Luxemburg und Liebknecht sind in Theorie und Praxis ein Vorbild für den revolutionären Kampf gegen Krieg und Armut. Sie stehen für eine sehr klare Antikriegspolitik und haben mit Streiks und Demonstrationen versucht, den Ersten Weltkrieg zu verhindern. Auch heute prägen Perspektivlosigkeit und Unsicherheit unseren Alltag. Zur Zeit ist die Bundeswehr an über zehn Auslandseinsätzen beteiligt. Die Aggression nach außen nimmt ebenso zu wie die Repression nach innen. Deutschland möchte die europäischen Streitkräfte zu einer EU-Armee ausbauen, die Videoüberwachung ausweiten und die Rolle der Polizei und des Verfassungsschutzes stärken.
Mit der Demonstration erinnern wir daran, daß sich Widerstand lohnt, damals wie heute. Wir gedenken ihrer nicht nur, sondern würdigen auch die Politik von Luxemburg und Liebknecht!Sie rufen zu einem Jugendblock auf – wie muß man das verstehen?
Der ist nicht als Abgrenzung zum Rest der Demonstration zu verstehen. Aber durch miese Ausbildungsbedingungen und als Kanonenfutter für deutsche Militärphantasien bekommt die Jugend die Angriffe des Kapitals besonders zu spüren. Hinter unserem Motto »Hundert Jahre Krieg gegen die Jugend – Hundert Jahre Widerstand« steht der Gedanke, daß das Recht auf Arbeit, Ausbildung und Bildung die stärkste Waffe gegen die deutsche Kriegspolitik ist. Fehlende Ausbildungsplätze machen es attraktiv, für die Bundeswehr zu arbeiten. Und mit dem Geld, das an Schulen fehlt, werden letztlich deutsche Bomben finanziert.Gedenken macht nur Sinn, wenn es sich nicht darin erschöpft, einmal im Jahr Nelken abzulegen. Wie setzen Sie sich mit den Gedanken Luxemburgs und Liebknechts auseinander – jenseits dieses Wochenendes?
An diesem Wochenende starten wir mit unserer neuen Kampagne »Unsere Zukunft statt eure Profite! Ausbeuter outen – Ausbildung erkämpfen!«. Damit wollen wir die Verursacher und Profiteure von schlechten Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen öffentlich machen, um den Zusammenhang zwischen unserer miesen Lage und den Gewinnern des Kapitals zu erklären. Die Arbeiterbewegung muß stärker werden, um der deutschen Kriegstreiberei etwas entgegensetzen zu können.
Dazu kommt klassische Bildungsarbeit: Im nächsten Jahr werden wir uns mit den Übergängen zum Sozialismus und der Rolle eines revolutionären Jugendverbandes beschäftigen. Bei all diesen Themen wird die Auseinandersetzung mit Luxemburg und Liebknecht und der Zeit, in der sie lebten, eine zentrale Rolle spielen.Am Wochenende ruft auch das »Rosa&Karl«-Bündnis zu Aktivitäten auf, die sich auf Luxemburg und Liebknecht beziehen. Dieses Bündnis wird vor allem von Jugendgruppen getragen – warum grenzen Sie sich von ihm ab?
Es wird vor allem getragen von Jugendgruppen, die sozialdemokratisch und »antideutsch« geprägt sind. Diese geben sich nach außen sehr kritisch und wirken dadurch für manche Jugendliche attraktiv.
Wir haben eine komplett andere Praxis als diese Gruppen, die letztlich nichts für die Überwindung des Imperialismus und gegen die deutsche Kriegspolitik machen. Außerdem geht es diesen Gruppen gar nicht um das Gedenken – sie wollen sich nur gegen die LL-Demonstration stellen, die größte Demonstration marxistischer Kräfte in Deutschland. Ihr Aufruf ist geprägt von Haß gegen die Arbeiterbewegung. Darin reihen sie Illusionen aneinander – unter anderem die, daß die Ausbeuterklasse letztlich ihre Privilegien freiwillig aufgibt. Wer solche Illusionen hat, der sollte sich zumindest nicht auf die Ideen von Luxemburg und Liebknecht beziehen.
Quelle: www.jungewelt.de vom 11.01.14
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