Wolfgang Huste Polit- Blog

Kommentar des Sprecherrates der Antikapitalistischen Linken Rheinland – Pfalz (= AKL RLP) zur Kommunismus-Debatte

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Liebe Aktivistinnen und Aktivisten,
Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Bürgerinnen und Bürger,

vorweg: Ja, DIE LINKE bekennt sich zu kommunistischen Werten, weil sie sich zu Freiheit, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit bekennt. Wurde die kommunistische Idee missbraucht? Natürlich, und davon hat sich DIE LINKE und die Quellpartei PDS oft und ausführlich distanziert, ein Blick ins weltweite Netz genügt für Klarheit.
Die jetzige Kommunismus-Debatte dient im „Superwahljahr“ 2011 lediglich einem Zweck: Der Verunglimpfung der einzig im Bundestag vertretenen Partei, die sich klar gegen den menschenverachtenden Kapitalismus ausspricht, der der Keim allen modernen Übels ist.

„Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich, wie die Wolken den Regen“, sagte Oskar Lafontaine, langjähriger SPD Vorsitzender. Tatsächlich ist die kapitalistische Wirtschaftsideologie seit ihrer Entstehung schuld am millionenfachen Tod von Menschen. Täglich sterben weitere durch Hunger und Kriege.
Die SPD schwingt in der Debatte munter die Anti-Kommunismus Keule gegen DIE LINKE. Hat sie vergessen, dass viele ihrer Gründungsväter bekennende Kommunisten waren? Die offen pro-kapitalistische SPD ist durch die öffentliche Diskussion unglaubwürdiger denn je geworden.

Was die CDU sich in der Debatte leistet, spottet allerdings jeder Beschreibung. Sie fordert die totale Überwachung der Linken und sogar ein Parteienverbot .
In diesem Zusammenhang macht es Spaß, die CDU mit ihrem Ahlener Programm von 1947 zu konfrontieren. Dort steht:
„Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. (…) Inhalt und Ziel
(einer) sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein.“
Damals wehte wohl, wenn auch nicht unbedingt ein kommunistischer, dann doch zumindest ein sozialistischer Hauch durch die Reihen der CDU.

Noch mehr Spaß macht es Linken, wenn man CDU Mitglieder auf das große „C“ in ihrem Namen anspricht. Einerseits waren ja die Urchristen biblisch-nachweislich quasi kommunistisch organisiert. Andererseits hat sich die CDU niemals von den Verbrechen distanziert, die im Namen des Christentums begangen wurden und die für millionenfachen Tod stehen. Hier seien die Inquisition, die Hexenverfolgung und die Kreuzzüge als Beispiele genannt.

Die Christdemokraten gingen übrigens nach dem zweiten Weltkrieg unter anderem aus der katholisch geprägten Zentrumspartei hervor, die Hitlers Ermächtigungsgesetz unterstützte. Den Verlauf der weiteren Geschichte kennen wir und jeder weiß, dass nach dem Krieg ehemals ranghohe Nazifunktionäre in der CDU ihr neues politisches Zuhause fanden.

Relativierend werden CDUler stets, wenn man sie nach der Vergangenheit Angela Merkels fragt, die zu DDR Zeiten führendes Mitglied der FDJ und Sekretärin für Agitation und Propaganda war, oder nach ihrem Umgang mit den Blockparteien nach der Wende.
Die jetzige Kommunismus-Hysterie ist mit einem klaren Blick auf die Dinge schnell als das zu entlarven, was sie ist: Ein scheinheiliges Mittel zur Instrumentalisierung plakativer Vorurteile, die gegen ein sozial gerechtes, antikapitalistisches, friedlich und freiheitliches System gerichtet sind, für das DIE LINKE eintritt. Sie ist gleichzeitig Mittel zum Zweck, um von den eigenen ideologischen Irrläufen abzulenken. Der christlichen Union sei hier abschließend mit einem Bibelzitat geraten:

Du Heuchler, zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst! (Matthäus 7,5)

Mit solidarischen Grüßen,

Roger Mallmenn
Leonie Berner
Wolfgang Huste
Jens Maeße

Mainz den 23.01.2011

Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 23. Januar 2011 um 13:07 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Blog abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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2 Comments

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    Pingback: Kommentar von Roger Mallmenn zur Kommunismus-Debatte | Wolfgang … – 24. Januar 2011 @ 19:27

  2. Siehe auch hier (Rede von Ulrich Maurer, MdB, zum Thema „Kommunismus“): http://www.youtube.com/watch?v=b9z0A4bOWvU&feature=player_embedded

    Comment: Wolfgang Huste – 26. Januar 2011 @ 18:38

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