„Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr ihre Werbeauftritte an Schulen intensiviert“, fasst Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die Antwort der Bundesregierung auf eine Schriftliche Frage zusammen.
Jelpke weiter: „Die politische Indoktrination von Schülern durch die Bundeswehr verharrt auf hohem Niveau. Zunehmend wichtiger als die inhaltliche Überzeugung ist der Truppe dabei offensichtlich, Jugendliche zum „Job“ im Militär zu überreden. Sie legt es darauf an, Heranwachsende zu ködern, die nicht einmal von der „Sache“ überzeugt sind und ahnungslos in den Krieg stolpern.
Die Statistik der Schuleinsätze von Jugendoffizieren und Wehrdienstberatern ist zwar noch nicht abgeschlossen, die bis jetzt erhobenen Zahlen lassen sich aber mit jenen vergleichen, die ich genau vor einem Jahr abgefragt hatte. Demnach haben die Jugendoffiziere im vergangenen Jahr 130.000 Jugendlichen die militärische Version der politischen Bildung“ vermittelt. Das ist ein geringer Rückgang zum Jahr 2010 (138.000), der allerdings vor dem Hintergrund rückläufiger Schülerzahlen gesehen werden muss. Direkt an Schulen, also als Teil des Unterrichts, haben die Jugendoffiziere 122.000 Schüler erreicht (2010:
138.000), in Organisationen wie etwa Jugendvereinen allerdings deutlich mehr: über 8000 (2010: 3700).
Wehrdienstberater, denen es nicht um die politische Bearbeitung der Jugendlichen geht, sondern darum, ihnen eine „Karriere“ bei der Bundeswehr schmackhaft zu machen, haben dagegen ihre Auftritte in Schulen deutlich erhöht: Traten sie 2010 noch vor 196.000 Schülern auf, waren es im vergangenen Jahr 245.000. Die endgültigen Zahlen werden erst im Laufe der kommenden Wochen veröffentlicht. Sie sind erfahrungsgemäß noch erheblich höher.
Quelle: Ulla Jelpke, MdB, Innenpolitische Sprecherin Fraktion DIE LINKE.
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