Dünnhäutig reagieren Vertreter der sich als »Partei der Mitte« verstehenden AfD insbesondere, wenn ihr Rechtsextremismus oder Rechtspopulismus unterstellt wird. So wurden die Grüne Jugend und die Jungen Piraten wegen eines gemeinsamen Flugblattes abgemahnt, in dem es heißt: »Die AfD ist rechts, weil sie gegen Ausländer/innen hetzt« und: »Die AfD versucht, Stimmen am rechten Rand einzufangen, ohne dabei rassistisch zu wirken.« Dabei handele es sich um eine »bösartige Unterstellung«, meint die Anwaltskanzlei der AfD, Muster und Muster, die eine Frist bis zum 6. September gesetzt hat, um das Flugblatt aus dem Verkehr zu ziehen. Der Streitwert beträgt 20000 Euro. Die Jugendverbände erklärten, die Unterlassungserklärung nicht unterzeichnen zu wollen, da sie ihre Thesen belegen könnten.
Inzwischen beklagen selbst einige AfD-Funktionäre eine rechte Unterwanderung ihrer Partei. »Es läßt sich leider nicht leugnen, daß sich in mehreren Ländern systematisch rechte Gruppen formieren, die auf Inhalte und Image unserer Partei Einfluß nehmen wollen«, erklärte der Hamburger AfD-Sprecher Jörn Kruse gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel (2.9.). Im Verhältnis zu den 16000 AfD-Mitgliedern sei die Zahl rechter Agitatoren zwar klein, doch diese seien »gut vernetzt und sehr aktiv«. Insbesondere ehemalige Mitglieder der rassistisch-antimuslimischen Splitterpartei »Die Freiheit« zieht es demnach in die AfD. Nach Angaben von »Freiheit«-Parteichef René Stadtkewitz sind bereits 350 Mitglieder zur AfD gewechselt, wo sie in mehreren Landesvorständen präsent sind und auf Landeslisten kandidieren. Der baden-württembergische Landesverband der AfD hat mittlerweile beschlossen, keine ehemaligen »Freiheit«-Mitglieder mehr aufzunehmen. AfD-Chef Lucke lehnt einen solchen Aufnahmestopp allerdings ab. »Wir werden nicht von rechts unterwandert«, gibt sich der Wirtschaftswissenschaftler weiterhin überzeugt.
Ihre Exzellenz Barack Obama, Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika,
im Namen des Volkes des Befreiers Simón Bolívar und des Comandante Hugo Chávez wende ich mich als entschlossener Kriegsgegner an Sie, um die Sache des Friedens zu verteidigen. Dieser Brief soll Sie zum Nachdenken über die ungerechte, unheilbringende und erschreckende Möglichkeit einer US-Militärintervention gegen das Volk Syriens aufrufen.
Präsident Obama, diese Zeilen haben keine andere Absicht als den Ruf der Völker für eine Welt des Friedens aufzugreifen, um uns in heutiger Weise als Schwestern und Brüder zu verständigen. Ich mache mir die schönen Worte des Befreiers Simón Bolívar vollständig zu eigen: »Mein Hafen, mein Ruhm, meine Entschädigung, meine Hoffnung, mein Glück und alles, was auf dieser Welt wertvoll ist, wird der Frieden sein.« Im selben Sinne geht es darum, dem Weg zu folgen, den uns Jesus von Nazareth in seiner schönen Predigt weist: »Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.«
Nach dem wichtigen Treffen zwischen Staatssekretär John Kerry und unserem Außenminister Elías Jaua aus Anlaß der 43. Generalversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten in der Stadt Antigua, Guatemala, habe ich erklärt: »Es kann Beziehungen des Respekts mit der Regierung der Vereinigten Staaten geben, Beziehungen in den Grenzen der Gleichberechtigung. Unsere Differenzen können wir verarbeiten.« Es ist dieser selbe Geist, der mich heute dazu bringt, mich an Sie zu wenden, damit wir über die Differenzen hinweg unsere Anstrengungen vereinen, damit sich nie wieder solch zerstörerische Vorgänge wie die im Irak, in Afghanistan oder in Libyen wiederholen. Insbesondere möchte ich die Stimme der Gefühle von Millionen und Abermillionen Menschen in unserem Amerika und überall auf der Welt sein, die über die sozialen Netzwerke und viele andere Medien ein Ende der Feindseligkeiten sowie keine Militärintervention ausländischer Mächte in der Syrischen Arabischen Republik fordern. Eine solche Militärintervention wäre verheerend für die gesamte Region des östlichen Mittelmeeres, in der sich die historischen Wege unserer Zivilisation begegnen.
Mit Blick auf Bush und die Falken des Pentagon hat Susan Sontag, dieses großartige Gewissen der USA und der Welt, mit stechender Ironie gesagt: »Sie haben immer recht. Für sie ist es ein Nutzen für sich, die amerikanische Macht zu demonstrieren. Es wäre egal, wenn sie Saddam Hussein nicht fassen würden. Es wäre egal, wenn keine einzige der Waffen auftauchen würde, deren Besitz sie dem früheren irakischen Regime vorgeworfen haben – der Krieg war aus sich selbst heraus gerechtfertigt und Punkt. Am Vorabend der Invasion haben sie mit vier oder fünf Ausreden jongliert, und am Ende haben sie sich für die mit den Massenvernichtungswaffen entschieden. Wenn der Präsident mit Saddam Hussein nicht Schluß gemacht hätte, hätte er seinen Verfassungsauftrag verletzt, das Volk der Vereinigten Staaten zu beschützen. Man konnte den Inspektoren von Hans Blix nicht einen einzigen Tag mehr gewähren, die Lage erforderte dringend eine Intervention, denn die irakischen Atomraketen zielten schon auf unsere Städte…« Wie Sie sehr gut wissen, handelte es sich um eine zusammengeschusterte Farce, doch sie führte in der Konsequenz zur Zerstörung des Irak und kostete eine Million Iraker das Leben. Alles, was Sontag hier sagt, paßt hier und heute perfekt auf Syrien: die Farce wiederholt sich Punkt für Punkt. Einmal mehr wird der unmoralische und verbrecherische Krieg aus sich selbst heraus gerechtfertigt und Punkt.
Am gestrigen Tag (31. August, Anm. jW) führte die Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR) in Paramaribo, Republik Surinam, ihr VII. Gipfeltreffen durch. Der südamerikanische Block hat eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, in der Position zu Syrien bezogen wird. Ich erlaube mir, Ihre Aufmerksamkeit auf dieses Dokument zu lenken, das die ausländischen Interventionen verurteilt, weil sie unvereinbar mit der Charta der Vereinten Nationen sind, und die Entwicklung interventionistischer Strategien jeder Art zurückweist.
Ich möchte Sie an sich selbst erinnern, Präsident Obama. Erinnern Sie sich, woher Sie kommen. Erinnern Sie sich an Ihre afro-US-amerikanischen Wurzeln. Erinnern Sie sich an die leuchtenden Beispiele der Würde von Malcolm X und Martin Luther King, an denen Sie sich gebildet haben und die Sie dazu geführt haben, für ein besseres Schicksal zu kämpfen. Erinnern Sie sich an Ihre Herkunft: Denken Sie an jene junge Führungspersönlichkeit und sozialen Kämpfer aus Chicago. Erinnern Sie sich daran, daß Sie sich frontal gegen den Krieg gegen Irak gestellt und jeden Lügenmantel zurückgewiesen haben, mit dem dieser gerechtfertigt werden sollte.
Überhören Sie nicht den Trommelwirbel des Gewissens, der aus diesen noch voll gültigen Worten von Malcolm X spricht: »Und wenn die Völker dieser verschiedenen Regionen beginnen zu erkennen, daß ihre Probleme dieselben Probleme sind, und wenn wir 22 Millionen schwarzen Nordamerikaner sehen, daß unsere Probleme dieselben sind wie die Probleme der Völker, die in Südvietnam und im Kongo und in Lateinamerika unterdrückt werden – denn die Unterdrückten der Welt sind die Mehrheit und keine Minderheit –, dann werden wir uns unseren Problemen als eine Mehrheit stellen, die Forderungen erheben kann, und nicht als eine Minderheit, die betteln muß.« Inspiriert durch die Worte und den Geist des Bruders Malcolm möchte ich Ihnen eine feste Überzeugung übermitteln: Heute sind wir Millionen Männer und Frauen überall auf dem Planeten, die das Recht ausüben, Sie aufzufordern, endgültig die Möglichkeit eines kriegerischen Abenteuers gegen das edle Volk von Syrien auszuschließen. Wie hat der großartige John Lennon gesungen: »Alles, was wir sagen ist: Gib dem Frieden eine Chance!«
»Weiß Obama, daß er auf der Seite von Al-Qaida kämpft?« lautet die Überschrift eines aufklärerischen Artikels von Robert Fisk, den The Independent kürzlich veröffentlicht hat. Fisk schreibt: »Es ist natürlich ironisch. Während die Amerikaner in Jemen und Pakistan Al-Qaida mit Drohnen töten – natürlich neben den üblichen Zivilisten –, werden sie in Syrien mit Hilfe der Herren Cameron, Hollande und der anderen kleine Generäle spielenden Politikern materielle Hilfe gewähren, um die Feinde von Al-Qaida zu schlagen. Tatsächlich können Sie Ihren letzten Dollar darauf wetten, daß zu den Zielen, die die Amerikaner in Syrien nicht attackieren werden, Al-Qaida oder die Nusra-Front gehören werden.« Es ist ein Meer gefährlicher Widersprüche, in die sich die internationale Politik der USA verstrickt hat.
Präsident Obama, ich erlaube mir, Sie im Lichte von Fisks Reflexion voller Beklommenheit zu fragen: Werden Sie einen Krieg erklären und entfesseln, um die Machtergreifung von Al-Qaida in der Syrischen Arabischen Republik zu begünstigen?
Das syrische Volk muß seine Konflikte selbst unter dem heiligen, allen souveränen Nationen innewohnenden Recht auf Selbstbestimmung beilegen. Alle Söldnerkräfte, die so viel Tod und Zerstörung verursacht haben, müssen Syrien verlassen.
Wie es der Comandante Chávez formuliert hat: Es handelt sich um ein neues Armageddon. Unter der ernsthaften Gefahr eines permanenten Krieges ist auf der Welt niemand sicher. Ist das die Welt, die Sie wollen? Eine Welt, in der Friedhofsruhe herrscht?
In dieser Stunde weitreichender Entscheidungen fragen wir uns mit Howard Zinn: »Sollten wir nicht alle bitten, für einen Moment aufzuhören mit dem übertriebenen Gerede und sich vorzustellen, was ein Krieg Menschen antut, Menschen, deren Gesichter wir nicht kennen, deren Namen nirgends erscheinen werden außer auf irgendeinem zukünftigen Kriegerdenkmal?« Was auch immer wir für dauerhaften Frieden und die Stabilität irgendeiner Nation des Planeten tun werden, es wird niemals genug sein, denn das Wohlergehen eines Volkes erhebt uns, während uns sein Leiden in die schlimmste Unmenschlichkeit stürzt.
Ausgehend von der Friedensliebe, die das venezolanische Volk pflegt, weisen wir den Krieg zurück und sagen nein zu den Bomben, nein zur Zerstörung und nein zum Tod. Das ist unsere Hoffnung, dieselbe, die auch Martin Luther King beseelte, als er sagte: »Wenn ich wüßte, das morgen die Welt in tausend Stücke zerbräche, ich würde noch heute einen Baum pflanzen.« Wir wünschen diesem Baum, daß er in diesen angespannten und verhängnisvollen Stunden erblühen möge.
Ich hoffe, daß der Aufruf, den ich in diesem Brief an Sie gerichtet habe, Herr Präsident, nicht ins Leere gesprochen bleibt. Ich hoffe, daß Sie sich berichtigen und die Kriegsmaschinerie aufhalten, die Sie in Marsch gesetzt haben. Ich hoffe, daß Sie den Wirbel der Kriegstrommeln gegen Syrien aufhalten. Ich bete zu Gott, daß dies so sein wird.
Für den Frieden in Syrien und überall auf der Welt!
Nein zum Krieg!
Quelle: www.jungewelt.de vom 03.09.13
„Die Duisburgerinnen und Duisburger haben heute in beeindruckender Weise bewiesen, dass sie in ihrer Stadt keine rassistische Hetze dulden. Nun ist die Politik gefragt, endlich zu handeln“ so Ulla Jelpke im Anschluss an Proteste gegen eine Kundgebung der rechtspopulistischen Gruppierung Pro Deutschland gegen ein von Roma bewohntes Haus in Duisburg-Bergheim. Die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag weiter:
„SPD und Grüne in Duisburg und im Land NRW müssen endlich ein menschenwürdiges Leben der betroffenen Roma sicherstellen. Die Zustände in dem völlig überbelegten Wohnhaus in Duisburg-Bergheim sind katastrophal. Deshalb müssen sofort günstige, angemessene und dezentrale Wohnmöglichkeiten, Beratungs- und Betreuungsangebote, Bildungsangebote und gezielte Maßnahmen zur Qualifizierung für den Arbeitsmarkt geschaffen werden.
Die Verlautbarungen und Aktionen der Polizei in den vergangenen Wochen haben einzig dazu beigetragen, rassistische Tendenzen in der aufgebrachten Bevölkerung zu stärken und den organisierten Neonazis und Rechtspopulisten den Boden zu bereiten. Die Lage erinnert in vielem an die Situation zu Beginn der 90er Jahre, die in den Pogromen in Rostock-Lichtenhagen und anderswo ihren Höhepunkt fand und schließlich in der Abschaffung des Rechts auf Asyl endete.“
Quelle: Homepage von Ulla Jelpke, MdB, vom 29.08.13
Hamburg. Das Management der Formel 1 hat bei Youtube durchgesetzt, daß ein von Greenpeace-Video über den Ölkonzern Shell aus dem Netz genommen wird. »Es drängt sich die Vermutung auf, daß die starken wirtschaftlichen Verflechtungen zu Shell der Grund für die Zensur sind,« kommentierte nach Greenpeace-Angaben Jörg Feddern, Ölexperte der Umweltorganisation. »Anstatt sich mit der Kritik an den geplanten Ölbohrungen in der Arktis auseinanderzusetzen, wird die Berichterstattung eingeschränkt.« Greenpeace hatte nach einem Autorennen im belgischen Spa bei der Siegerehrung mit Transparenten gegen die Pläne des Konzerns protestiert und das Video dazu in Youtube veröffentlicht. (jW)
Trotz Zensur – Video unter: vimeo.com/73215350
Quelle: www.jungewelt.de vom 29.08.13
Die NATO-Staaten stehen nach eigenen Aussagen kurz vor Kriegshandlungen gegen Syrien. Über Militärschläge könnte schon »in den kommenden Tagen«, entschieden werden, sagte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius am Montag. Auch der britische Premier David Cameron drängt auf einen frühen Angriffsbeginn, da »keine Zeit mehr zu verlieren« sei. Vor allem die Regierungen Großbritanniens und Frankreichs scheinen entschlossen, das Ergebnis der UN-Untersuchung gar nicht erst abzuwarten. Deren Inspekteure machten sich am Montag auf den Weg in das Kampfgebiet bei Damaskus – und wurden zunächst selbst einmal beschossen. Am Mittwoch vergangener Woche waren bei einem mutmaßlichen Giftgaseinsatz in der Region ersten Berichten zufolge mehrere hundert Menschen getötet worden.
Auch die Bundesregierung folgt inzwischen, wenn auch ohne großen Enthusiasmus, dem Kriegskurs ihrer Verbündeten. Angela Merkel (CDU) überließ es ihrem britischen Kollegen, für sie zu sprechen, statt sich selbst zu äußern. Die Kanzlerin habe mit Cameron telefoniert, teilte das Büro des Premiers der Presse mit. Beide Politiker hätten »wenig Zweifel« an der Verantwortung der syrischen Regierung für den Chemiewaffenangriff und seien sich einig, daß jetzt »eine entschlossene Reaktion der internationalen Gemeinschaft« folgen müsse. Regierungssprecher Steffen Seibert assistierte am Montag: »Es handelt sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um einen Giftgasangriff. Er darf nicht folgenlos bleiben.« Ähnlich äußerte sich Außenminister Guido Westerwelle (FDP): »Wenn sich ein solcher Einsatz bestätigen sollte, muß die Weltgemeinschaft handeln. Dann wird Deutschland zu denen gehören, die Konsequenzen für richtig halten.«
Was das jedoch im Kriegsfall genau bedeuten würde, hat bisher noch kein deutscher Regierungspolitiker angedeutet. Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) spricht vermutlich nur für sich selbst, wenn er zu wissen glaubt: »Klar ist, die Bundeswehr wird sich in dieser Region nicht an Kampfhandlungen beteiligen.« Über eine entsprechende Entscheidung der Kanzlerin ist zumindest nichts bekannt. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück spielt knapp einen Monat vor der Bundestagswahl den Kriegsgegner, ohne sich allerdings endgültig und eindeutig festzulegen. »Ich rate zur äußersten Zurückhaltung, in eine militärische Logik zu verfallen«, sagte der Oppositionspolitiker am Montag. Der »richtige Weg« sei, »massiv den internationalen Druck auf Syrien zu erhöhen«.
Auffällig ist, mit welcher aggressiven Entschiedenheit vor allem die Regierungen Frankreichs, Großbritanniens, der USA, Israels und der Türkei noch vor Beginn der UN-Untersuchung behaupten, »das Regime« stehe bereits als Schuldiger für den Giftgaseinsatz fest. Vorbei scheinen die Zeiten, als westliche Politiker mit viel Aufwand gefälschte Beweise produzieren ließen, die sie dann der Öffentlichkeit treuherzig vortrugen, wie zuletzt vor dem Beginn des Überfalls auf den Irak im Frühjahr 2003. Jetzt bestimmen Sprachbausteine wie »glasklar«, »zweifellos«, »offensichtlich« und »alles spricht dafür« die Rechtfertigung des geplanten Angriffskrieges. Die Logik liegt auf der Hand: Wer gar nicht erst vorgibt, tatsächlich etwas beweisen zu können, kann nachträglich nicht beim Fälschen und Lügen erwischt werden.
Die Kriegspolitiker nehmen bewußt einen Konflikt mit Rußland in Kauf. Militäraktionen gegen Syrien würden »extrem gefährliche Folgen« haben, warnte Außenminister Sergej Lawrow am Montag. Das könne schwerwiegende Konsequenzen für die ganze Region des Nahen Ostens und Nordafrikas haben.
Quelle: www.jungewelt.de vom 27.08.13
„Gut eine Woche vor dem Schulstart belügt die SPD alle Eltern mit ihrem Ganztagsschul-Versprechen. Denn der Realitätscheck zeigt: In NRW, wo SPD-Grüne die Regierung stellen, haben sie alle Anträge der LINKSFRAKTION auf eine Ganztagsplatzgarantie niedergestimmt.
Hier zeigt die SPD mal wieder, wie sie Wahlkampf macht: Vor der Wahl viel versprechen, nachher nichts einhalten“, kritisiert Gunhild Böth,
Landessprecherin der LINKEN. „Statt in NRW unter der Grünen-Schulministerin die Ganztagsplätze in Grundschulen endlich bedarfsdeckend auszubauen und kostenfrei zu stellen, lenken sie mit immer neuen Themen von den eigenen landespolitischen Versäumnissen ab.“
Nur wer DIE LINKE wählt, hat die Garantie, nicht belogen zu werden!
Deshalb am 22.9. eine starke LINKE in den Bundestag wählen.
Syriens Regierung hat Vorwürfe der Aufständischen, im Krieg gegen sie Chemiewaffen einzusetzen, erneut vehement zurückgewiesen. Ein Giftgasangriff während der Anwesenheit von UN-Inspektoren im Land wäre »politischer Selbstmord«, sagte ein ranghoher Vertreter der syrischen Sicherheitskräfte am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die »Freie Syrische Armee« (FSA), Gegner von Präsident Baschar Al-Assad, beschuldigt die Regierungstruppen, am Mittwoch bei einem Großangriff nahe Damaskus Chemiewaffen eingesetzt und ein Massaker mit nach unterschiedlichen Angaben 500 bis 1300 Toten verübt zu haben.
Die Abwegigkeit einer solchen Attacke, nur wenige Tage nach der Ankunft einer Delegation von UN-Chemiewaffenexperten in der syrischen Hauptstadt, hielt westliche, islamistische und israelische Politiker am gestrigen Donnerstag nicht von verbalen Angriffsvorbereitungen gegen Damaskus ab. »Es wurden chemische Waffen benutzt, und dies natürlich nicht zum ersten Mal«, wußte Israels Minister für strategische Angelegenheiten, Juval Steinitz, mit Verweis auf angebliche Geheimdienstinformationen zu berichten. Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu kritisierte nach einem Treffen mit Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) in Berlin das Zögern des UN-Sicherheitsrates, »einen entschiedenen Beschluß zu fassen«. Er forderte, »daß die internationale Staatengemeinschaft in dieser Situation, wo die rote Linie schon längst überschritten ist, so bald wie möglich einschreitet«. Sein Berliner Pendant mahnte zwar noch, »bevor man über Konsequenzen« rede, müsse »eine wirkliche Aufklärung« ermöglicht werden, sprach gleichzeitig aber bereits von »Verbrechen gegen die Menschlichkeit«.
Wer die begangen hat, sollen nun die Chemiewaffenexperten herausfinden. Die syrische Führung habe den UN-Inspekteuren logistische Hilfe sowie Zugang zu sichergestellten Proben zugesagt, sagte der russische Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch am Donnerstag in Moskau. (AFP/dpa/jW)
Wir brauchen keinen Krisengipfel, sondern erstens eine entschiedene Absage an Rassismus und Neofaschismus und zweitens Solidarität mit Flüchtlingen“, erklärt Ulla Jelpke zu aktuellen Diskussionen über die Unterbringung von Asylsuchenden. Die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:
„Die CDU hat die Krise, die ihr Innenpolitiker Wolfgang Bosbach nun in einem Gespräch bereden will, selbst mit losgetreten.
Gerade die CDU übt sich beständig darin, Asylanträge von schutzsuchenden Flüchtlingen mit Stichwörtern wie ‚Missbrauch‘ und ‚Kriminalität‘ zu verbinden. Bosbach selbst lehnt die Aufhebung von Diskriminierungen wie dem Arbeitsverbot ab. Damit reproduziert die Union bestehende Ressentiments und ist mitverantwortlich für solche Kampagnen, wie sie von rechtsextremen Kräften in Berlin-Hellersdorf gegen die neue Flüchtlingsunterkunft betrieben werden.
Das Problem sind nicht die Flüchtlinge, die in Deutschland Schutz vor Hunger und Verfolgung suchen, sondern rassistische Denk- und Verhaltensmuster in der deutschen Politik.
Es ist ermutigend, dass die demokratischen Parteien und zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner in Berlin-Hellersdorf die Einrichtung der neuen Unterkunft geschlossen gegen neofaschistische Angriffe verteidigen. Dass diese Angriffe überhaupt einen fruchtbaren Boden finden, ist dennoch besorgniserregend. Hier gilt es gegenzusteuern – aber nicht auf Kosten der Flüchtlinge, sondern Schulter an Schulter mit ihnen. Dazu gehört auch ihre Gleichberechtigung, konkret: die Abschaffung des diskriminierenden Asylbewerberleistungsgesetzes, die Aufhebung des Arbeitsverbots sowie die Bereitstellung angemessener Unterkünfte.“
Quelle: Homepage von Ulla Jelpke vom 21.08.13
Magdeburg. Der ehemalige CDU-Ortsbürgermeister des Dorfes Insel (Sachsen-Anhalt), Alexander von Bismarck, hat sich nicht parteischädigend verhalten, als er 2011 und 2012 gemeinsam mit NPD und »Kameradschaften« von Neonazis Proteste gegen die Ansiedlung zweier ehemaliger Straftäter organisierte (jW berichtete). Dies hat das Landesparteigericht der Christdemokraten festgestellt, wie die Magdeburger Volksstimme am Freitag berichtete. Der Vorsitzende der Linksfraktion im Magdeburger Landtag, Wulf Gallert, erklärte dazu am Freitag, von Bismarck habe »alles unternommen«, um in Insel »eine Pogromstimmung« zu entfachen. Die Entscheidung der CDU sage »viel über diese Partei in Sachsen-Anhalt aus«.(jW)
Quelle: www.jungewelt.de vom 17.08.13