Wolfgang Huste Polit- Blog

„Gladio“-Untergrund endlich aufarbeiten! Von Ulla Jelpke

Dienstag, 21. Mai 2013 von Huste

„Der Sumpf des „Gladio“-Untergrunds ist tiefer, als es die Bundesregierung glauben machen will“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die Regierungsantwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion. Anlass für die Anfrage ist der Luxemburger „Bombenlegerprozess“, bei dem Polizisten beschuldigt werden, Bombenanschläge durchgeführt zu haben. In diesem Zusammenhang hatte der Sohn eines ehemaligen Bundeswehr-Berufssoldaten angegeben, sein Vater habe im Auftrag des BND unter anderem den Anschlag auf das Münchner Oktoberfest 1980 mit vorbereitet. Jelpke weiter:

„In Sachen Gladio gibt es jetzt einen juristischen Vorgang: Die Generalbundesanwaltschaft hat nach Angaben der Bundesregierung bereits Ende März einen sogenannten Prüfvorgang eingeleitet, um den Angaben über die Verantwortung des BND am Münchner Oktoberfestanschlag nachzugehen.

Es liegt mit Sicherheit noch so manche Leiche im Keller des BND. Dessen Aktenbestände, heißt es, sind „noch nicht vollständig erschlossen“, es könnten daher „in Zukunft weitere einschlägige Unterlagen gefunden werden.“
Dass viele Fragen noch offen sind, liegt auf der Hand. So gibt die Bundesregierung immerhin zu, dass die geheimen Depots, in denen die Nato-Geheimdienste auch Waffen gelagert hatten, nicht, wie es früher einmal hieß, schon bis 1972 aufgelöst worden waren: Es seien „noch Ende der 1990er Jahre entsprechende Depots der Alliierten gefunden“ worden, heißt es jetzt. Die Regierung „geht nunmehr davon aus“, dass alle diese Lager mittlerweile aufgelöst seien.

Seit 1990 will die Regierung praktisch keine neuen Erkenntnisse über die Tätigkeit des geheimem Nato-Netzwerkes im Kalten Krieg gewonnen haben. Das ist auch kein Wunder: Immerhin räumt sie selbst ein, dass sie bisher „auch keine Notwendigkeit (sah), sich mit diesem Problemkomplex weiter zu befassen.“
Die Bundesregierung schiebt die Verantwortung ab: „Die historische Erforschung und Bewertung bleibt der Wissenschaft vorbehalten.“ Dabei geht es um nicht weniger als den Verdacht auf eine staatsterroristische Vereinigung geht, die mehrfachen Mord begangen hat. DIE LINKE besteht darauf, dass die Bundesregierung sich selbst dieser Aufarbeitung annimmt.“

Quelle: Homepage von Ulla Jelpke, 21.05.13

»Wir brauchen einklagbare Regelungen«. Brandkatastrophen in Bangladesch: »Selbstverpflichtung« der Konzerne ist nur einer erster Schritt. Gespräch mit Thomas Seibert. Interview: Gitta Düperthal

Dienstag, 21. Mai 2013 von Huste
Thomas Seibert ist Süd­asien-Referent der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation Medico international

Nach der Katastrophe von Bangladesch mit über 1000 Toten haben Textilkonzerne eine Selbstverpflichtung unterschrieben, den Brandschutz und die Gebäudesicherheit in Fabriken zu erhöhen. Wer kontrolliert, ob sie dieser auch nachkommen?

Die Einhaltung des Abkommens überprüft ein »Steering Committee«, das paritätisch von den Unternehmen und Gewerkschaften besetzt ist und nach Mehrheit entscheidet: Es wird also ein unabhängiges Inspektionssystem eingerichtet, der Einfluß der Gewerkschaften und Beschäftigten wird verstärkt. Die Konzerne kommen für den Umbau der Fabriken auf. Aber: Es ist eine freiwillige Vereinbarung, obwohl die Regelung der Arbeitsbedingungen eigentlich eine gesellschaftliche Aufgabe ist und per Gesetz zu treffen wäre.Medico international wertet das Sicherheitsabkommen der großen Handelsketten – darunter H&M, C&A, Tchibo, Otto, Primark, Aldi, Zara, Benetton sowie Abercrombie & Fitch – als einen »ersten Schritt«. Ist es nicht vielmehr eine dreiste PR-Kampagne?

Ich glaube, daß sich die Unterzeichner erst einmal an diese Regelungen halten werden. Problematisch ist, daß das Abkommen auf Bangladesch begrenzt ist. Anderswo herrschen dieselben unerträglichen Bedingungen: Im September 2012 verbrannten 300 Arbeiterinnen und Arbeiter im pakistanischen Karatschi, in einer Fabrik, die den deutschen Discounter KiK belieferte.Warum hat KiK nicht einmal die Absicht erklärt, gleiche Verpflichtungen auch für Pakistan einzugehen?

Geschieht das nicht, wird das Abkommen schlicht zum »Wettbewerbsnachteil« für Bangladesch. Dann werden die Produktions- und Lieferketten dorthin verlegt, wo man weitermachen kann wie bisher. Deshalb fordern wir die Ausweitung der Regelung auf alle Produktions- und Lieferländer.Reicht ein Sicherheitsabkommen? Müssen nicht auch Löhne und Arbeitsbedingungen international neu geregelt werden?

Die Arbeit in den Weltmarktfabriken kostet auch ohne Großbrand und Hauseinsturz ungezählte Menschenleben. Die Leute schuften bis zu 14 Stunden täglich für 35 Dollar im Monat. Der Gewerkschaft beizutreten, ist oft lebensgefährlich. Damit sind die nächsten Forderungen schon benannt: Verdopplung und Durchsetzung des Mindestlohns, Begrenzung der Arbeitszeit, freie gewerkschaftliche Organisation. Auch dazu brauchen wir international einklagbare gesetzliche Regelungen.Wer soll solche Forderungen durchsetzen?

Die mörderische Logik des kapitalistischen Weltmarkts kann nur global gebrochen werden: von sozialen Bewegungen, Gewerkschaften, politischen Parteien im Süden wie im Norden, gemein­sam. Wir haben deshalb die pakistanische Gewerkschafterin Zehra Khan nach Deutschland eingeladen. Sie wird am 23. Mai auf dem Umfairteilen-Kongreß in Berlin sprechen und am 1. Juni an den »Blockupy«-Krisenprotesten in Frankfurt teilnehmen.Welche konkreten Vorschläge haben Sie, etwas zu verändern?

Bleiben wir beim Bangladesch-Abkommen. Das haben die lokalen Gewerkschaften, international agierende Gewerkschaftsbünde und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) durchgesetzt, in einer Ausnahmesituation, die die Konzerne zum Nachgeben zwang.

Das reicht aber nicht, weil es nur um Bangladesch, nur um Brandschutz, nur um Selbstverpflichtungen geht. Das sagen wir in den Medien; aber auch auf dem Umfairteilen-Kongreß, bei Blockupy, zu ver.di-Kolleginnen und Kollegen, zu sozialen Aktivisten, den Linken und den Grünen. Wir wollen diese Frage an die weitergeben, die nach ihrer Beantwortung suchen müssen: Wie erkämpfen wir heute globale gesetzliche Regelungen zu Mindestlöhnen, zur Begrenzung der Arbeitszeit, zur weltweiten Durchsetzung des Rechts auf freien Zugang zu Gesundheit? Diese Frage stellt sich gerade den Gewerkschaften, die hier in Deutschland für sich selbst Mindestlöhne, Arbeitszeitbegrenzungen, freien Zugang zu Gesundheit fordern. All dies kann heutzutage nur noch international sinnvoll geregelt werden. Wenn das verstanden wird, können wir nachlegen und fragen, was der tausendfache Tod in asiatischen Textilfabriken damit zu tun hat, daß deutsche Konsumentinnen und Konsumenten im Durchschnitt jährlich zwischen 40 und 70 Kleidungsstücke kaufen.

Quelle: www.jungewelt.de vom 21.05.13

Auf der Spur des Terrors. Oktoberfestanschlag, Luxemburger Bombenterror und die Rolle des BND: Bundesregierung und Generalbundesanwalt prüfen neue Vorwürfe. Von Peter Wolter

Samstag, 18. Mai 2013 von Huste

Die Bundesregierung prüft nach eigener Aussage Vorwürfe, der Bundesnachrichtendienst (BND) sei in das Bombenattentat auf das Münchner Oktoberfest im Jahre 1980 verwickelt gewesen. Als Zeuge vor dem Luxemburger Kriminalgericht sowie in der jW hatte der Duisburger Andreas Kramer behauptet, sein Vater Johannes habe als Angehöriger dieses Geheimdienstes den Anschlag organisiert, bei dem 13 Menschen umkamen.

In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der innenpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Ulla Jelpke, erklärte die Regierung am Freitag, bisher gebe es keine Hinweise, »die die Darlegungen des A. K. in bezug auf die Tätigkeit seines Vaters, J. K. bestätigen können«. Dennoch würden die Vorwürfe weiter untersucht. Auch der Generalbundesanwalt (GBA) habe am 27. März 2013 »einen Prüfvorgang eingeleitet«. Die Berichterstattung zu dem Luxemburger Prozeß werde von Regierung und GBA verfolgt, heißt es weiter. »Darüber hinaus geht der GBA den in der Tageszeitung junge Welt in der Ausgabe vom 13. April 2013 in einem Interview getätigten Angaben des A. K. zu den Hintergründen des Anschlags auf das Oktoberfest in München« nach. Aus »kriminaltaktischen Erwägungen« würden keine Details preisgegeben.

Andreas Kramer hatte unter Eid ausgesagt, sein Vater habe nicht nur die 20 Sprengungen koordiniert, die zwischen 1984 und 1986 Luxemburg erschütterten, sondern auch den Anschlag auf das Oktoberfest eingefädelt. Er habe im Auftrag geheimer NATO-Gremien sowie des BND die Geheimarmee der NATO, »Stay Behind«, in Deutschland geleitet. Ziel der Anschläge sei es gewesen, sie Linken anzulasten und so einen politischen Rechtsruck auszulösen.

Den Aussagen des Zeugen zufolge war sein Vater offiziell Hauptmann der Bundeswehr und arbeitete im Logistikbereich des Streitkräfteamtes. Er habe Zugang zu Munitionslagern gehabt. Sein Deckname sei »Cello« gewesen – ein Name, der auch in einem Buch des abtrünnigen BND-Mitarbeiters Norbert Juretzko als Ausbilder für »Stay Behind«-Mitglieder genannt wird.

Die Regierung bestätigt in ihrer Antwort lediglich, daß ein Hauptmann Johannes Kramer bis zur Pensionierung 1990 in der Stabsabteilung G4 des Streitkräfteamtes beschäftigt war. Zu den Vorwürfen gegen den BND wollte sie sich nicht weiter äußern. Im Rahmen der Erforschung der Frühgeschichte des Geheimdienstes werde auch dessen »Stay Behind«-Organisation behandelt. Möglicherweise würden »weitere einschlägige Unterlagen gefunden«. Die »historische Erforschung und Bewertung« sei der Wissenschaft vorbehalten.

Die Behörden hätten bisher leider wenig Ehrgeiz gezeigt, »Licht in das Dunkel des Stay-behind-Untergrunds zu bringen«, kritisierte Jelpke. »Wenn überhaupt, ist weitere Aufklärung allenfalls mutigen Zeugen, investigativen Journalisten und aufrechten Richtern zu verdanken.«

Quelle: www.jungewelt.de vom 18.05.13

Uranhexafluorid auf brennendem Atomfrachter Atlantic Cartier in Hamburg: War das Uranhexafluorid für Gronau oder Lingen bestimmt?

Freitag, 17. Mai 2013 von Huste

Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände befürchten, dass die neun Tonnen Uranhexafluorid, die der brennende Atomfrachter Atlantic Cartier am 1. Mai im Hamburger Hafen an Bord hatte, für die Urananreicherungsanlage Gronau oder die Brennelemente Fabrik Lingen bestimmt waren. Nur diese beiden Atomfirmen gehen in Deutschland mit Uranhexafluorid um. In diesem Zusammenhang sind die Initiativen und Verbände bestürzt über die Verschleierungstaktik des Hamburger Senats in Zusammenhang mit dem schweren Brand am 1. Mai. In ersten Berichten war nur davon die Rede, dass sich an Bord Autos und Gefahrgüter befanden hatten, die nicht näher benannt wurden. „Doch nun waren nach Angaben des Senats in Hamburg u. a. rund 9 Tonnen hochgefährliches Uranhexafluorid, sowie Munitionsmaterial an Bord. Es ist empörend, dass solche Stoffe zusammen transportiert werden und dass die Öffentlichkeit über die extrem gefährliche Situation auch im Nachhinein nicht informiert wurde“, so Udo Buchholz vom Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz. Die Hamburger Innenbehörde muss jetzt die Absender und Empfänger der radioaktiven Fracht rückhaltlos auf den Tisch legen, damit die Öffentlichkeit ein vollständiges Bild von der Beinahe-Katastrophe erhält.

Das Bündnis aus Initiativen und Verbänden betont, dass es dem engagierten Einsatz der Feuerwehr zu verdanken ist, dass es in Hamburg zu keiner Katastrophe gekommen ist. Die Löscharbeiten zogen sich über 15 Stunden hin und rund 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Glücklicherweise konnten die Feuerwehrleute die Nuklearfracht rechtzeitig von dem brennenden Schiff bergen. Wäre es zu Freisetzungen von Uranhexafluorid gekommen, hätte das Material nicht mit Wasser in Verbindung kommen dürfen. Uranhexafluorid und Wasser reagieren zur hochgefährlichen Flusssäure. Die Feuerwehr hat sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten vorbildlich verhalten. Sie konnte aber nicht optimal reagieren da sie nicht mit CO2-Löschmittel in ausreichender Menge ausgerüstet war und deshalb zuerst eine Teilentladung des Schiffes vornehmen musste. Das zeigt, dass eine Gefährdung durch Urantonsporte überall an den Transportstrecken besteht. Und überall werden die Rettungskräfte das selbe Problem haben: Sie sind nicht informiert über anstehende Urantransporte und sind nicht entsprechend ausgestattet. Das Verhalten der Verantwortlichen ist alles andere als vorbildlich, da sie es nicht nötig hatten die Bevölkerung über die bestandene Gefahr zu informieren. Aus Sicherheitsgründen hätte das Umfeld des brennenden Schiffs weiträumig evakuiert werden müssen. „Dieser Vorfall zeigt mal wieder deutlich: Atomkraft ist unbeherrschbar. Das gilt eben nicht nur für den Betrieb von AKWs, sondern für die gesamte Produktions- und Abfallkette dieser Hochrisikotechnologie“, so Claudia Baitinger, die stellvertretende Sprecherin des Arbeitskreises Atom des BUND NRW.

Die Anti-Atomkraft-Bewegung kritisiert, dass der Betrieb der Brennelemente Fabrik Lingen und der Urananreicherungsanlage Gronau durch die damit verbundenen Atomtransporte auch an weit entfernten Orten ein großes Gefährdungspotenzial darstellen können. Dennoch sind die Uranfabriken in Lingen und Gronau (bislang) vom sogenannten Atomausstieg ausgenommen. In der Urananreicherungsanlage in Gronau und in der Brennelementefabrik in Lingen wird weiterhin Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet und weltweit vermarktet. Dies ist mit vielen weiteren verborgenen Transporten mit LKW, Sonderzügen und mit Schiffen verbunden.

Die Anti-Atomkraft-Bewegung fordert deshalb die sofortige Stilllegung dieser Atomanlagen und die Entwidmung aller Häfen für den Umschlag von radioaktiven Stoffen.

Weitere Informationen: www.urantransport.de, www.antiatomgruppe-osnabrueck.de, www.aku-gronau.de, www.bbu-online.de, www.bund-nrw.de, www.nadir.org/nadir/initiativ/sand, www.umweltfairaendern.de

»Stay behind«-Aufklärung vorerst blockiert. Bombenleger-Prozeß: Luxemburger Kriminalgericht verweist an das Verfassungsgericht. Von Peter Wolter

Freitag, 17. Mai 2013 von Huste

Die Hoffnung auf zügige Aufklärung der Verwicklung der NATO-Geheimarmee »Stay Behind« in die Bombenanschläge von Luxemburg hat sich zerschlagen: Das Luxemburger Kriminalgericht erklärte sich am gestrigen Donnerstag für »nicht zuständig«, das Geheimschutzgesetz für diesen Prozeß aufzuheben. Die Kammer verwies die Entscheidung an das Verfassungsgericht.

Gaston Vogel, Verteidiger eines der beiden wegen der Bombenanschläge angeklagten Expolizisten, hatte diesen Antrag gestellt, damit sich Zeugen aus dem Geheimdienst SREL bei ihren Aussagen nicht auf dieses Gesetz berufen können. Außerdem hatte er gefordert, die einschlägigen SREL-Akten lückenlos und ohne Schwärzungen zur Verfügung zu stellen.

Lydie Lorang, Verteidigerin des zweiten Angeklagten, fragte das Gericht laut Blog der Tageszeitung Luxemburger Wort: »Dürfen wir also keine Verbindung mehr zu Stay behind ziehen, auch in anderen Teilen unserer Verteidigung?« Richterin Sylvie Conter beschwichtigte: Falls das Verfassungsgericht den Geheimschutz aufhebe, könnten die bisher schon vernommenen Zeugen ein weiteres Mal geladen werden.

Die Angeklagten werden u.a. beschuldigt, bei dem Attentat von Heisdorf (1985 ) ihre Finger im Spiel gehabt zu haben. Joël Scheuer, der leitende Ermittler, berichtete, die Zündschnur, die zu den Bomben an den Sockeln des Hochspannungsmastes führte, habe eine völlig unübliche Länge gehabt. Das habe den Tätern eine Vorsprung von 53 Minuten gegeben. Das habe ihnen die Möglichkeit gegeben, rechtzeitig vor der Explosion bei ihrer Einheit zu sein und so ein Alibi zu haben.

Von 1984 bis 1986 hatte es in Luxemburg etwa 20 Bombenattentate gegeben, die vor allem Strommasten galten. Die Verteidigung versucht nachzuweisen, daß diese Anschläge zur damaligen NATO-Strategie gehörten, Attentate zu begehen, sie Linken in die Schuhe zu schieben und so einen Rechtsruck zu provozieren. Daran soll sich auch der deutsche Bundesnachrichtendienst beteiligt haben.

Quelle: www.jungewelt.de vom 17.05.13

Geheimdienst im Fokus. NSU-Prozeß: Zschäpe-Anwälte beantragen Protokolle der Untersuchungsausschüsse. Nebenkläger gegen Abtrennung eines Verfahrens zum Kölner Nagelbombenanschlag. Von Claudia Wangerin

Donnerstag, 16. Mai 2013 von Huste

Die Verteidiger von Beate Zschäpe haben im Prozeß um die Mord- und Anschlagsserie des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) eine Unterbrechung für die gesetzliche Höchstdauer von drei Wochen beantragt – in dieser Zeit wollen Sie Einsicht in Protokolle der Untersuchungsausschüsse zum Neonaziterror in Thüringen, Sachsen, Bayern und dem Bund nehmen. Kopien dieser Vernehmungsprotokolle, die auch nichtöffentliche Zeugenaussagen von Geheimdienstmitarbeitern dokumentieren, sind Gegenstand eines weiteren Antrags – sie seien für eine ordnungsgemäße Verteidigung unabdingbar, sagte Zschäpes Anwalt Wolfgang Stahl am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht München. Darüber hinaus beantragten Zschäpes Verteidiger die Ablösung zweier Anklagevertreter: Bundesanwalt Herbert Diemer habe dem Gericht nicht sämtliche Akten vorgelegt; Oberstaatsanwältin Anett Greger habe öffentlich Wertungen über das Verhalten Zschäpes am ersten Prozeßtag abgegeben. Über die Anträge wurde noch nicht entschieden.

Nicole Schneiders, Anwältin des mutmaßlichen NSU-Terrorhelfers Ralf Wohlleben und frühere NPD-Politikerin, hatte zuvor die Aussetzung des Verfahrens »wegen Unvollständigkeit der Akten« beantragt. Unter anderem fehle der Verteidigung Wohllebens Aktenmaterial über den Aufenthalt von Beate Zschäpe im Jenaer Polizeirevier am 8. November 2011 – in den ersten Stunden, nachdem sich die Hauptangeklagte gestellt habe. Es werde »gemunkelt«, daß Zschäpe dort von Beamten des Verfassungsschutzes aufgesucht worden sei. Auch hätten Wohllebens Anwälte keine umfassende Einsicht in die Akten über den hessischen Verfassungsschützer Andreas Temme, der 2006 am Tatort des Mordes an Halit Yozgat in Kassel gewesen sei, bemängelte Schneiders.

Direkt im Anschluß verlangte sie die Einstellung des Verfahrens gegen ihren Mandanten. Wegen geheimdienstlicher Verstrickungen in die Straftaten und der »medialen Vorverurteilung« Wohllebens als »Terrorhelfer« sei ein faires und rechtsstaatliches Verfahren nicht mehr möglich. Als Teil der »Vorverurteilung« sieht Schneiders auch die Tatsache, daß von »rassistischen Verbrechen« die Rede sei und Opferfamilien finanzielle Entschädigung erhalten hätten.

Nebenklageanwalt Thomas Bliwier, der die Angehörigen von Halit Yozgat vertritt, nannte die angeblichen Verfahrenshindernisse »heiße Luft und nicht mehr«. Die Altakten über den Kasseler NSU-Mord könnten bei der Bundesanwaltschaft eingesehen werden.

Am Nachmittag standen im Gerichtsaal erstmals die Belange der Opfer im Mittelpunkt: Mehrere Nebenklagevertreter sprachen sich energisch gegen den Vorschlag des vorsitzenden Richters Manfred Götzl aus, den Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße vom Verfahren abzutrennen. Entsetzt hätten ihre Mandanten auf die Möglichkeit reagiert, die Götzl am Dienstag nachmittag ins Spiel gebracht hatte.

Eine Abtrennung würde die juristische Aufarbeitung des Anschlags um Jahre verzögern. Die Verletzten könnten sich dann »als Opfer zweiter Klasse fühlen« sagte Nebenklagevertreterin Monika Müller-Laschet. Mehrere Anwälte äußerten die Befürchtung, das Verfahren könne in diesem Fall sogar eingestellt werden, wenn die Angeklagten wegen anderer Taten hohe Strafen bekämen. »Dann fallen 31 versuchte Mordtaten nicht weiter ins Gewicht«, warnte Rechtsanwalt Alexander Hoffmann.

Sie auch Onlinespezial zum NSU-Komplex: www.jungewelt.de/nsu

Quelle: www.jungewelt.de vom 16.05.13

Wir haben keine Eurokrise, wir haben eine Kapitalismusdauerkrise! Von Wolfgang Huste

Sonntag, 12. Mai 2013 von Huste

Weder der Euro, noch eine beliebige nationale Währung sind das eigentliche Problem der ökonomischen, sozialen und ökologischen Krisen, sondern der real existierende Kapitalismus als solcher. Er trägt die Krise(n) in sich wie die Wolke den Regen. Alle anderen Erklärungen sind entpolitisierend und desorientierend. Wir Linke sind nicht der Arzt am Kranken- bzw. Sterbebett des Kapitalismus. Wir sollten da eher als Totengräber agieren. Wir wissen auch: Keynes ökonomischer Reparaturkoffer kann die Krisen des Kapitalismus des 21. Jahrhundert schon lange nicht mehr „nachhaltig“ abmildern, geschweige denn verhindern. Was ich als Alternative zum Kapitalismus der Reichen, des Kapitals, favorisiere, ist die sozialistische Demokratie- was sonst? Ich wünsche mir ein solidarisches Europa für die Menschen, statt ein neoliberal ausgerichtetes Europa. Fakt ist:

Wir haben eine Über-Akkumulation an Geld und an Waren, hier liegt das tiefere Problem. Viele Märkte sind gesättigt, eher: übersättigt! Die extrem niedrigen Zinssätze sollen den Menschen das Sparen verleiten, das Konsumieren schmackhafter machen- um die diversen Warenberge (nicht nur innerhalb der Automobilindustrie) abzutragen. Innerhalb des Kapitalismus führt das aber eher zum weiteren Wachstum diverser Warenberge, zu einer Überproduktion von Gütern, die Realiter kaum noch Käufer finden, zumal immer mehr Menschen immer weniger Geld zur Verfügung haben. Die neoliberalen Ökonomen und Politiker beschreiben in bürgerlicher Manier die Symptome, das äußere Erscheinungsbild der Krise- benennen aber nicht die wahre Ursache der Krisenzyklen, die immer schneller und stärker aufeinanderfolgen: die Über-Akkumulation von Kapital und Waren am realen Bedarf vorbei, wie schon von mir gesagt. Die Gelder fließen von den Südländern verstärkt zu den Nordländern. Oder drastischer formuliert: Deutschland ist „reich“- weil wir mithelfen, die anderen Länder arm zu machen. Wir retten da nichts in einem karitativen Sinne- wir sind eher der Motor des Übels, in dem sich konservative, reaktionäre, neoliberale Politiker einem armutsfesten Mindestlohn verweigern. Dadurch können die Konzerne in den nordeuropäischen Ländern billiger produzieren, demnach können sie auch die Waren billiger exportieren/verkaufen. Nur: Auch hier, in den nordeuropäischen Ländern, wird die Krise immer größer, verarmen immer mehr Menschen. Der Warenabsatz wird weiter stocken- und das wird die Krise auch in den nordischen Ländern Europas weiter verschärfen. Wir sind nur der letzte Dominostein in dieser Kette- es sei denn, es gelingt uns auf der internationalen Ebene das Ruder herumzureißen, in Richtung einer sozialistischen Demokratie.

Befreier diffamiert. Berlin: Neonazis hielten am 8. Mai Kundgebung vor dem Deutsch-Russischen Museums in Karlshorst ab. NPD-Demonstration auch im vorpommerschen Demmin. Von Jana Frielinghaus

Freitag, 10. Mai 2013 von Huste

Berlin im Jahr 68 nach dem Sieg der Alliierten und insbesondere der Roten Armee gegen den Hitlerfaschismus: Am Mittwoch nachmittag hielten rund 30 Neonazis vor dem Deutsch-Russischen Museum eine Kundgebung ab, beklagten deutsches Leid im Zweiten Weltkrieg und diffamierten die sowjetischen Soldaten. Ungehindert, ausgerechnet an jenem Tag, an dem 1945 die Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht die Kapitulationsurkunde unterzeichneten – in eben jenem Gebäude, das heute das Museum beherbergt. Auch an anderen Orten der Bundesrepublik kam es zu Neonaziaufmärschen.

Im Museum feierten am Mittwoch Berliner, russische Veteranen, israelische Staatsbürger und Politiker die Eröffnung der neuen Dauerausstellung und den Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Evrim Sommer und Michael Grunst, die Bezirksvorsitzenden der Linkspartei in Berlin-Lichtenberg, bezeichneten die von der neofaschistischen NPD angemeldete Demonstration am historischen Ort als »besondere Beleidigung der Millionen Opfer des deutschen Faschismus«. Sie hatten sich gemeinsam mit der Linke-Bundestagsabgeordneten Gesine Lötzsch an spontanen Protesten gegen die Kundgebung beteiligt. Sommer und Grunst kritisierten indirekt den Lichtenberger Bürgermeister Andreas Geisel (SPD), der das Museumsfest trotz der Neonazidemonstration verließ. Den Rechten sei es gelungen, das Treffen »erheblich« zu stören. Daß deren Auftritt vom Innensenat genehmigt worden war, bezeichneten die Linke-Politiker als Skandal. Gesine Lötzsch nannte die rechte Kundgebung einen »Schlag ins Gesicht« aller, die »im Krieg und im Widerstand gegen das Naziregime ihr Leben ließen«. Die Linke will den Sachverhalt im Berliner Abgeordnetenhaus und im Bundestag zur Sprache bringen.

Museumsdirektor Jörg Morre äußerte im Gespräch mit dem Radiosender Stimme Rußlands Verwunderung darüber, daß die Kundgebung genehmigt wurde: »Jeder vernünftige Innenpolitiker dürfte wissen, was wir heute für ein Ort sind.« Noch viel schlimmer sei, daß das Museum erst drei Stunden vorher über die Demonstration informiert worden sei, »und das auf unterster Ebene der lokalen Polizei«.

Wie Theo Schneiders in seinem Blog auf Zeit online berichtete, kam es am Tag der Befreiung auch anderenorts zu Neonaziaufmärschen an verschiedenen Orten in Deutschland. Größter sei eine Demonstration von 250 NPD-Anhängern im vorpommerschen Demmin gewesen, unter ihnen auch NPD-Landtagsabgeordnete wie Udo Pastörs. 500 bis 600 Menschen protestierten gegen den Aufmarsch und nahmen an einem zentralen »Friedensfest« und blockierten zeitweilig die Route der Neonazis, deren Aufmarsch deswegen umgeleitet werden mußte. Seit 2006 »gedenken« Rechte in Demmin der »grausamen Verbrechen an unserem Volk«.

In der Nacht zum Donnerstag beschmierten Neonazis außerdem ein sowjetisches Ehrenmal in Berlin-Buch. Ein Passant stellte am frühen Morgen an dem Denkmal in der Wiltbergstraße Sprühereien fest, verständigte die Polizei.

Quelle: www.jungewelt.de vom 10.05.2013

Protest gegen »Pro NRW«. Ebenfalls am Montag zog das Bündnis »Bonn stellt sich quer« in einer Pressemitteilung eine positive Bilanz der Proteste gegen die rassistische Vereinigung »Pro NRW«, die am selben Tag in Bad Godesberg demonstrierte:

Mittwoch, 08. Mai 2013 von Huste

»Wir haben zum Jahrestag der Ausschreitungen von Lannesdorf eindrucksvoll gezeigt, daß entschlossener lautstarker Protest gegen die rechten Haßparolen mit absolut friedlichen Mitteln möglich ist«, erklärt Bündnissprecherin Susanne Rohde. Das Bündnis betont die absolute Notwendigkeit, auf Aufmärsche von Neonazis oder deutschnationalen, rechtsextremen Vereinigungen wie »Pro NRW« mit breitem bürgerschaftlichen Protest zu reagieren. (…)

»Bonn stellt sich quer« hebt das mutige Engagement von Jugendlichen in Bonn hervor. Mitglieder der ver.di-Jugend und der Bonner Jugendbewegung hatten in einem Überraschungscoup auf dem Godesberger Theaterplatz eine Sitzdemonstration direkt neben der Kundgebung der Rechten abgehalten. Das Bündnis hat keinerlei Verständnis dafür, daß diese engagierten und völlig friedfertigen jungen Menschen von der Polizei noch nach dem Abmarsch von »Pro NRW« festgehalten und einer Personalienfeststellung unterworfen wurden und fordert die sofortige Löschung der aufgenommenen Daten. (…)
Quelle: www.jungewelt.de vom 08.05.2013

»Da wird noch einiges auskommen«. Angst vor NSDAP-Enthüllungen: BRD wollte das »Berlin Document Center« nicht übernehmen. Ein Gespräch mit Malte Herwig. Interview: Peter Wolter. Malte Herwig ist ­Journalist und Buchautor

Mittwoch, 08. Mai 2013 von Huste

Sie haben bei Recherchen zu einem Buch herausgefunden, daß sich die deutschen Bundesregierungen jahrzehntelang gesträubt haben, das »Berlin Document Center« mit seinem riesigen Naziarchiv von den USA zu übernehmen. Wie sind Sie darauf gestoßen?

Ich habe sechs Jahre lang in der NSDAP-Mitgliederkartei im Bundesarchiv (Berlin) geforscht. Dabei stieß ich auf die Namen zahlreicher Prominenter: Horst Ehmke, Peter Boenisch, Erhard Eppler – aber auch Hans-Dietrich Genscher und Iring Fetscher wurden demnach im »Dritten Reich« als NSDAP-Mitglieder geführt.

Von dieser Mitgliederkartei existiert eine Mikrofilmkopie in Washington. Was bisher nicht bekannt war: Im dortigen US-National­archiv liegen auch die Verwaltungsakten des »Berlin Document Center«, in dem die amerikanische Besatzungsmacht fast ein halbes Jahrhundert lang die erbeutete NSDAP-Zentralkartei und andere Naziakten aufbewahrt hatte. Dort fand ich Depeschen der US-Gesandt­schaft in Berlin aus den 1980er Jahren, in denen sich die Amerikaner darüber beschweren, daß Bonn die Akten nicht zurückhaben wolle. Man fürchte, so hieß es, peinliche Enthüllungen über die NS-Vergangenheit deutscher Spitzenpolitiker.

Die USA wollten die Kartei schon 1967 zurückgeben. Ich habe in Washington aber eine Depesche vom Oktober 1989 gefunden, in der es sinngemäß heißt: »Die Bundesregierung steht unter dem Druck des Parlaments. Um das öffentliche Interesse zu befrieden, wird sie von uns wieder einmal die unverzügliche Rückgabe fordern. Tatsächlich erwartet Bonn aber von uns, daß wir das strikt ablehnen.«

Es gab eine lange Liste mit den Namen deutscher Spitzenpolitiker, die vor 1945 Mitglied der NSDAP gewesen waren, die lag gut verschlossen im Safe des Direktors des Document Center. Es war klar, daß es mit dieser Art Sicherheitsverwahrung vorbei wäre, sobald sich die Akten in deutschem Besitz befänden. Und so kam es ja auch. Es dauerte nach der feierlichen Übergabe nur wenige Wochen, bis der erste prominente Name publik wurde: Genscher.Sie haben ihn dazu persönlich befragt – was sagt er?

Als ich auf die NSDAP zu sprechen kam, beendete Genscher das Gespräch ziemlich rasch. Er sagte nur, er habe nie einen Antrag auf Aufnahme in die Partei gestellt. Anfang der 70er Jahre habe ihm ein Fraktionskollege berichtet, es gebe eine NSDAP-Mitgliedskarte mit seinem Namen. Diese Information hat Genscher über 20 Jahre für sich behalten, er war lange genug im politischen Geschäft, um zu wissen, daß das nicht geheim bleiben konnte, solbald deutsche Journalisten Aktenzugang haben würden. Übrigens wußte auch die Stasi seit 1970 von Genschers NSDAP-Mitgliedschaft.Wie glaubwürdig ist seine Erklärung?

Die Legende von den unwissentlichen Mitgliedschaften kursierte bereits unmittelbar nach dem Krieg. Was sagt es über unser Geschichtsverständnis aus, wenn heute noch immer die gleichen Ausflüchte zur Beteiligung am Nationalsozialismus gemacht werden?

Ich halte es für ausgeschlossen, daß man ohne eigenes Wissen Mitglied der NSDAP werden konnte. Eine Voraussetzung, die bis zuletzt penibel geprüft wurde, war ein Aufnahmeantrag mit eigenhändiger Unterschrift. Wir wissen inzwischen alles über Hitlers Hund und Eva Brauns Armbanduhr, aber wenn heute noch behauptet wird, daß man ohne eigenes Wissen Mitglied der NSDAP werden konnte, dann sind 65 Jahre Aufklärung wirkungslos geblieben.Kurz zu Ihrem Buch: Sind weitere Enthüllungen in Sachen Geheimdiplomatie und Täuschung der Öffentlichkeit zu erwarten?

Ich war, wie wir alle, völlig überrascht, als Günter Grass 2006 erklärte, in der Waffen-SS gewesen zu sein. Ich habe mich gefragt, ob wir Zeitzeugen wie Grass vielleicht nie die richtigen Fragen gestellt haben, weil wir einfach nicht darauf kamen, daß da etwas sein könnte. Staatlicherseits wurden von oben – zu Recht! – Buße und Wiedergutmachung verordnet, während die betroffenen Politiker alles dafür taten, eine »neue Entnazifizierung« zu verhindern. Im Klartext: Schuld und Mitschuld einzelner im »Dritten Reich« waren kein Thema. Die ersten Studien über den hessischen Landtag belegen, daß die Zahl ehemaliger NSDAP-Mitglieder in deutschen Parlamenten viel größer war als offiziell zugegeben. Da wird noch einiges rauskommen.

Quelle: www.jungewelt.de vom 08.05.2013

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