Wolfgang Huste Polit- Blog

Das Einfache und Richtige ist schwer zu machen! Von Wolfgang Huste

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Die Menschen brauchen keine Götter, keine Religionen. Sie brauchen vielmehr andere, antikapitalistische, pro sozialistische und radikal demokratische Verhältnisse! Erst dann ist der Mensch wirklich frei, erst dann kann er sich auch frei, in einem schöpferischen Sinne, entfalten. Wir brauchen gesellschaftliche Verhältnisse ohne Ausbeutung, ohne Unterdrückung, ohne Kriege, ohne Massenentlassungen und Hunger. Wir brauchen Verhältnisse, die frei sind von der allgemeinen Verelendung von Individuen und ganzen Staaten. Erst dann wird es auch „andere“, solidarisch und sehr bewusst handelnde Menschen geben und eine Gesellschaft, in der für alle und von allem genug vorhanden ist. Dazu gehören: Eine kostenlose Gesundheitsversorgung, kostenloser Zugang zu kulturellen Einrichtungen, eine gute Berufsausbildung, ein umfassendes Studium ohne Studiengebühren, ein gesellschaftlich sinnvoller Beruf, der wiederum sinnvolle, umweltverträgliche Werte und Waren für alle schafft; Werte und Waren, die sich finanziell alle (!) leisten können, bis hin zur kostenlosen Wohnung, bis hin zu einer umfangreichen, sozialen Absicherung von der Wiege bis zur Bahre. Nur dann hat der Mensch die reale Möglichkeit, sich schöpferisch und nicht entfremdet zu entfalten, im Sinne einer universell gebildeten, sozialistischen Persönlichkeit. Erst dann ist er wirklich „Mensch“, statt nur verwertbares, unkritisches und entpolitisiertes „Humankapital“.

Wir kommen nicht als Egoisten oder Hedonisten auf die Welt, wie man es uns täglich einredet. Das ist keineswegs die wahre Natur des Menschen! Wer anderes propagiert, betreibt Sozialdarwinismus, hat ganz andere Interessen als die allgemeine Aufklärung,  statt die Förderung der Solidarität der Menschen untereinander, oder der Förderung des Sozialen und Humanen! Wir werden zu Egoisten und Hedonisten, zum unsolidarischen, egoistischen Handeln, „erzogen“ (sozialisiert), von der Wiege bis zur Bahre, in der Familie, in den Schulen, Universitäten und Betrieben, täglich und überall! Es wird uns sehr schwer gemach, kritisch hinter die „Kulissen“ der Macht zu schauen, darüber bewusst zu reflektieren, wie Kapitalismus im Einzelnen funktioniert, und welche konkreten Auswirkungen diese inhumane Gesellschaftsformation, die ideologisch und faktisch auf Ausbeutung und Unterdrückung gründet, auf Einzelne und auf die Bevölkerung hat. Man redet uns ein, dass es zum Ist-Zustand keine bessere Alternative gibt. Die herrschende Klasse leugnet, dass der Mensch in erster Linie ein ursprünglich solidarisch denkendes und handelndes Sozial- und Kulturwesen ist, und zwar so lange, bis es viele „glauben“. Im Kapitalismus zählt nur die Verwertbarkeit zugunsten des Kapitalisten, zugunsten der jeweils Herrschenden, da sind wir weit mehr Objekte statt Subjekte mit eigenen Empfindungen und Wünschen. Was wir als „eigenes Denken“ definieren, wurde uns oftmals vom Klassengegner aufgezwungen, und zwar so, dass wir es gar nicht merken. Wir vertreten im Alltag subjektiv Interessen, die objektiv nicht die unsrigen sind. Viele geben diese „falsche Denke“ noch vehement als ihre eigene aus. Marxisten sprechen hier von einem falschen, subjektiven (!) Klassenbewusstsein, das im Gegensatz zur objektiven Klassenlage steht. Um dieses „falsche (Klassen-)Bewusstsein“ in die Köpfe der Menschen zu transportieren, leisten die Medien, die herrschende Elite und deren Institutionen und Organisationen oftmals „ganze Arbeit“, in der Regel leider mit Erfolg! Dagegen wird ein kritisches oder gar widerständiges Hinterfragen der herrschenden Meinung, die bekanntlich die Meinung der Herrschenden in den Köpfen widerspiegelt, als zu vermeidender „Störfaktor“ angesehen, keineswegs aber als Handlungs- oder Erziehungsziel. Deswegen sollten wir uns täglich fragen: „Wem nützt dieses und jenes für was?“. Demnach leben die meisten Menschen innerhalb des Kapitalismus weit unter ihren ökonomischen, sozialen und kulturellen Möglichkeiten. „Es gibt kein richtiges Leben im falschen!“, sagte Adorno. Der Kapitalismus ist nicht nur „falsch“ – er ist sogar höchst gefährlich! Er tötet täglich Millionen von Menschen, die an Hunger oder in Kriegen sterben, er stürzt täglich Individuen und ganze Völker ins Elend, vernichtet täglich Natur, nur, damit eine Minderheit auf Kosten der Mehrheit leben kann. Letztendlich ist der Kapitalismus nicht nur unproduktiv, weil er Ressourcen für oftmals Überflüssiges und sogar Gefährliches verschwendet (da denke ich nicht nur an die Rüstungsindustrie, aber auch!), er wirkt letztendlich auch zerstörerisch! Was ist die Alternative zum Status quo? Eine Gesellschaft, in der Menschen, Völker und die Natur im Mittelpunkt aller Betrachtungen und Handlungen stehen, ebenso die allgemeine Aufklärung in einem humanistischen, Kant’schen Sinne, ebenso das Wissen, die Bildung, die Kultur, die Ratio, nicht ein der Aufklärung entgegenstehender Glaube, nicht das Spekulative, nicht Banken, Konzerne und deren Profite, nicht die Akkumulation des Kapitals und auch nicht die Warenproduktion zur materiellen Bereicherung einer Minderheit auf Kosten der Mehrheit, der Umwelt. Für eine solche Alternative zum Status quo, die man gemeinhin den Sozialismus nennt, lohnt es sich zu kämpfen, täglich und überall. Dass Generationen vor uns die reale Umsetzung des Sozialismus nur teilweise richtig verfolgten, spricht keineswegs gegen den Sozialismus, sondern nur gegen seine falsche Umsetzung und dafür, dass die „andere Seite der Barrikade“ noch die Macht besitzt, die Einführung des Sozialismus mit allen (!) Mitteln zu verhindern! Wer aber die Macht und die Mehrheiten besitzt, zum Beispiel in einem Parlament, ist noch lange nicht im Besitz der Wahrheit! Das Gute wird nicht schlecht, nur, weil man es schlecht ausführte oder in den Medien des Klassengegners schlecht redete und redet! Das Gute und Richtige bleibt dennoch erstrebenswert. So sollte es zumindest sein! Nach uns folgende Generationen werden das erreichen, was wir in unserem kurzen Leben nicht erreichen konnten, weil uns andere, die herrschende Eliten, daran hinderten, oftmals mit Gewalt, oder ganz subtil, mit Hilfe ihrer Medien, mit Hilfe ihrer Erziehung zum angepassten, pflegeleichten Konsumenten und entpolitisierenden Ja-Sager, zum Mitmacher und Mitläufer, zum Antikommunisten und Antisozialisten. „Nur wer sich nicht bewegt, fühlt seine Ketten nicht!“, sagen die „Spontis“. Nur wer über sich selbst „bewusst“ ist, über sein Handeln, über sein Denken sehr bewusst reflektiert, nur wer Klassenbewusstsein hat und dadurch genau weiß, auf wessen Seite der „Barrikade“ er steht oder zukünftig stehen möchte, nur wer weiß, mit wem er sich verbünden sollte, welche politischen Inhalte und Ziele, welche Programmatik, ihm objektiv nützlich sind, wird etwas zum Positiven hin, zu einer sozialistischen Gesellschaft hin, verändern können. So sagen es nicht nur die Marxisten oder Sozialisten, so kann es auch sinngemäß jeder andere denkende Mensch sagen, wenn er vom Leben weit mehr erwartet als nur die kritik-  und widerstandslose Einübung in die pro kapitalistische Klassengesellschaft!

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 22. Oktober 2014 um 15:54 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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