prestigeprojekte versickern, sondern da eingesetzt werden, wo sie wirklich gebraucht werden: Für soziale, kulturelle und ökologische Projekte, ebenso für den Breitensport. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, mit- und selbst zu gestalten, wie die Zukunft im Kreis Ahrweiler aussehen soll. Dazu gehört auch ein Bürgerhaushalt, ein transparentes Rathaus (Stichwort hier: Übertragung der öffentlichen Sitzungen mittels Livestream). Einen allgemeinen Sozialabbau im Kreis, eine Privatisierung des öffentlichen Eigentums, das Schließen von Jugendzentren, Schwimmbädern und öffentlichen Bibliotheken werden wir mit unseren Möglichkeiten verhindern. Dazu brauchen wir Ihre/eure Unterstützung!

 

 

 

Gründung Linksjugend (’solid) Ahrweiler

Freitag, 30. Mai 2014 von Huste

Am kommenden Sonntag gründet sich in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Hauptstraße 58, in Bad Neuenahr (direkt am Bahnhof Bad Neuenahr) um 16 Uhr die Linksjugend (’solid) Ahrweiler. Wer kann da mitmachen? Linkspolitisch orientierte Jugendliche bzw. junge Erwachsene von 14 bis 35 Jahren. Du bist willkommen!

Energiewende: 100 Prozent erneuerbare Energie – auch kommunal!

Freitag, 30. Mai 2014 von Huste

5. Juni 2014

Beginn: 19:00
Ende: 22:00
Veranstalter: DIE LINKE. KV Ahrweiler
Ort: Bahnhofstuben, Hauptstrasse 58, Bad Neuenahr
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Am Donnerstag, den 05. Juni, trifft sich DIE LINKE. Kreisverband Ahrweiler zur Mitgliederversammlung um 19 Uhr in den Bahnhofstuben, Bad Neuenahr. Auf der Tagesordnung steht die Analyse der Europa- und Kommunalwahlen.

Anschließend findet wie jeden ersten Donnerstag im Monat der Info- Stammtisch statt.

Diesmal referiert als Gast Dorothée Menzner zum Thema Energiewende: „100 Prozent erneuerbare Energie auch kommunal“. Dorothee Menzner war in der 16. und 17. Wahlperiode Mitglied im Deutschen Bundestag für DIE LINKE, zuletzt energiepolitische Sprecherin der Fraktion.

Gäste sind wie immer herzlich willkommen! 

Enttäuscht von Edeka.Keine Betriebsräte und Tarifverträge in »privatisierten« Filialen. Ver.di nimmt genossenschaftlich organisierten Konzern in die Verantwortung.Von Daniel Behruzi

Mittwoch, 28. Mai 2014 von Huste

»Mega enttäuscht – statt supergeil«, lautet unter Anspielung auf einen weiteren Konzernwerbespruch der Titel des Protestbriefs. Von den 72 Beschäftigten der Filiale in der niedersächsischen Kleinstadt haben 66 die Petition unterschrieben. Sie berichten darin von versuchter illegaler Kameraüberwachung und davon, daß seit der »Privatisierung« viele Angestellte von schlechter bezahlten Kräften ersetzt wurden. »Das macht uns angst«, heißt es in dem jW vorliegenden Schreiben, das eine ver.di-Delegation am Montag am Unternehmenssitz im ostwestfälischen Minden übergab.

»Wir lieben unsere Arbeit und unsere Kunden, aber was hier im Markt passiert, ist auf Dauer nicht mehr auszuhalten«, so die ver.di-Delegierte Martina Rose in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Die neue Eigentümerin der 2011 »privatisierten« Filiale lehne es ab, sich weiterhin an Tarifverträge zu halten. Die Gewerkschaft berichtet von neuen Arbeitsverträgen, die statt des tariflich vorgesehenen Stundenlohns von 14,60 Euro nur sieben Euro festschreiben. »Hier liegt Sittenwidrigkeit vor, es wird Zeit, daß die unhaltbaren Zustände in Winsen/Aller von der Edeka Minden zur Chefsache erklärt werden«, sagte Robert Kirschner, ver.di-Sekretär in Lüneburg.

Die Gewerkschaft appelliert bewußt an die Zentrale der Edeka-Regionalgesellschaft, die auch für die Beschäftigungsbedingungen Verantwortung trage. Schließlich gehöre das Gebäude des Winsener Edeka-Marktes dem Unternehmen. Auch Werbung, Personal­abrechnung, Revision und Warenbezug würden vom Konzern bestimmt. »Das einzige, wofür die Mindener Zentrale keine Verantwortung übernimmt, ist für uns – dabei sind wir Edeka«, kritisierte Rose.

Die Filiale in dem südlich der Lüneburger Heide gelegenen Städtchen ist kein Einzelfall. Vielmehr setzt Edeka – mit einem Jahresumsatz von 43 Milliarden Euro (2013) Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel – seit einem Jahrzehnt darauf, Standorte an selbständige Einzelhändler zu übergeben. Autark sind diese »Unternehmer« allerdings nicht. Vielmehr besteht ein enges Abhängigkeitsverhältnis: Mietsubventionen durch die Edeka-Immobiliengesellschaft, festgelegte Bezugsquoten und anderweitige Verpflichtungen lassen »den kaufmännischen (eigenverantwortlichen) Spielraum des ›selbständigen‹ Einzelhändlers sehr begrenzt erscheinen«, heißt es in einer 2012 erschienenen Studie des Arbeitsmarktforschers Bert Warich.

Während in den sogenannten Regiemärkten, die direkt von den Edeka-Regionalgesellschaften betrieben werden, üblicherweise Tarifverträge gelten und Betriebsräte existieren, sieht es für die rund 150000 Beschäftigten »privat« betriebener Filialen anders aus. Dort liegen die Stundenlöhne ver.di zufolge vielfach bei 7,50 Euro, zum Teil noch deutlich niedriger.

»Wenn sich das Unternehmen damit rühmt, daß es mit 328000 Beschäftigten der größte private Arbeitgeber ist, dann nehmen wir es beim Wort und sagen: Für all diese Mitarbeiter tragt ihr auch die Verantwortung«, erklärte Katharina Wesenick, ver.di-Sekretärin beim Bundesfachbereich Handel, auf jW-Nachfrage. »Wir wollen Betriebsräte und Tarifbindung auf allen Ebenen des Edeka-Konzerns. Ein Unternehmen mit einem Vorsteuergewinn von 1,34 Milliarden Euro kann sich das allemal leisten.«

Probleme mit Tarifflucht gibt es allerdings nicht nur in den ausgegliederten Filialen. Eine der sieben Regionalgesellschaften – die Edeka Hessenring, die fast 8300 Menschen in sechs Bundesländern beschäftigt – ist komplett aus den Tarifverträgen ausgestiegen. Die Beschäftigten werden unter Druck gesetzt, neue Arbeitsverträge mit auf 40 Wochenstunden verlängerten Arbeitszeiten zu unterschreiben. Neu Einzustellende werden teilweise zu deutlich schlechteren Bedingungen angeheuert.

Dagegen setzen sich die Beschäftigten zur Wehr. Bei einer Betriebsrätekonferenz in der vergangenen Woche am Firmensitz im hessischen Melsungen verabschiedeten die rund 70 anwesenden Interessenvertreter eine Resolution, in der Edeka aufgefordert wird, wieder »in die direkte Tarifbindung mit ver.di einzutreten, denn gute Arbeit braucht den Schutz von Tarifverträgen der Branche«. Stefanie Nutzenberger vom ver.di-Bundesvorstand erklärte auf dem Treffen, Edeka Hessenring müsse Verantwortung übernehmen. »Wir brauchen gute, gesundheitserhaltende und existenzsichernde Arbeitsbedingungen. Das geht nur mit Tarifvertrag, und das werden wir schaffen.«
www.edekanns-besser.de/

Quelle: www.jungewelt.de vom 27.05.14

Vorgehen gegen friedliche Bevölkerung. Die Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e. V. (GBM) nahm am Dienstag zur Ukraine-Krise Stellung:

Montag, 19. Mai 2014 von Huste

Die GBM verurteilt auf das Schärfste das menschenverachtende Vorgehen der profaschistischen Kräfte in der Ukraine gegen die friedliche Bevölkerung. Der Einsatz von US-amerikanischen Söldnern des »Militärdienstleisters Academi« (ehemals Blackwater) ist eine erschreckende Verschärfung dieser Politik und spricht jedem Völkerrecht Hohn. Die Tatsache, daß die Bundesregierung seit Ende April über diesen Sachverhalt informiert ist und in keiner Weise darauf reagiert, kennzeichnet ihre tatsächliche Haltung zu den Vorgängen in der Ukraine. Das Gerede von Völkerrecht und Menschenrechten seitens der Bundesregierung und der bürgerlichen Parteien wird immer mehr zur Farce.Wir fordern, daß sich die Bundesregierung endlich für die Eindämmung der faschistischen Machenschaften der Kiewer profaschistischen Machthaber einsetzt und jegliche Unterstützung verweigert, solange Faschisten an der ukrainischen Regierung beteiligt sind. Gerade die Bundesrepublik Deutschland hat aus den Erfahrungen der Geschichte die Verantwortung dafür zu übernehmen, daß das Tabu, »nicht mit Faschisten zu verhandeln«, wieder durchgesetzt wird. Sie darf sich nicht weiter in ein Kriegsabenteuer verstricken, das unabsehbare Folgen haben würde.

Quelle: www.jungewelt.de vom 15.05.14

Jammern bis zur Wahl. Die »Alternative für Deutschland« suhlt sich in der Opferrolle und agiert arbeitsteilig: Die Führung gibt sich harmlos, fürs Grobe ist die Basis zuständig. Von Sebastian Carlens

Donnerstag, 15. Mai 2014 von Huste

Groß ist der Kummer bei der »Alternative für Deutschland« (AfD): En masse würden bundesweit die Wahlplakate der Partei geschändet, beklagte Bundessprecher Bernd Lucke am Mittwoch in Berlin. 40 Prozent der Großflächenplakate seien zerstört worden, bei den DIN-A-0- und A-1-Plakaten seien es »32 bis 35 Prozent«. Auch körperlicher Aggression müßten sich die AfD-Wahlkämpfer erwehren, so der Spitzenkandidat für die anstehende EU-Wahl.

Willkommen in Deutschland: Wohl jede Partei hat Verluste an Wahlkampfmaterial zu beklagen, die SPD und – vor allem – Die Linke haben Erfahrungen mit gewaltbereiten Neonazis gemacht, die vor Parteibüros und Infoständen nicht Halt machen. DGB-Maikundgebungen werden von Hunderten Faschisten attackiert, wie 2009 in Dortmund. Erst Anfang dieses Monats griffen mutmaßliche Neonazis das Bürgerbüro des SPD-Politikers Patrick Dahlemann in Torgelow an. Bernd Lucke jedoch ist »sehr bestürzt«, auch über »unflätige Bemerkungen« von Politikern anderer Parteien gegenüber ihm und seiner AfD. So sehr, daß er neuerdings abends selbst ausrückt, um die Plakate seiner Partei einzusammeln und über Nacht in der Garage einzulagern. Morgens radelt Familie Lucke durch die Nachbarschaft und hängt sie wieder auf, ließ er den aktuellen Spiegel wissen.

Doch die AfD wollte am Mittwoch nicht nur über den Stand der Sachbeschädigungen, sondern auch über die vorgebliche Harmlosigkeit des neuen Parteiprojektes informieren. Ebenso flüssig wie die Anzahl übermalter Plakate kann der Ökonom Lucke Zahlen zum Verschuldungsstand der Griechen, den Kosten der »Euro-Rettungsschirme« ESM und EFSF herunterrattern. Die Stimme des Professors wird heller, die Sprechweise schneller, wenn er in seinem Metier ist: Mit 5,5 Prozent sollten Kredite an Griechenland verzinst werden statt mit 1,5 Prozent. Die Niedrigverzinsung sei »gegen die Interessen der deutschen Bürger«, befand Lucke, »insbesondere in ihrer Funktion als Steuerzahler«. Nachprüfbar ist das auf die Schnelle natürlich nicht, auch nicht für den gemeinen Staatsangehörigen in Erscheinungsform des Steuerpflichtigen. Aber Eindruck machen sie, die Zahlenkolonnen aus universitär berufenem Munde. Genau das sollen sie vermutlich auch.

Der »gesunde Menschenverstand«, auf den sich die AfD beruft, soll seinen konzentrierten Ausdruck in den »politischen Richtlinien« der Partei finden. Das Papier sei in einem »einmaligen Prozeß in der deutschen Parteiengeschichte« beschlossen worden, so ein Vorstandssprecher der Partei. Soziale Marktwirtschaft, Asylrecht, Gewaltenteilung, Westbindung inklusive Bekenntnis zur NATO und zu »christlich-abendländische Wertegrundlagen«, es ist alles vertreten, was sich so oder ähnlich auch bei anderen Parteien findet. Und natürlich die Ablehnung des Euro in seiner derzeitigen Verfaßtheit, das Tafelsilber der AfD. Nichts zur angeblichen »Homo-Umerziehung« an baden-württembergischen Schulen, gegen die die Partei dort mobil macht, nichts über »schleichende Islamisierung« oder »SA-Antifaterror«. Das übernehmen die Basis und die »Junge Alternative«, die inoffizielle Jugendorganisation der AfD. Von der grenzt sich Lucke am Mittwoch jedoch schleunigst ab.

Bei der AfD läuft es arbeitsteilig: Die akademisch geschulte Spitze der Partei distanziert sich, wo immer es geht, von allen möglichen »radikalen« und »extremistischen« Umtrieben. Der ehemalige BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel, der Wirtschaftsprofessor Lucke, der einstige CDU-Mann Alexander Gauland und der Publizist Konrad Adam, die bekanntesten Gesichter der neuen Partei, wissen, wo die Grenzen des politisch Anstößigen liegen. An der Basis hingegen versammelt sich ein buntscheckiger Haufen aus bürgerlichen Wüterichen und Politdesperados, darunter immer wieder auch bekannte Neonazis. Bei einem Auftritt Luckes im Bremer Konsul-Hackfeld-Haus am 30. April hatten Sicherheitsleute die bekannte Journalistin Andrea Röpke hinausgeschmissen, ein freier Fotograf wurde gewaltsam aus dem Veranstaltungsraum gedrängt, berichtete die taz. Auf Facebook tummelt sich eine Gruppe namens »AfDler machen mobil – AntiAntifa«. Parteioffiziell ist das selbstverständlich nicht, ebensowenig wie das publizistische Netzwerk der EU-Parlamentskandidatin Beatrix von Storch. Das von ihrem Mann verantwortete Internetportal »Die Freie Welt« raunt von »Angriffen aus dem linksextremistischen Milieu« und hat sich den Kampf gegen angebliche »Gender-Mainstreaming«-Umerziehungspläne irgendeiner »Lobby« der Homosexuellen auf die Fahnen geschrieben.

Am gestrigen Mittwoch abend, nur Stunden nach Luckes Pressekonferenz, sollte der Rechtspublizist Jürgen Elsässer vor der Parteibasis in Berlin-Pankow auftreten. Es ist nicht das erste Stelldichein des Blattmachers bei der Partei. Elsässer habe »die Alternative für Deutschland mit ›erfunden‹«, hieß es in einer Einladung des Berliner Bezirksverbandes Steglitz-Zehlendorf von Ende April. Sein ewiges Thema: »Wie wird Deutschland wieder souverän?« Auch davon wird sich Lucke zu gegebener Zeit sicherlich noch abgrenzen. Doch die rechte Stimmung in der Mitgliedschaft könnte den Parteieliten irgendwann gehörig zu schaffen machen. Vom »Menschenverstand«, wie ihn die Technokraten an der Parteispitze propagieren, bis zum »gesunden Volksempfinden« der Stammtische und Schießvereine ist es kein weiter Weg.

Quelle: www.jungewelt.de vom 15.05.14

»Die Richter sind blind und taub gegenüber der Gefahr«. Die Partei »Die Rechte« provoziert in Dortmund weiter, sie nimmt sich immer öfter Politiker vor. Ein Gespräch mit Ulla Richter. Interview: Markus Bernhardt

Mittwoch, 14. Mai 2014 von Huste

Ulla Richter ist Sprecherin des »Bündnisses Dortmund gegen Rechts«

Seit geraumer Zeit treibt die Partei »Die Rechte« in Dortmund ihr Unwesen. Wie ist den Neofaschisten beizukommen?

»Wo Nazis marschieren, ist Widerstand Pflicht« – nach dieser Maxime haben wir Dortmunder Antifaschisten auf die Kundgebungen und den Aufmarsch der Neonazis rund um den 1. Mai und am vergangenen Wochenende reagiert. »Die Rechte« hatte sich für ihre Provokationen Stadtteile ausgesucht, in denen ihr Rassenhaß die migrantischen Anwohner in besonderem Maße beleidigte und bedrohte und hat bei ihnen für große Empörung gesorgt. Der gemeinsame Protest der Nazigegner – ob mit Blockaden beim Aufmarsch der Rechten oder mit ohrenbetäubenden Pfeifkonzerten bei ihren Kundgebungen – haben deutlich gemacht, daß unser Widerstand wächst.Wie reagiert die Polizei darauf?

Das neugegründete »BlockaDo«-Bündnis, ein Dach, unter dem sich Antifa-Organisationen zusammengeschlossen haben, scheint bei Politik und Polizei auf Wohlwollen zu stoßen. So pflegte die Polizei einen deutlich toleranteren Umgang mit den Blockierern als früher und sah entspannt zu, als rund 250 Nazigegner mit ohrenbetäubendem Lärm jüngst eine Kundgebung der »Rechten« eindeckte.

Den Lackmustest haben wir aber erst dann bestanden, wenn wir einen Nazi-Aufmarsch ganz verhindern. Denn der Polizeipräsident unterscheidet fein zwischen Blockaden als »politische Meinungsäußerung« und solchen zur »Verhinderung eines genehmigten Aufmarsches«. Die letzteren bleiben verboten.

Zu solchen Blockaden brauchen wir aber noch deutlichere Unterstützung insbesondere des DGB und seiner Einzelgewerkschaften, von Migrantenverbänden und der sogenannten Zivilgesellschaft. »Eine Stadt steht auf!« – das wäre schön!

Skandalös ist jedoch, daß die Gerichte in zwei Instanzen die Verbotsverfügungen des Dortmunder Polizeipräsidenten gegen rechte Aufmärsche aufgehoben haben. Ganz offensichtlich sind die Richter blind und taub gegenüber der Gefahr, die von der Ideologie krimineller Banden ausgeht, die sich als Partei tarnen. Die Gerichte tragen so zur Stärkung der Neonazis bei.Und das, obwohl Neonazis in Dortmund bereits mehrere Morde verübten?

Wie gefährlich die Nazis in Dortmund tatsächlich sind, wird daran deutlich, daß das Dortmunder Landgericht vor wenigen Tagen erneut den als extrem gewalttätig bekannten Neofaschisten Sven Kahlin wegen seiner Beteiligung an einem Angriff auf eine alternative Kneipe zu einer Hafstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilte. Zusätzlich soll er 21 Monate Haft verbüßen, weil er 2011 auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt zwei türkischstämmige Jugendliche grundlos und brutal attackierte. 2005 hatte Kahlin in Dortmund bereits den Punk Thomas Schulz erstochen und war damals wegen Totschlags verurteilt worden. Er wurde jedoch vorzeitig aus der Haft entlassen, da ihm eine gute Sozialprognose bescheinigt wurde. Wo diese staatliche Nachsicht hinführt, sieht man nun.Nach dem Verbot des »Nationalen Widerstands Dortmund«, das 2012 vom nordrhein-westfälischen Innenminister Ralf Jäger (SPD) erlassen wurde, wirkt es, als seien die Rechten agiler denn je. Trügt dieser Eindruck?

Nein. Vor dem Verbot waren die militanten Rechten und ihre Anhänger noch in Kameradschaften organisiert, sie machten vor allem durch Anschläge gegen Antifaschisten von sich reden. Heute provozieren sie den Oberbürgermeister, den NRW-Arbeitsminister und Dortmunder Landtagsabgeordnete mit dreisten Auftritten vor deren Wohnungen. Sie strotzen vor Selbstbewußtsein. Vor allen Dingen wollen sie mit ihrem Treiben ihrer jungen Klientel imponieren.»Die Rechte« selbst geht davon aus, bei den Kommunalwahlen, die am 25. Mai parallel zur Europawahl stattfinden, ein Stadtratsmandat zu erringen. Ist das real?

Eine Vorstellung, bei der mir schlecht wird: Der als »SS-Siggi« bekannte Siegfried Borchardt säße dann im Dortmunder Rathaus – ein Mann, der seit den 80er Jahren sein Unwesen treibt, früher als Anführer der »Borussenfront« und Landesvorsitzender der dann verbotenen »FAP«. Er hat eine Reihe Straftaten und Gefängnisstrafen auf seinem Konto. Noch gefährlicher – weil gerissener! – sind die Nachwuchskader, die sich nach und nach in Dortmund eingenistet haben.

dortmundgegenrechts.wordpress.com

Quelle: www.jungewelt.de vom 14.05.14

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