Die Gier nach dem schwarzen Gold hat fatale Folgen: Ölkonzerne fackeln in Förderländern wie Russland und Nigeria systematisch Erdgas ab, das bei der Ölgewinnung austritt. Damit sparen sie zwar Geld, vernichten aber
gleichzeitig enorme Energiemengen und richten gewaltige Umweltschäden an.
Ein Skandal, der von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet bleibt.
So machen sich große Ölförderunternehmen seit Jahrzehnten mitschuldig an der Klimakatastrophe.
Mit der Erdölproduktion werden gleichzeitig riesige Mengen Erdgas an die Oberfläche befördert. Anstatt dieses Gas zu nutzen, verbrennen Ölförderkonzerne den wertvollen Rohstoff, obwohl Erdgas als ein Energieträger der Zukunft gilt und fossile Brennstoffe immer knapper werden.
Das Ausmaß der Energieverschwendung ist enorm. Durch das sogenannte „Gas Flaring“ verpufft jährlich ein Drittel des gesamten europäischen Erdgasbedarfes. Dabei entstehen 400 Millionen Tonnen Treibhausgase, das
entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von rund 500 Millionen Autos. Das scheint jedoch die Ölkonzerne nicht zu interessieren. Ihnen geht es darum, schneller an das schwarze Gold zu kommen.
In Nigeria leiden die Menschen besonders stark unter den Folgen des Gasabfackelns. Viele Dörfer liegen direkt neben einer der gigantischen Abfackelstationen im Nigerdelta. Die Menschen atmen die giftigen Gase ein, leiden an Asthmaerkrankungen und Krebs. Die Ernten sind durch Schwermetalle und sauren Regen verseucht. Aber nicht nur in Afrika wird Gas abgefackelt.
Russland, Europas wichtigster Öllieferant, ist Weltmeister im Verschwenden von Erdgas. Und die europäischen Importstaaten tragen indirekt zur Klimakatastrophe bei. Dabei gäbe es eine einfache Lösung: In Ecuador macht
ein staatlicher Ölkonzern vor, wie man aus Erdgas Energie gewinnen und gleichzeitig das Klima schützen kann.
Die Dokumentation [1] von Inge Altemeier und Steffen Weber [2] geht der Frage nach, warum die Ölkonzerne rund um die Welt wertvolles Gas abfackeln und warum niemand sie daran hindert. In Allianz mit der Erdöllobby und
Politikern ist es den Ölkonzernen bisher gelungen, dieses Thema von der Öffentlichkeit fernzuhalten.
[1] Rezension lesen / Film ansehen:
http://www.konsumpf.de/?p=12332
[2] Kontakt / DVD-Bezug:
http://www.globalfilm.de/
ARTE. http://www.arte.tv/de/3963136,CmC=3963142.html
06/07/11
« Eingeflößtes Gedächtnis. Israels Regierung reagierte auf Gaza-Flottille und einreisende Friedensaktivisten hysterisch. Über eine kollektive Paranoia. Von Uri Avnery – Kein Konflikt, aber Kritik. Studie zum Krisenbewußtsein: Hinter dem weitgehenden Ausbleiben von Widerstand verbergen sich tiefgreifende Ohnmachtserfahrungen und Wut. Von Daniel Behruzi »
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