Wolfgang Huste Polit- Blog

Die braune Vergangenheit der FDP. Veranstaltung des Jenny Marx Clubs in Ahrweiler

Montag, 07. April 2014 von Huste

Nächstes Treffen des Jenny Marx Clubs am Mittwoch den 09. April um 19 Uhr in Ahrweiler, im Gewölbekeller des Lokals „Kleinertz“, Ahrweiler Markt. Thema: “ Die braune Vergangenheit der FDP“. Gäste sind wie immer herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Referent: Wolfgang Huste. Nach einem kurzen Impulsreferat wird ein Kurzfilm zum Thema gezeigt, mit anschließender Diskussion.

Die Lebenssituation der Bürgerinnen und Bürger in Lohrsdorf ist mehr als nur „schlecht“. Ein Diskussionsbeitrag von Wolfgang Huste

Samstag, 05. April 2014 von Huste

Letztes Wochenende, am Sonntag, war ich zwei Stunden in Lohrsdorf, einem Stadtteil von Bad Neuenahr. Die Situation vor Ort ist erschreckend! An der Lärm- und Staubbelastung hat sich nichts positiv geändert. Als Biologe weiß ich: Lärm macht krank, kann sogar Herz- und Gehirninfarkte auslösen. Lärm schwächt auch das allgemeine Immunsystem, so dass man schneller krank wird. Insbesondere alte Menschen und Kinder leiden unter dem Lärm und unter dem Feinstaub, der so fein ist , dass er sogar die Bio-Membranen der Blutgefäße passiert. Insbesondere Kinder erkranken oftmals an Asthma, bekommen diverse Bronchialkrankheiten.

Auslöser sind die hoch allergen und toxisch wirkenden Substanzen im Feinstaub. Auch das sollte man wissen: Man kann sich an Lärm nicht (!) gewöhnen, auch, wenn das manche Menschen so subjektiv empfinden (objektiv= wissenschaftlich nachweisbar, registrieren die Nerven den Lärm). Der Lärm verhindert die Tiefschlafphase. Die ist wiederum nötig, damit sich Psyche und Körper regenerieren. Es grenzt nicht nur an Körperverletzung, es ist definitiv schwere Körperverletzung, was da die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere die Kinder, in Lohrsdorf mitmachen müssen. Müssen die Lohrsdorfer aber das alles wirklich hinnehmen? Ich sage klar und deutlich: NEIN , keinesfalls! Hier handelt es sich um einen durch Politiker künstlich produzierten „Sachzwang“, zum Nachteil der Lohrsdorfer. Die Stadt Bad Neuenahr als auch die Kreisebene behaupten, für die Fortführung der B 266 als Ortsumgehung für den Stadtteil Lohrsdorf fehle das nötige Geld. Es fehlt angeblich seit vielen Jahrzehnten! Auf der anderen Seite der „Barrikade“, im Stadtrat und Kreistag, wird aktuell ernsthaft diskutiert, 11 (!) Millionen Euro an öffentlichen Geldern, also an Steuergeldern, in die privat (!) geführte Ahrtherme zu versenken. Vom versenkten Geld, was man in das Pleiteprojekt Nürburgring steckte, ganz zu schweigen. Weitere Millionen Euro werden und wurden in das Projekt „Hochmoselübergangsbrücke“ und in den Flughafen Hahn verbrannt. Als Linker setze ich mich vehement für einen Bürgerhaushalt ein, selbstverständlich. Das Geld muss in die Gesundheitsvorsorge, in Soziales und Kulturelles, in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und in den Erhalt der Natur fließen, auch in eine menschen- und naturfreundliche Stadt- und Raumplanung, die sich an den Bedürfnissen der BürgerInnen orientiert, an der Allgemeinheit, und nicht an den Interessen von Minderheiten, die Geschäfte auf Kosten der Allgemeinheit machen. Geld ist genug da- es befindet sich nur konzentriert in wenigen (privaten!) Taschen! Ein Bürgerhaushalt muss her, das sollte unser gemeinsames Ziel sein, auch über Parteigrenzen hinweg. Die Bürgerinnen und Bürger sollen zumindest demokratisch mit entscheiden können, wohin die öffentlichen Gelder fließen sollen. Auch sollten Bürgeranhörungen direkt vor Ort erleichtert und gefördert werden. Leider empfinden viele PolitikerInnen die BürgerInnen eher als „Störfaktor“, statt als PartnerInnen. Es muss zukünftig vieles anders und besser werden, nicht nur in Lohrsdorf- aber insbesondere dort!

Vom 02.04.14

Fahrzeuglärm: Länger laut

Samstag, 05. April 2014 von Huste

Das Europäische Parlament hat eine Verordnung über Geräuschpegel von Kraftfahrzeugen angenommen. Hierzu erklärt Sabine Wils, MdEP DIE LINKE. im Europaparlament und Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit:

„Es bleibt länger laut auf und neben den Straßen in der EU – dabei macht
Verkehrslärm viele Menschen krank: 44% der EU Bürger sind einer Studie zu Folge Verkehrslärm in zum Teil erheblich gesundheitsschädlicher Lautstärke ausgesetzt. Doch die neue Verordnung für Fahrzeuglärm bleibt weit unter dem Notwendigen zurück, um für diese Millionen von Menschen eine schnelle Besserung zu erwirken. Die Verordnung ist viel industriefreundlicher als der ursprüngliche Vorschlag der europäischen Kommission, was bei der Macht der Auto-Lobby kaum verwunderlich ist. Bis 2027 sollen nun Autohersteller Zeit haben, ihre Neuwagen um 2,6 dB leiser zu machen als in der Lärmverordnung von 1996 beschlossen wurde. Ein Wert, der schon heute von fast einem Viertel der PKW und einem Drittel der LKW erreicht wird. Das ist ganz und gar nicht ambitioniert und zeigt, dass sich im Lobbyismus-anfälligen EU-Gesetzgebungsprozess im Zweifel stets die Interessen der Auto-Industrie durchsetzen.“

„Der Auto-Industrie freundliche Rat und besonders Deutschland sowie eine Mehrheit der Europäischen Abgeordneten haben in der Verordnung weitere Verwässerungen untergebracht: Bei Klassifizierungs-Messungen der Geräusche von Neuwagen dürfen geräuschärmere Reifen mit geringer Profiltiefe verwendet werden, und eine für alle Verbraucher sichtbare Lärminformation bei Autohändlern ist in der Verordnung sehr unverbindlich geregelt. Schließlich ist von den Auto-Freunden verhindert worden, dass eine verpflichtende Erarbeitung einer Straßenklassifizierung in die Verordnung integriert wird. Damit hätte man den Umbau hin zu geräuscharmen Straßenoberflächen unterstützen können“ so Wils abschließend.

Quelle:

Brüssel, 02.04.2014
Kontakt:
Büro Sabine Wils MdEP, Herr Constantin Braun, constantin.braun@ep.europa.eu

Kommentar – Juncker Gast beim CDU-Europaparteitag: Thema Renten überdeckte EU-Diskussion

Samstag, 05. April 2014 von Huste

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte in ihrer Rede, wichtig seien der Ausbau des Binnenmarkts und eine engere Zusammenarbeit in Wirtschaftsfragen. Andererseits sei «nicht jede Aufgabe in Europa eine Aufgabe für Europa», vieles sei auch auf kommunaler, Länder- oder Bundesebene zu lösen. Katrin Brand war dabei und kommentiert die Diskussion:

 

Am Ostrand der Europäischen Union zieht Russland gerade die Grenzen neu. An ihrem Südrand ertrinken zu Tausenden die Flüchtlinge beim Versuch, durchs Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Im fernen Westen sitzt unser vermeintlich bester Freund und speichert alle unsere Emails. In Spanien, Portugal und Griechenland ist die Hälfte der Jugend ohne Arbeit und Zukunft, aus Rumänien und Bulgarien schlagen sich mittellose Menschen nach Deutschland durch, weil sie zu Hause keine Hoffnung haben. Ja, das klingt pathetisch, ist aber nur ein kleiner Ausschnitt aus der Wirklichkeit in der und um die EU herum. Genug Stoff also, der nach Bearbeitung  schreit, für engagierte Politiker, egal welcher Färbung.

Und was macht die CDU? Sie diskutiert über die Rente mit 63. Es ist nicht zu glauben.

Was hat die Spitze der CDU bloß geritten, ihren Parteitag auf einen knappen Tag anzusetzen? Schon das Thema Europa passte kaum in die wenigen Stunden von Berlin, die Rede von Spitzenkandidat Juncker wurde zum Grußwort herabgestuft. Keine Zeit, um über die Kommunalwahlen zu sprechen, die Millionen von Menschen ebenfalls am 25. Mai bewegen werden. Und schon gar nicht war bedacht worden, dass die CDU heute zum ersten Mal seit der Wahl in großer Runde zusammen kommen würde. Dass es da Bedarf an Debatte geben könnte, hätte doch klar sein müssen. Hätte liegt im Bette, sagt der Berliner. Womöglich ist die CDU-Führung  jetzt aufgewacht und merkt, dass da etwas kurz vor der Explosion steht. Etwas, dass sich von der SPD überrannt fühlt und von der eigenen Führung ignoriert.

Der Aufschrei über die Rente mit 63 darf aber bitte nicht davon ablenken, wie spektakulär ignorant die CDU mit Europa umgeht. David McAllister, der Spitzenkandidat, hielt heute eine beinahe inhaltsfreie Schönwetterrede. Immerhin schaffte er es mit einer bewegenden Passage über seinen Vater, den britischen Soldaten, ein Gefühl für den Wert des Friedens zu vermitteln. Kanzlerin Merkel beschränkte ihre Vorstellung von Europa auf einen stabilen Euro, ausgeglichene Haushalte und die Wettbewerbsfähigkeit in der Welt.

Wer will, kann natürlich im Wahlprogramm noch das eine oder andere nachlesen. Kann, muss aber nicht, eine Antwort auf die großen Fragen Europas ist auch dort nicht zu finden.

Harmlos, phantasielos und schlimmer noch: desinteressiert, so geht die CDU in den Europawahlkampf. Sie plakatiert die Kanzlerin, die gar nicht zur Wahl steht und überlässt die EU den en, die sie zerlegen wollen.

Europa muss immer wieder erklärt werden, das ist das eine. Europa braucht aber auch dringend ein paar Lösungen. Die CDU bietet derzeit nichts von beidem an, sondern diskutiert  lieber über eine drohende Frühverrentungswelle. Es ist ein Jammer.

Stand: 05.04.2014, 18.46 Uhr

Quelle: WDR 5

DIE LINKE., Ortsgruppe Bad Neuenahr, stellt Antrag zur Live-Übertragung von öffentlichen Ratssitzungen.

Samstag, 05. April 2014 von Huste

„Ein mündiger Bürger sollte zumindest die Möglichkeit haben, sich darüber zu informieren, was in einem Rat so alles geschieht. Die meisten informieren sich über die Print- oder elektronischen Medien. Dort erhält man zugegebenermaßen viele Informationen. Sie sind jedoch nicht authentisch, durch Journalisten gefiltert, was anders auch nicht geht.“, so Wolfgang Huste, Sprecher DIE LINKE. Ahrweiler.

Marion Morassi, Sprecherin DIE LINKE. Ahrweiler, ergänzt: „Für viele BürgerInnen ist ein Besuch der Ratssitzungen aus beruflichen, gesundheitlichen oder terminlichen Gründen nicht oder nur unter erhöhtem Aufwand möglich. Insbesondere Menschen mit Handicap und mobilitätseingeschränkten MitbürgerInnen eröffnet das Internet mit dieser Maßnahme die Möglichkeit, an den demokratischen Entscheidungsprozessen in unserer Stadt teilzuhaben.“. DIE LINKE vertritt die Ansicht, dass, um die Öffentlichkeit der Sitzungen zu gewährleisten, eine Übertragung der Sitzungen im Internet sinnvoll ist. Das fördert die Transparenz und die Bürgernähe. „Ähnlich wie der physische öffentliche Raum ist auch das Internet als ein öffentlicher Raum anzusehen“, bemerkte der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière bereits 2010. Da die Hürden um in diesen digitalen, öffentlichen Raum zu gelangen deutlich niedriger sind als in den physischen, sollte diese Möglichkeit der Gewährleistung von Öffentlichkeit genutzt werden.
Mit wenig finanziellen Aufwand können Ratssitzungen ganz einfach per Live-Stream im Internet übertragen werden. Dann hätte jeder die Möglichkeit, sich relativ bequem einen Eindruck von einer Stadtratssitzung zu verschaffen. Das erleichtert auch die Meinungsbildung zu einem konkreten Thema. Wer mehr Bürgerbeteiligung will, der muss auch dem Bürger die Möglichkeit geben, sich umfassend und „barrierefrei“ zu informieren. Mit nur einer Kamera, optimal platziert und geführt, müsste es möglich sein, eine Sitzung komplett zu erfassen. DIE LINKE., Ortsgruppe Bad Neuenahr, wird für die nächste Stadtratssitzung den Antrag stellen, die Stadtverwaltung zu beauftragen, schnellstmöglich, spätestens jedoch bis zum 15. Oktober 2014, die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für eine Liveübertragung ins Internet zu bewerkstelligen.
Ausdrücklich geregelt ist die Frage, ob der öffentliche Teil einer Stadtratssitzung im Internet respektive im Fernsehen übertragen werden darf, in der rheinland-pfälzischen Gemeindeordnung nicht. Normiert ist nur, dass Sitzungen grundsätzlich öffentlich sind (§ 35 Abs. 1 Gemeindeordnung). Mittlerweile übertragen schon viele Stadträte ihre öffentlichen Sitzungen ins Internet oder ins lokale Bürgerfernsehen. Die praktische Übung ist bislang die, dass der jeweilige Bürgerrmeister vor jeder Sitzung den Rat fragt, ob der Anfertigung von Bild- und Tonaufnahmen zugestimmt wird. Wenn kein Widerspruch erfolgt, genehmigt der Bürgermeister die Aufnahmen. Dies geschieht in Ausübung seines Hausrechtes, das in § 37 Abs. 2 Gemeindeordnung normiert ist (präzisiert in §§ 11 – 13 der Geschäftsordnung). Aufzeichnungen der Sitzungen können in einem Videoarchiv im Internet und im Intranet der Stadt Bad Neuenahr gespeichert werden. So können Ratssitzungen von den Bürgerinnen und Bürgern auch zu einem späteren Zeitpunkt angesehen werden.

Quelle: DIE LINKE., Kreisverband  Ahrweiler

»Unterschiede bleiben«. Zusammenarbeit bei Protesten gegen Neonazis in Dortmund. Beim Thema Sozialabbau und der Friedensfrage geht man weiter getrennte Wege. Ein Gespräch mit Sebastian Förster. Interview: Florian Osuch

Samstag, 05. April 2014 von Huste

Sebastian Förster ist aktiv im Bündnis »Dortmund stellt sich quer«

In Dortmund wurde mit »BlockaDo« ein Bündnis aus »Dortmund nazifrei«, »Dortmund stellt sich quer« und autonome Antifaschisten gegründet. Unterstützung kommt von Gewerkschaftern und Parteien. Gibt es bei solch einem breiten Zusammenschluß keine Schwierigkeiten?

Es gibt weiterhin deutliche politische Unterschiede zwischen Autonomen, Linken und SPD-Mitgliedern. Die Grundlage für die gemeinsame Arbeit bei »BlockaDO« wurde in einem Aktionskonsens fixiert. Darin spricht sich das Bündnis für Blockaden und gemeinsamen zivilen Ungehorsam aus. Auf anderem Gebiet arbeitetet jeder weiter wie bisher auch.In der Vergangenheit gab es unter Nazigegnern in Dortmund Streit bezüglich der Legitimität von Blockaden. Wurde dieser beigelegt?

Bei einer Konferenz im Jahr 2011 hatten Vertreter von »Dortmund Nazifrei« Bedenken wegen Aktionen des zivilen Ungehorsams. Teilweise bestehen diese fort. Einige bürgerliche Antifaschisten meinen, das Unterhaken bei einer Sitzblockade gehe zu weit. Hier bleibt die weitere Entwicklung abzuwarten. Einerseits wollen wir niemandem eine Aktionsform aufdrängen, andererseits bleibt es das Ziel, Naziaufmärsche zu blockieren. Das gelingt nicht, wenn man spurt, nur weil die Polizei mal meckert.Was ist mit den politischen Differenzen? Sind die Dinge dort in Bewegung gekommen?

Unser Bündnis hat sich seit der Gründung 2009 nicht nur auf Aktionen gegen Nazis beschränkt. Uns ist die Verbindung mit linken, insbesondere antimilitaristischen Positionen wichtig. In Dortmund sind Nazis immer wieder an linken Feier- oder Gedenktagen aufmarschiert, so am 1. September – dem Weltfriedenstag – und auch am 1. Mai. Die Nazis versuchen, an den Ängsten vieler von Sozialabbau betroffener Menschen anzusetzen, die Leute mit pseudosozialen Inhalten zu ködern und sie so für ihre rassistische Hetze zu gewinnen.

Für uns sind die Themen Krieg und Frieden und auch die soziale Frage eng verknüpft mit unserem antifaschistischen Verständnis. Bei bürgerlichen Antifaschisten von SPD und Grünen stieß dies teilweise auf Ablehnung. Unter dem Dach von »BlockaDo« wird es dazu auch erst einmal nicht zu einer Einigung kommen. Das ist ein Grund, weshalb »Dortmund stellt sich quer« auch weiter eigenständig aktiv bleibt.Ihr Bündnis wurde angefeindet, weil Sie sich mit der Friedensbewegung in Israel und Palästina solidarisieren. Was ist daraus geworden?

In Dortmund gab es in den letzten Jahren teils heftigen Streit mit dem teilweise »antideutsch« geprägten autonomen Spektrum. Hier ist nun eine eine Öffnung hin zu gemeinsamen Blockadeaktionen wahrzunehmen. Die Frage der Friedensbewegungen im Nahen Osten spielte eine Rolle – hier wird es sicherlich weiterhin Unterschiede geben.Das heißt, Sie schließen sich mit Antideutschen zusammen, die noch vor wenigen Jahren die Friedensbewegung als »nationalpazifistisch« verunglimpft haben?

Wir streben ein Bündnis an, bei dem der entschlossene Protest gegen Naziaufmärsche im Zentrum steht. Wir teilen bei weitem nicht alle Positionen unserer Partner, das müssen wir aber auch gar nicht. Soll eine Blockade erfolgreich sein, ist es im Zweifelsfall nicht entscheidend, ob die Person neben dir bei der SPD, den Grünen, der Antifa oder gar nicht organisiert ist. Es gibt keinen Gesinnungscheck. Willkommen sind alle Antifaschisten.

Mit dem Bündnis »BlockaDo« wollen wir uns weder an der Hartz-IV-Politik oder dem Menschrechtsimperialismus von SPD und Grünen abarbeiten noch an »antideutschen« Positionen, die in Dortmund obendrein an Bedeutung verloren haben.

Wir machen statt dessen lieber eigene Aktionen und fahren zum Beispiel zu den Blockupy-Protesten nach Frankfurt am Main oder kritisieren die rassistische Abschiebepraxis von SPD und Grünen in Nordrhein-Westfalen. Im Bereich Internationalismus stehen wir auf der Seite der Menschen, die in Israel, Palästina, in Kurdistan oder anderswo gegen Diskriminierung, Besatzung, Imperialismus und Krieg kämpfen. Daran ändert auch das neue Bündnis nichts.

Quelle: www.jungewelt.de vom 04.04.14

»Maßstab muß das Programm sein«. Debatte über Rot-Rot-Grün: Die Linke muß außenpolitische Positionen revidieren, fordert die SPD. Entsendung von Truppen zur Giftgasvernichtung kommt wie gerufen. Ein Gespräch mit Alexander Neu

Donnerstag, 03. April 2014 von Huste
Alexander Neu ist Obmann der Linksfraktion im Verteidigungsausschuß des Bundestages

In der SPD mehren sich die Stimmen, Gespräche mit der Linkspartei über mögliche Koalitionen auf Bundesebene zu führen. Zuletzt machte sich Karsten Voigt am 28. März im Neuen Deutschland Gedanken über »Rot-Rot-Grün« . »Deutschland (wird) auch bei einer Regierungsbeteiligung der Linken im Rahmen der bestehenden Verträge von NATO und EU agieren müssen. Ein einseitiger Ausstieg Deutschlands aus diesen Vereinbarungen würde schwerwiegende Konflikte mit unseren Partnern und Nachbarn provozieren«, argumentiert der SPD-Politiker. Welche Konflikte sehen Sie im Fall eines Austritts der BRD aus der NATO?

Karsten D. Voigt wiederholt damit nur etwas Selbstverständliches: Verträge müssen eingehalten werden. Zugleich unterschlägt er aber zwei weitere Wahrheiten; erstens: Verträge können auch verändert oder aufgekündigt werden – zumal zwischen souveränen Staaten. Zweitens: Innerhalb der Verträge gibt es in der Regel Interpretationsspielraum. So bedeutet die Beistandspflicht des NATO-Vertrages nicht, daß dieser Beistand auch militärisch erfolgen muß.Voigt drängt weiter, Die Linke müsse »als Regierungspartei in der Außen-, Sicherheits- und Europapolitik und bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr erhebliche Abstriche an ihrem Programm in Kauf nehmen, und zwar sowohl was den zeitlichen Ablauf als auch den Inhalt betrifft«. Sehen Sie das auch so?

Nein! Warum? Den Anspruch einer verantwortungsvollen Außen- und Europapolitik erfüllt die SPD mitnichten. Auf das SPD-Konto geht auch der völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen Jugoslawien, wie jüngst der damalige Kanzler Schröder selbst eingeräumt hat. Die Liste verantwortungsloser Politik der SPD ist lang. Auch im Falle Afghanistans haben die PDS und später Die Linke den richtigen Kurs gefahren, ebenfalls in der Bewertung der Umstände in und um die Ukraine.

»Verantwortungsvolle Außen- und Europapolitik« heißt bei der SPD und den Grünen, ihre Politik mitzutragen – also das Kriegsbündnis NATO zu akzeptieren und die EU in ihrem gegenwärtigen Zustand zu akzeptieren.Noch mal Voigt im ND: »Wenn Deutschland nicht als Urheber von Krisen in EU und NATO isoliert werden will, kann es sich nationale Alleingänge noch weniger leisten als seine kleineren Nachbarn. Das Nein der Linkspartei zum Euro, zum Lissaboner Vertrag und allen wesentlichen Europa-Verträgen widerspricht diesen Erwartungen.« Muß linke Politik sich nach den Wünschen der Nachbarn richten?

Nein! Deutschland ist ein souveränes Land, wie auch unsere Nachbarstaaten. Die Entscheidung über die Ausrichtung der deutschen Außenpolitik hat nicht in Washington oder Brüssel zu fallen, sondern haben die Bürgerinnen und Bürger zu fällen, was leider seitens der Politik anders gehandhabt wird.

Im übrigen richtet sich Deutschland nicht nach den Wünschen seiner Nachbarn. Vielmehr ist es so, daß Deutschland die NATO und noch vielmehr die EU als Vehikel seiner nationalen Machtpolitik in und jenseits der EU nutzt. Die Europäische Union wird von Deutschland dominiert. Die Gefahr eines deutschen Europas ist real. Hinter der Aussage »Kein deutscher Sonderweg mehr« steckt etwas anderes: Deutschland hat zwei imperialistische Kriege, den Ersten und Zweiten Weltkrieg, verloren. Danach erkannten die deutschen Eliten, daß man mit den einstigen Kriegsgegnern gemeinsam viel mehr in Fragen globaler Machtpolitik erreichen kann als gegen die anderen Großmächte. Auch Aussagen wie, die EU muß eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik realisieren, um weltweit als ernstzunehmender Akteur gehört zu werden, verweisen auf diesen Paradigmenwechsel deutscher Imperialpolitik nach 1945 theoretisch und ab 1990 auch praktisch.Immerhin gibt es seitens der SPD auch gute Zensuren: »Die Linke hat in ihrem Programm für die Wahlen zum Europaparlament die Passagen gestrichen, in denen die EU pauschal abgelehnt wurde. Das ist ein Fortschritt«, frohlockt Voigt. Selbst der linke Flügel in der Linkspartei verteidigt das revidierte Europawahlprogramm als positiv.

Im Volltext des Programms wurden inhaltsähnliche Formulierungen, die die EU als militaristisch etc. benennen, beibehalten. Der friedenspolitische Bereich wurde nicht angetastet. Dennoch bedauere ich es sehr, daß die Präambel aufgeweicht wurde. Und das ohne Nöte.Steter Tropfen höhlt offensichtlich den Stein: Wird die Linksfraktion im Bundestag bei der Abstimmung über die deutsche Beteiligung an der militärischen Absicherung der Vernichtung syrischer Chemiewaffen von ihrem »Nein« zu Auslandseinsätzen abrücken? Ihr »Amtsvorgänger« Paul Schäfer hat in einem Schreiben an die Linkspartei-Abgeordneten am 1. April für Zustimmung geworben: Beim »Ja« zum bewaffneten Auslandseinsatz gehe es »mitnichten darum, unseren Antimilitarismus aufzuweichen, sondern darum, unsere abrüstungs- und friedenspolitische Glaubwürdigkeit zu unterstreichen«.

Die Fraktion befindet sich noch in einem Verständigungsprozeß. Am kommenden Montag soll darüber abschließend entschieden werden. Ich sehe für mich keine Möglichkeit einer Zustimmung oder auch nur einer Enthaltung. Es handelt sich um einen Auslandseinsatz der Bundeswehr, ja sogar formal um einen Kampfeinsatz. Das Grundsatzprogramm unserer Partei ist da sehr eindeutig. Ich wende mich gegen die Aufweichung.In der Debatte in der Linksfraktion am Dienstag haben nach jW-Informationen Befürworter des deutschen Militäreinsatzes bizarre Argumente vorgebracht: »Der aktuelle Fall ist vom Parteiprogramm gar nicht abgedeckt.« Oder: »Die Deutsche Marine wird ja nicht in einen ›Out of Area‹-Einsatz geschickt, sondern ins Mittelmeer.« Oder, noch besser: »Die Linke fordert in ihrem Programm das Ende der deutschen Auslandseinsätze – das bezieht sich aber nur auf die laufenden.« Da hätten SPD und Grüne 1999 im Zuge des Jugosla­wien-Krieges nicht besser argumentieren können: Das Grundgesetz verbietet die Vorbereitung eines Angriffskrieges – aber nicht dessen Durchführung …

Die Debatte über die Entsendung einer Fregatte zur Vernichtung des syrischen Giftgases fand leider in geschlossener Sitzung statt. Ich möchte mich daher über deren Verlauf öffentlich nicht äußern …Warum stimmen Sie dagegen?

Zum einen aus Überzeugung. Zum anderen aus dem oben genannten Grund: Wir haben eine klare Beschlußlage der Partei. Die Fraktion kann sich nicht einfach darüber hinwegsetzen. Und die Partei ist auch mehr als der Parteivorstand. Das Grundsatzprogramm wurde in einer Urabstimmung und einem anschließenden Bundesparteitag doppelt legitimiert. Das gilt es zu respektieren.Aber wer soll die syrischen Chemiewaffen vernichten? Paul Schäfer und Co. sagen, sie müssen »von denjenigen zerstört werden, die dafür die geeigneten Möglichkeiten haben – und das sind ganz wenige Staaten, unter anderem Deutschland«.

Das tun die USA und Deutschland doch: Die USA mit dem entsprechenden Schiff im Mittelmeer. Die dabei anfallenden Reststoffe werden nach Deutschland verbracht und in einer bundeswehreigenen Gesellschaft abschließend entsorgt. Die Bundeswehr ist also an der Vernichtung beteiligt – hier in Deutschland. Die Entsendung einer Fregatte hingegen ist reine Symbolpolitik, hat also keinen wirklichen militärischen Nutzen. Es geht der Bundesregierung vielmehr darum, internationale Präsenz zu demonstrieren und die Übernahme von Verantwortung zu suggerieren. Wenn Deutschland dies tatsächlich tun wollte, gäbe es viele zivile Möglichkeiten – Stichwort Entwicklungszusammenarbeit etc.»Wer A sagt, muß auch B sagen«, hält Schäfer dagegen. Die Linke werde mit einer Haltung »Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß« nicht weiterkommen.

Die Aussage verstehe ich nicht. Paul Schäfer kann mir den militärischen Mehrwert durch eine deutsche Fregatte nicht plausibel erklären. Die Sicherheitsmaßnahmen sehen so aus: Auf dem US-Schiff, das die Vernichtung der Chemiewaffen vornimmt, ist eine US-Spezialeinheit. Um das Schiff herum bilden US-Kriegsschiffe einen »Schutzgürtel«. Jenseits dieses Schutzgürtels soll es einen zweiten durch Kriegsschiffe anderer Staaten, darunter der deutschen Fregatte, geben. Zugleich wird seitens der Bundesregierung gesagt, die Bedrohungslage sei »gering«. Der zweite, äußere Schutzgürtel ist faktisch nicht erforderlich. Im übrigen, wenn der zweite so wichtig wäre, warum hat die NATO dann Rußland im Hinblick auf die Sicherungsmaßnahmen kurzerhand rausgeworfen?

Quelle. www.jungewelt.de vom 03.04.14

Angst vor Kontroversen. Neue Studie bemängelt Strategien im Umgang mit Rechtsextremen in der Kommunalpolitik. Rassismus und Nationalismus werden meist ignoriert. Von Jan Greve

Mittwoch, 02. April 2014 von Huste

Am 25. Mai finden in zehn Bundesländern Kommunalwahlen statt. Dann werden voraussichtlich auch extrem rechte und rechtspopulistische Parteien wie die Alternative für Deutschland (AfD) oder die »Pro-Bewegung« Mandate gewinnen. In vielen Städten und Kreisen stellt sich schon heute die Frage, wie mit den rechten Mandatsträgern, vor allem der NPD, umzugehen ist.

Am Dienstag wurde in Berlin die im Auftrag des Vereins für demokratische Kultur Berlin und der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt Studie »Vor Ort entscheidet – Kommunale Strategien gegen Rechtsextremismus« vorgestellt. Darin wurden stichprobenartig politische Akteure zu ihren Erfahrungen und Strategien im Umgang mit extrem Rechten befragt.

Die Autoren bemängeln in der Untersuchung den »ignorierenden Umgang« gegenüber der extremen Rechten auf kommunaler Ebene. Konkret bedeute dies, daß auf Anträge der neonazistischen NPD nicht eingegangen und jede Form der Zusammenarbeit strikt vermieden werde. Diese Vorgehensweise sei zwischen Politikern der Unionsparteien, SPD, Grünen und der Linken weitgehend Konsens.

Die bisherige Strategie wird von den Studienmachern als unzureichend kritisiert. Eine »Ächtung auf der Oberfläche« sei nur bedingt zielführend, vielmehr wäre eine inhaltliche Auseinandersetzung vonnöten, erklärte die Mitautorin Vera Henßler. Eine solche würde in der »Mitte der Gesellschaft« im Hinblick auf Rassismus und Nationalismus kaum geführt. »Die Grenzen antirassistischer Bekenntnisse sind schnell erreicht«, konstatierte Henßler. »Es besteht eine Angst vor Kontroversen.«

In eine ähnliche Richtung argumentierte auch Henßlers Kollege und Mitautor, Ulrich Overdieck. Durch neue rechtspopulistische Formierungen, die sich im Kommunalwahljahr 2014 erhebliche Erfolge versprechen, werde die Zuordnung solcher Gruppen zur extremen Rechten erschwert. »Gegenüber diesen Parteien funktioniert keine Ächtung wie bei der NPD. Die Zurückweisung rassistischer Inhalte muß inhaltlich begründet werden, um zu überzeugen«, betonte Overdieck. Besonders in Zeiten einer sich wandelnden Öffentlichkeit, unter anderem geprägt durch Live-Übertragungen von Sitzungen kommunaler Gremien im Internet, seien Gegenreden dringend notwendig. Ansonsten würden die Strategien extrem rechter Parteien begünstigt, sich selbst als normale politische Kraft darzustellen.

Eine Erklärung für die bisher unzureichende inhaltliche Auseinandersetzung seien die unterschiedlichen politischen Positionen der »demokratischen Parteien«, sagten die Autoren. Bevor ihr Konsens gegenüber der Ächtung rechtspopulistischer Kräfte aufgegeben werde, versuche man lieber Kontroversen zwischen den einzelnen Fraktionen zu vermeiden. In bezug auf die AfD, die laut Studie »teils nationalkonservative, teils marktradikale Politik« mit einer gegen Minderheiten gerichteten Rhetorik verbinde, sei dies nicht mehr ausreichend.

Quelle: www.jungewelt.de vom 02.04.14
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Sehr authentisch

Dienstag, 01. April 2014 von Huste

Unter dem Titel »Da sagen wir einfach mal danke« kommentierte der Bundessprecherrat der Kommunistischen Plattform der Partei Die Linke am Wochenende einen Artikel des SPD-Politikers Karsten D. Voigt in der Zeitung Neues Deutschland (ND):
Wir danken Karsten D. Voigt, SPD, für seine Offenheit. »Verträge sind einzuhalten – auch von der Linken«, unter dieser Überschrift teilt er uns im ND vom 28. März 2014 faktisch und sehr ausführlich mit, die Linke könne auf Bundesebene koalitionsfähig werden, wenn sie ihre friedenspolitischen Positionen aufgibt.

So authentisch hatten wir es selten. Karsten D. Voigt macht sich somit eher unfreiwillig zum Propagandisten all jener in unserer Partei, die genau vor dieser Aufgabe warnen. (…)
Quelle: www.jungewelt.de vom 01.04.14
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DGB: Sanktionen gegen Dumping

Dienstag, 01. April 2014 von Huste

Berlin. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat Aussagen der Bundesregierung zur Mobilität innerhalb der EU widersprochen. Nach einem Bericht zu »Rechtsfragen und Herausforderungen bei der Inanspruchnahme der sozialen Sicherungssysteme durch Angehörige der EU-Mitgliedsstaaten«, den die Regierung am Mittwoch vorlegte, kündigte das Kabinett »Lösungen« an, die Zuwanderern das Leben weiter erschweren (jW berichtete). Dazu erklärte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Mittwoch in Berlin, daß in dem Bericht konkrete Vorschläge fehlten, Ausbeutung zugewanderter Beschäftigter zu unterbinden. »Die Mobilität in Europa wird von einigen Unternehmen und dubiosen Vermittlungsagenturen schamlos mißbraucht für Lohndumping und Ausbeutung«, stellte Buntenbach klar. Sie forderte Sanktionen gegen diese Unternehmen. (jW)

Quelle: www.jungewelt.de vom 01.04.14

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