Dennoch, der Unmut ist groß in der Bevölkerung. Nicht nur Unmut auch Angst macht sich breit. Angst vor einem neuen Krieg zwischen den großen Blöcken. (…)
Eigentlich sollte allein diese beschriebene Situation Grund genug dafür sein, sich wieder aufzurappeln und auf die Straßen zu gehen für Frieden, für Solidarität mit der Bevölkerung in der Ukraine und gegen eine faschistische Regierung, die nicht zuletzt mit Unterstützung der deutschen Regierung und der Konrad-Adenauer-Stiftung an die Macht gekommen ist. Doch statt dessen überläßt man das Feld skurrilen Verschwörungstheoretikern und Querfrontlern (für die es kein rechts und links gibt, sondern man gemeinsam gegen eine von wenigen gesteuerte Weltverschwörung vorgehen soll). Die Anmelder dieser Montagsdemonstrationen stellen Deutschland teilweise als Opfer der Politik der USA dar. Deutschland agiere in diesem Konflikt lediglich als US-Vasallenstaat.
Während sich viele fortschrittliche Bündnisse von den rechten Montagsdemonstrationen distanzieren, gibt es auch Stimmen, die meinen, man müsse zu den Demonstrationen gehen. Nur so könne man eine neue Bewegung aufbauen. In der Bewertung dieser neuen rechten »Bewegung« überschlagen sich also Ereignisse und Stimmen. Was tatsächlich richtig ist, ist, daß man diesen Neurechten und Verschwörungstheoretikern nicht den Kampf für den Frieden überlassen darf. Der beste Weg dahin wäre, die echte Friedensbewegung, die sich gegen Krieg, Militarismus und Nationalismus ausspricht, wiederzubeleben, breite Bündnisse aufzubauen und vor allem das Thema breit in die Gesellschaft zu tragen, allen voran auch in die Gewerkschaften. Wir brauchen weniger ein Geschrei um oder gegen die neurechten Verschwörungstheoretiker. Statt dessen sollte etwas »Richtiges« aufgebaut werden, was den Menschen, die derzeit aus Alternativlosigkeit diesen rechten Verschwörungstheoretikern auf den Leim gehen, eine Perspektive bietet. Etwas, was von der Bevölkerung getragen wird, aber auch klar Stellung bezieht gegen jegliche Art von Krieg und Nationalismus. (…)
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