Wolfgang Huste Polit- Blog

Öffentliches Massenfrühstück auf dem Berliner Alexanderplatz. Von Wolfgang Huste

Tags:

Am kommenden Freitag und Samstag soll auf dem Berliner Alex zwischen 10 und 14 Uhr ein öffentliches Frühstück/Brunch stattfinden. Bitte Tische/Tapeziertische und Klappstühle nebst Ess- und Trinkbares mitbringen. Alles möglichst in rot halten. Wenn die BürgerInnen nicht zu uns kommen, gehen wir zu den BürgerInnen. Eingeladen sind alle Menschen, die eine Alternative suchen jenseits der kapitalistischen Verwertungsinteressen, frei nach dem Motto: „Es gibt noch ein Leben, es gibt Alternativen jenseits des Bankkontos, des Kapitalismus!“.
Ein öffentliches Frühstück auf einem öffentlichen Platz ist nicht verboten! Bitte diese Aktion mit euren Möglichkeiten bekannt machen, danke. Ein öffentliches Frühstück kann selbstverständlich auch in Deiner Stadt, in Deinem Dorf, durchgeführt werden!

30.08.11

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 30. August 2011 um 14:25 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

«  –  »

16 Comments

  1. Hallo,

    ich würde es positiv sehen, wenn linke und kritische Menschen diese Bewegung übernehmen würden, aber Vorsicht: Die Berliner und vielen weiteren EDJ-Gruppen sind offen nach Rechts. In der „Echte Demokratie Jetzt“-Bewegung werden Antisemitismus, Deutschtümelei, Nationalismus, Rechtsesoterik sowie allerhand Verschwörungstheorien geduldet und gefördert werden. Teilweise ist dies eine von Rechts gewollte Querfront. Auch wenn einige kritische und linke Personen und Gruppen dagegen angehen, wird dieses Problem in der „Echte Demokratie Jetzt“-Bewegung verharmlost und Kritiker als „Helfer der Neuen Weltordnung“ bezeichnet.

    Die „Echte Demokratie Jetzt“-Bewegung Hamburg distanzierte sich mittlerweile von dem Berliner Camp und verlautbarte im „Hamburger Manifest“: „Wir dulden in unseren Gruppen und unseren Medien keinerlei Äußerungen die diesem obersten Grundsatz widersprechen. Dies gilt insbesondere für jegliche Äußerung mit faschistischem, rassistischem, nationalistischem, sexistischem oder sonstwie menschenverachtendem Inhalt oder Hintergrund“. Leider gilt dies nicht für die Berliner und vielen weiteren EDJ-Gruppen die weiterhin offen nach Rechts sind.

    Aus einem Beitrag von Reflexion.Blogsport.de.: […] Man wolle „echte Demokratie“, hieß es in einem Aufruf. Als Hashtag bei Twitter wählten einige Teilnehmer_innen dennoch das Kürzel „#Germanrevolution“. Ansonsten inszenierten sich die Camper_innen „friedlich, fröhlich, revolutionär, life und in Farbe!“. […] Andere Teilnehmer ergingen sich derweil in merkwürdigen Phantasien: Mit der Übernahme des Herzen Europas, der Stadt Berlin, könne man die ganze Welt kontrollieren, träumte ein Teilnehmer in seiner deutschnationalen Großmachtsphantasie sinngemäß.

    Unter den Demonstrant_innen befinden sich bis zum heutigen Tag verschiedene Verschwörungsfans. Georg Berres, der auf den Spitznamen „Bauchi“ hört, hielt beispielsweise eine ausführliche Rede. Georg „Bauchi“ Berres ist Betreiber mehrerer Internetprojekte und ein Verantwortlicher des selbsternannten Staates „Terrania“, für den er als „Botschafter“ fungiert. Das Projekt erinnert an ähnliche Projekte aus der rechten Szene. Wie die „Kommisarischen Reichsregierungen“ (KRR) bezeichnet Georg Berres die Bundesrepublik als „GmbH“. Wie die „Reichsregierungen“ verspricht Berres seinen Anhängern eigene Identitätsdokumente, eigene Autokennzeichen sowie Steuerersparnisse und eine weltweite „diplomatische Immunität“. In seiner Rede auf dem Alexanderplatz warb Berres für „Freie Energie“, eine in verschwörungstheoretischen und esoterischen Kreisen beliebte Behauptung über eine angebliche Energieform, mit der man auf fossile und regenerative Energien verzichtet könne. Außerdem warnte Berres vor einer „Neuen Weltordnung“ und propagierte damit eine Verschwörungstheorie, die von der Existenz megageheimer Organisationen ausgeht, die nach der Beherrschung der gesamten Welt streben. Im anschließenden Gespräch warb Berres für die Zusammenarbeit mit Nazis. „Da krieg‘ ich die Krise, wenn irgendwelche Linken nicht mit mir zusammenarbeiten wollen, weil ich mit Rechten zusammenarbeite. Das sind Menschen für mich“, stellte Berres fest.

    Berres ist nicht der einzige Verschwörungstheoretiker der das Camp auf dem Alexanderplatz unterstützt. Die Internetseite zum „Acampada Berlin“ wird von einem notorischen Israel-Hasser betrieben, der die Zustände im Gaza-Streifen schon mal mit der Shoah vergleicht. Auf seiner privaten Internetseite finden sich zahlreiche Artikel, in denen Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 und zur „Neuen Weltordnung“ beworben werden. Außerdem unterstützten die Organisator_innen des verschwörungstheoretischen „Die Kritische Masse Festivals“ das Camp auf dem Alexanderplatz. Auf dem Festival, das in diesem Jahr in die zweite Runde ging, treten zahlreiche Musiker auf, die für den Soundtrack für die Bewegung der „Truther“ und „Infokrieger“ verantwortlich sind.

    In der Facebook-Seite des Camps finden sich allerdings auch andere Verschwörungstheorien, die dort beworben werden. So ist dort beispielsweise ein revisionistisches Flugblatt zum Libyen-Krieg zu finden, in dem die haltlose Behauptung aufgestellt wird, dass eine „Nachbildung von Tripolis in Katar entdeckt“ worden sei. Die Erstürmung der libyschen Hauptstadt sei in einem Filmstudio entstanden. Gaddafi solle „vernichtet“ werden. Wer das nicht glauben wolle, solle sich in Erinnerung rufen, was „in Dresden und dem vietnamesischen Dorf My Lai geschehen ist“, heißt es in dem Flugblatt.

    Das Camp auf dem Alexanderplatz wird auf zahlreichen Internetseiten der verschwörungstheoretischen Szene beworben. Hier ist von einer „friedlichen deutschen Protestbewegung“ die Rede, die von „den Herrschenden“ bedroht werden würde. Ob die „Infokrieger“ aus Greifswald, das „Infonetzwerk“ aus Berlin oder der „Knastplanet“ aus Hamburg: Die Verschwörungs-Szene solidarisiert sich mit dem Camp auf dem Alexanderplatz. Solidarität gab es allerdings auch von einigen anderen Organisationen, denen man zugute halten muss, dass ihnen der Charakter dieser Versammlung vielleicht nicht bewusst gewesen ist. […]

    Ein weiterer Teilnehmer erläutert, dass sich die Polizei „auch nicht an Gesetze“ halten würden: Diese würde nämlich nicht mehr geben, „denn seit den 2 Bereinigungsgesetzen, ist diese GmbH eigentlich nur noch Verwalter und die Bullen, sind ihre Wachmannschaft“. Es ist ein verschwörungstheoretischer und antiamerikanischer Jargon, der von diesen Teilnehmer_innen des Camps gepflegt wird und mit dem sie den Polizeieinsatz erklären wollen. Dieser Jargon lässt sich auch auf der Diskussionsseite von „Echte Demokratie Jetzt“ entdecken. Dort findet sich beispielsweise Werbung für den rechten, esoterischen und verschwörungsideologischen Kopp-Verlag, die von den Adminstratoren nicht entfernt wird. […]

    Vollständiger Artikel auf Reflexion.Blogsport.de.: http://reflexion.blogsport.de/2011/08/27/das-zeltlager-auf-dem-alexanderplatz/

    Comment: Kritischer Mensch – 30. August 2011 @ 22:36

  2. Es ist ein Lüge das das Hamburger Camp sich vom Berliner Camp distanziert.

    Comment: Hans Wurst – 30. August 2011 @ 23:18

  3. In der Tat müssen wir bei allen Massenveranstaltungen darauf achten, dass solche und ähnliche fortschrittlichen Aktionen und andere Formen der direkten Demokratie, nicht von rechten Kräften okkupiert werden. Bei einem öffentlichen Bürgerfrühstück sehe ich diese Gefahr aber nicht gegeben.

    Comment: Wolfgang Huste – 31. August 2011 @ 10:47

  4. Danke Wolfgang Huste, aber Augen offenhalten 😉 @hans wurst: Auch mir ist keine offizielle Distanzierung bekannt, allerdings äußern sich EDJ- Aktivist_innen aus Hamburg sehr kritisch zu den Vorgängen in Berlin. Dies lässt sich auch aus einigen Onlinekommentaren zu der Diskussion sowie die erneute Verbreitung des „Hamburger Manifest“ herauslesen. Aus einem Kommentar aus Hamburg:

    „[…] Die verteilen ihre Inhalte eben da wo nicht formulierte Grenzen des politischen Spektrums definiert sind. Eine Gruppe wie sie auf dem Alex entstanden ist attraktiv für Leute mit gesellschaftlichen Randmeinungen und Vertretern mit krudem Gedankengut. Es macht Sinn aus Sicht dieser Leute, in einer sich bildenen politischen Bewegung die eigene Inhalte zu verbreiten. Und es ist bekannter Maßen genau die Marschrichtung der N-P-D, die sich seit einiger Zeit gut bürgerlich gibt. […] Wenn es so ist haben die Berliner dort tatsächlich ein Problem, das sie schnellstens beheben müssen. Und dann müssen sie auch klar artikulieren das Faschismus und in Schafspelze verpackte Nazis dort nicht geduldet werden. Das wäre auch für mich ein NoGo. […]

    Ja, das Hamburger Manifest ist nicht in Berlin veröffentlicht worden. Ich weiß nicht ob aus Unwissenheit, mangelnder Vernetzung zwischen Hamburg und Berlin heraus oder einem mangelndem Bewusstsein um die Gefahren einer Ineinflussnahme. Meiner Meinung nach ist das ein Angebot an die Berliner, das sie vor Ort diskutieren und beschließen sollten. Die Note unter dem Manifest zeigt auch bei uns noch den vorläufigen Charakter (wobei sich meiner Einschätzung nach nichts Wesendliches dran ändern wird).

    Es gibt mMn. dazu auch Unterschiede in der Art und Weise des Herangehens zwischen Berlin und Hamburg. Hamburg geht wesendlich ‚verkopfter‘ an die Sache heran. In Hamburg gab es bereits stundenlange Diskussionen über Infokrieger, Chemtrail und den Koppverlag. Es hat eines unserer Plenums (Plena, Plenata?) gesprengt mit Diskussion. Das Resultat davon mündete im „Hamburger Manifest“ und ist eben aus dem Anspruch heraus entstanden, sich eben genau zu den Fragen zu positionieren. Diese Diskussion und Positionierung hat in Berlin aber bislang anscheinend noch nicht statt gefunden. Mein Eindruck von Berlin ist, das man da spontaner und unüberlegter einfach erstmal gemacht hat. Aber die Naivität die da mitschwingt ist gerade auch ein Teil des Charms der bei den #alex11-Leuten rüber kommt. Die Leute sind halt mit ihrem Intusiasmus und der ‚Räumung‘ bzw. der ‚Unterwanderung‘ nun hart auf dem Boden aufgeknallt. Insofern teile ich die Kritik, das man sich bevor oder zumindest schnell um solche Fragen kümmern muss. Dazu zähle ich auch, das man erst mit eintreffen der Polizei sich Gedanken um juristische Unterstützung bemüht (sofern ich mich da nicht mit meiner Sicht über Kilometer Entfernung hinweg nicht täusche). […]“. Den gesamten Kommentar aus der EDJ-Gruppe Hamburg könnt ihr hier nachlesen: http://reflexion.blogsport.de/2011/08/27/das-zeltlager-auf-dem-alexanderplatz/#comment-8644

    Comment: Kritischer Mensch – 31. August 2011 @ 11:24

  5. Offenbar versuchen einige Leute gezielt die Berliner Iniative zu diffamieren. So schaut es wirklich aus: http://acampadaberlin.blogspot.com/2011/08/acampada-berlin-asamblea.html

    Comment: Hannes – 31. August 2011 @ 12:02

  6. ..und so: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=258028107552583&set=oa.214134608644604&type=1&theater

    Comment: Hannes – 31. August 2011 @ 12:03

  7. Wer unter anderem den Kopp-Verlag hofiert, dafür sogar öffentlich wirbt, ist für mich völlig indiskutabel als potentieller politischer Partner!. Dieser Verlag verbreitet krude, äußerst rechtslastige, völlig unwissenscharfltiche und auch entpolitisierende Verschwörungstheorien und hat auch eine starke Affinität zu rechtsradikalen Kreisen. Von solchen Leuten distanziere ich mich aufs Schärfste!

    Comment: Wolfgang Huste – 31. August 2011 @ 12:15

  8. das tun die leute von acampada auch, soweit ich weiss…es kann nunmal keiner kontrollieren, wer den namen für welche zwecke missbraucht…ein wenig skepsis gegenüber überzogener diffamierungen sollte daher angebracht sein.

    Comment: Hannes – 31. August 2011 @ 12:21

  9. …beim camp habe ich jedenfalls keine verbindungen zu extremisten oder sonstigen no-goes gesehen. natürlich kommt auch mal ein spinner vorbei und erzählt mist…ignorieren, versuchen zu überzeugen, wenn das nicht klappt ausgrenzen ist wohl sinnvoll…deswegen muss man aber nicht alle anderen leute dort diskreditieren. das ist nicht sehr fair.

    Comment: Hannes – 31. August 2011 @ 12:24

  10. Ach Leute,

    Wolfgang Huste hat vollkommen recht mit seiner Distanzierung. Die „Echte Demokratie Jetzt“-Bewegung ist eine Mischszene, in der neben sehr vernünftigen emanzipatorischen und partizipatorischen Vorstellungen auch Antisemitismus, Deutschtümelei, Nationalismus, Rechtsesoterik sowie allerhand Verschwörungstheorien vorhanden sind. Ja, das sind nicht alle Aktivist_innen, aber eben ein Teil der Aktivist_innen. Die offizielle deutsche Fanseite von „Echte Demokratie Jetzt“ verlinkt ständig auf verschwörungstheoretische Seiten, auch auf den Kopp Verlag. Kritiker_innen werde als „Helfer der Neuen Weltordnung (NWO)“ bezeichnet und auf Videos die von EDJ verbreitet werden, sind sich Campteilnehmer_innen unsicher ob Hitler gut oder böse war.

    Das ist keine Diffamierung der „Echte Demokratie Jetzt“-Bewegung, sondern die ernsthafte und sachliche Warnung vor der Gefahr zur neurechten Querfrontorganisation zu werden. Nehmt die Kritik zu euren eigenen Vorteil ernst. Mit der Vorstellung, bei uns dürfen alle mitmachen, auch Nazis aber von den Linken lassen wir uns nicht vereinnahmen, macht ihr euch sehr schnell zu einer antidemokratischen Bewegung.

    Es ist eure Entscheidung, ob ihr weiterhin eine Mischszene mit Tendenz zur neurechten Querfront bleiben wollt oder ob ihr eine emanzipatorische und partizipatorische Demokratiebewegung werdet!

    Comment: Kritischer Mensch – 31. August 2011 @ 13:07

  11. das camp am alex war und ist von beginn an ein offenes forum…dass ein systemkritisches forum erstmal alle möglichen leute anzieht ist doch klar..anfangs gab es auch noch keinen der sich um die „pr“ gekümmert hat…das hat sich nun aber auch demokratisch entwickelt…sowas muss sich eben auch entwickeln…und wer sich an etwas stört der sollte doch einfach selbst dazu beitragen, dass es besser wird…schließlich geht es bei der sache um die grundrechte von uns allen!

    deine kritik in allen ehren, kritischer mensch…aber die befürchtungen die du hast, sind längst aktiv unterbunden. kleiner hinweis: http://www.youtube.com/watch?v=UAEy0XP-tTM&feature=player_embedded

    Comment: Hannes – 31. August 2011 @ 13:21

  12. Wie sieht denn zurzeit die aktuelle Situation auf dem Alex aus? Gibt es da entsprechende Links?

    Comment: Wolfgang Huste – 31. August 2011 @ 14:12

  13. Na toll – ellenlange Texte und Diskussionen, die kaum einer liest.

    Warum geht Ideologie MIE in ‚einfacher Sprache‘?

    Klar muss man aufpassen auf Extremisten jeder Farbe!
    Aber jetzt schon herumrechten,m wer darf und der darf nicht – seufz-
    immer dasselbe in der Geschichte:

    Bewegungen bremsen sich aus, eh sie sich formiert haben.
    Wie WINxp^^

    Comment: Digne – 01. September 2011 @ 11:35

  14. derzeit gibt es kein camp am alex…es sind aber weitere aktionen in vorbereitung…hier gibts die wichtigsten infos: http://acampadaberlin.blogspot.com/2011/08/mal-wieder-wie-informiere-ich-mich-am.html

    außerdem findet am freitag ein weiterer zeltmarsch vom brandenburger tor zum alex statt. treffpunkt 16.30

    Comment: hellen – 01. September 2011 @ 13:08

  15. Kommt morgen (Freitag) und Samstag zum öffentlichen Massenfrühstück/Brunch auf den Alex! Jeweils zwischen 12 und 14 Uhr. Den Termin bitte weitergeben,. danke.

    Comment: Wolfgang Huste – 01. September 2011 @ 14:16

  16. Ich sehe gerade im Internet, dass schon diverse Gruppen ebenfalls zum „Massenfrühstück“ auf dem Berliner Alex aufrufen- sehr schön!

    Comment: Wolfgang Huste – 01. September 2011 @ 15:41

Sorry, the comment form is closed at this time.

Kategorien

über mich

antifaschismus

Linke Links

NGO Links

Ökologie

Print Links

Archive

Sonstiges

Meta

 

© Huste – Powered by WordPress – Design: Vlad (aka Perun)