Unbekannte haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Kaiserslauterer Basteigasse die Glaseingangstür der Synagoge der jüdischen Kultusgemeinde zersplittert. Bei dem Vorfall, dem das Sicherheitsglas der Tür noch widerstehen konnte, handelt es sich mittlerweile um den vierten Anschlagsversuch auf eine rheinland-pfälzische Synagoge in überschaubarer zeitlicher Folge.
So hatte vor einiger Zeit ein Brandanschlag auf die Wormser Synagoge für Aufsehen gesorgt, aber auch auf die neu eröffnete Mainzer Synagoge wurde ein Brandsatz geschleudert. Beide Anschlage mißlangen und führten nur zu geringem Schaden. In Kaiserslautern wurde nun im Abstand von Monaten zum zweiten mal versucht, die Tür einzuschlagen.
Ob die Anschläge zusammenhängen und ob auch in Kaiserslautern die Absicht bestand, durch die eingeschlagene Tür einen Brandsatz in die Synagoge zu werfen, blieb unklar. Da die Sachbeschädigung in Kaiserslautern wiederholt am Wochenende stattfand, könnte man auch einfache betrunkene Randalierer vermuten, allerdings wurde durch den zweiten Anschlag klar, daß die Täter von vornherein ein Werkzeug zum einschlagen mitbrachten und nur warteten, bis die Sicherheitsmaßnahmen nach dem ersten Angriff wieder zurückgefahren worden waren.
Die Polizei fährt aufgrund des Vorfalls in sehr kurzen Abständen tags und nachts Streife in der Basteigasse. Die Behörden haben eine Belohnung von 2.000 Euro für Hinweise auf die Täter der Sachbeschädigung ausgelobt. Bei aller Gelassenheit ist mittlerweile angezeigt, daß alle rheinland-pfälzischen Synagogen mit Alarmeinbruchsmeldern und eventuell auch Rauchmeldern mit den Polizei- und Feuerwehrstellen direkt verbunden werden, so auch im möglicherweise auch bedrohten Speyer.
Solche verhältnismäßig einfachen Sicherheitsmaßnahmen können dazu beitragen, Täter abzuschrecken, und Angriffe sofort zu erfassen und vor Ort sein zu können, sodaß nicht beispielsweise wie in Worms erst am nächsten Morgen klar wird, daß es in der Nacht einen Brandanschlag gab.
Wir wollen nicht, daß die Gotteshäuser der jüdischen Gemeinden geschändet und besudelt werden von Nazis, und dafür Sorge tragen, solche Taten abzuschrecken, erfolgreich zu verfolgen und jeden Schaden möglichst abzuhalten.
Quelle: www.scharf-links.de vom 12.01.11
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