Wolfgang Huste Polit- Blog

Vertuschte Polizei Mord an Benno Ohnesorg? Neue Erkenntnisse: Kein Hinweis auf Notwehr, Todesschütze Kurras drückte offenbar gezielt ab

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Die Westberliner Polizei hat offenbar die Hintergründe des tödlichen Schusses auf den Studenten Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 vertuscht – um den Todesschützen Karl-Heinz Kurras zu schützen. Der Kriminalbeamte habe den Schuß unbedrängt aus nächster Nähe abgegeben, berichtet der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf neue Ermittlungen der Bundesanwaltschaft und eigene Recherchen.

Kurras hatte sich hingegen auf Notwehr berufen und beteuert, er sei von Demonstranten mit Messern bedroht worden. Eine neue Auswertung alter Filme und Fotos mittels hochauflösender Abtastung zeige jedoch, daß dies nicht den Tatsachen entspreche, berichtete der Spiegel. So sei zu sehen, wie ein Mann mit ruhigen Schritten in Richtung Ohnesorg geht, während sich in seiner Hand ein pistolenförmiger Gegenstand abzeichnet. Die Ermittler stellten dem Bericht zufolge dazu fest: »Die Konturen legen dabei nahe, daß es sich um Kurras handelt.«

Auf einem weiteren bislang unbekannten Bild ist dem Magazin zufolge die Schußabgabe zu sehen. Dabei stütze sich Kurras mit der linken Hand auf einen Kollegen der Polizei, während er mit der rechten Hand schieße. Der Name dieses Kollegen sei offenbar gezielt aus den Akten herausgehalten worden, er wurde laut Spiegel nie vernommen. Ebenfalls nicht vernommen wurden drei Schutzpolizisten, die wahrscheinlich noch nach dem tödlichen Treffer auf den am Boden liegenden Ohnesorg eingeprügelt hatten.

Auch im Krankenhaus Moabit sei der Tod von Ohnesorg noch verschleiert worden, heißt es. Ärzte sollen Schädelteile um das Einschußloch entfernt und die Kopfhaut wieder zugenäht haben. Als Todesursache habe die Polizei dann lediglich »Schädelverletzung durch stumpfe Gewalteinwirkung« vermerkt. Ohnesorgs Tod gilt als ein Auslöser für die Radikalisierung der Studentenbewegung. Kurras wurde 1971 rechtskräftig freigesprochen. 2009 wurde bekannt, daß er inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit war.

Quelle: www.jungewelt.de vom 23.01.12

Dieser Beitrag wurde am Montag, 23. Januar 2012 um 16:51 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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