Wolfgang Huste Polit- Blog

Schlecker-Mitarbeiterinnen übernehmen ihren Betrieb in Eigenregie. Ein Alternativvorschlag. Von Wolfgang Huste

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Schon vor längerer Zeit habe ich ein konkretes Konzept ausgearbeitet, wie eine Alternative zur Erwerbslosigkeit der Schlecker-MitarbeiterInnen aussehen könnte. An dieser Stelle werde ich meinen Alternativvorschlag nur skizzieren: Mittels einer engen und sehr bewußten Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und Gewerkschaftern, insbesondere mit Ver.di, mit NGOs wie Attac, mit kommunalen RatsvertreterInnen, mit Hilfe von Regional- und Lokalbanken, mit progressiven Bürgerinitiativen und Ökonomen und Wirtschaftswissenschaftlern, sollte man versuchen, diesen oder jenen Schlecker – Laden direkt „vor Ort“, mit einem anderen, zumindest modifizierten Konzept, in die Hände der Schlecker-MitarbeiterInnen zu legen, nach dem Motto: „Arbeiterinnen übernehmen ihren Betrieb in Eigenregie!“ (wie gesagt: immer flankiert/unterstützt durch die von mir aufgeführten Akteure!). Da die Schlecker-Mitarbeiterinnen noch eine Lohnauszahlung bekommen müssen, die man ihnen zurzeit vorenthält, wäre es völlig legitim, den Warenbenbestand auf die Schlecker – Mitarbeiterinnen zu übertragen, quasi als Entschädigung für nicht geleistete Lohnzahlungen. Dies ist sicherlich ein diskussionswürdiger Ansatz. Des weiteren könnte es in Einzelfällen Sinn machen, wenn eine Kommune selbst zu einem handelnden Wirtschaftssubjekt (hier: zugunsten der Schlecker-Mitarbeiterinnen) wird. Über weitere Alternativvorschläge würde ich mich sehr freuen.

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 05. Juni 2012 um 14:43 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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2 Comments

  1. Marion Morassi schreibt: „Wenn die MitarbeiterInnen einen Existenzgründungszuschuss und ein Existenzgründungsdarlehen z.B. bei der KFW Bank beantragen, um die Filialen in Eigenregie weiterzuführen, könnte der Staat/ die Steuerzahler viel Geld sparen (ALG1 und weitere Transferleistungen) und die Frauen hätten eine bessere Zukunftsperspektive.

    Comment: Wolfgang Huste – 05. Juni 2012 @ 18:17

  2. Ich würde Deinen Vorschlag sogar erweitern wollen, Wolfgang.
    Wenn die Schlecker-Mitarbeiter eine Filiale oder mehrere in Eigenregie weiterführen, sollte als Gesellschaftsform das Genossenschafts-Modell herbeigezogen werden. Eine Genossenschaft ist eine Nicht-Gewinn-Orientierte Gesellschaft. Eine Genossenschaft darf keine Gewinne erzielen. Zwar darf sie für eine gewisse Zeit Kapital zurücklegen z.B. für zukünftige Investitionen oder vorhersehbare „schlechte Zeiten“, aber sie darf nicht wie große Konzerne riesige Gewinne anhäufen.

    Hintergrund dieser Idee ist, dass dadurch eine gewisse Sicherheit für die „Genossen“, also die Schlecker-Mitarbeiter, besteht. Jeder wird an den Überschüssen in irgendeiner Form beteiligt. Mein persönlicher Vorschlag: Jeder zu gleichen Teilen.
    Es erfolgt also regelmäßig eine Auszahlung an die Genossen. Diese Auszahlung ist kein von der Führung festgelegter Prozentsatz vom Gewinn, sondern muss dem Gesamtgewinn entsprechen (abzgl. oben genannter Ausnahmen). Die Genossenschaft muss das „übrig gebliebene“ Geld auf Grund gesetzlicher Bestimmung wieder loswerden.
    Dieses Modell bringt zum Einen die Gewinne zu den Leuten, die sie auch erwirtschaftet haben. Nämlich durch Ihrer Hände Arbeit. Zum Anderen bietet es auch einen guten Schutz gegenüber macht- und geldgierigen Mitarbeitern, die sich über Tricksereien in eine Art Führungsebene befördern wollen und am Ende ein am DAX-Unternehmen erschaffen. (OK, ich greife zu weit für eine einzelne Filiale, aber es soll nur den Sinn erläutern.) Dann erhalten nämlich wieder Aktionäre Gelder, die sie nie erwirtschaftet haben. Sie erhalten das Geld erneut nur auf Grund Ihres Vermögens.
    Auch das Mitbestimmungsrecht ist in einer Genossenschaft gut regelbar. Hier kann jeder Mitarbeiter eine Stimme erhalten und bei wichtigen Entscheidungen (Das muss definiert werden) Einfluss auf die Zukunft der Gesellschaft nehmen.

    Fazit: Geld geht an die richtigen Menschen, Schutz vor erneuter Ausbeutung durch Führungsebenen gegeben und sehr gute Möglichkeiten der Mitbestimmung vorhanden.

    Comment: Mathias Gomes Sobrinho – 05. Juni 2012 @ 19:03

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