Das ist das hohe Schauspiel der Bigotterie: Auf der einen Seite wird seitens der Politik das menschenverachtende Gedankengut der Nazis und ihre Wahnsinnstaten vor allen Kameras dieser Welt verurteilt und wieder dabei viele Reden geschwungen, in dem die Bevölkerung aufgerufen wird, sich dem mit aller Macht entgegen zusetzen. Da wird tiefstes Mitleid für die Opfer geheuchelt, dass Vielen da ganz anders wird, sofort Taschentücher gezückt werden und es in dieser Sekunde den PolitikerInnen auch wirklich abgenommen wird, dass sie es ernst meinen. Zur gleichen Zeit werden bei anderen Themen, insbesondere in der Sozial- und Flüchtlingspolitik, von den selben Personen bei ihren Reden die gleichen Inhalte vertreten, die auch von den Nazis vertreten werden. Damit nicht genug, treibt der von der Politik zu kontrollierende Verfassungsschutz in rechten Gefilden derart aktiv sein Unwesen, dass die gleichen Leute, die eben noch vor lauter Wut und Mitleid weinten, sich ernsthaft fragen, in welchem Staat leben wir? Und jetzt das! Da stellen sich Mutige diesen Menschenfeinden zu Recht in den Weg, wie in den Reden der PolitikerInnen gefordert: „Gebt Nazis keine Chance!“ und zack werden die, wie Tim, verurteilt und weggesperrt. Das entlarvt und zeigt, auf welcher Seite dieser Staat wirklich steht. Die Konsequenz daraus: Es geht fortan nicht mehr um die Nazis alleine, sondern auch um den nun entlarvten Staat, der sich mit diesen Menschenfeinden verbündet hat. Und wenn wieder so scheinheilige Reden von den PolitikerInnen nach Verbrechen der Nazis gehalten werden, möchte man gerne ein Eierwerfer sein oder ihnen faule Tomaten an die Schädel werfen, wenn es nicht pietätlos gegenüber den Angehörigen der Opfer wäre.
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